Genossen stimmten im Konzil in Präsenz ab / "Wahlkampf beginnt jetzt"
Lina Seitzl von SPD als Bundestagskandidatin nominiert

Lina Seitzl 2 | Foto: So viel Abstand musste beim Gratulieren sein: die frisch gejürte SPD-Bundestagskandidatin Lina Seitzl mit dem Kreisvorsitzenden Tobias Volz im unteren Saal des Konzils am Donnerstag. swb-Bild: of
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  • Foto: So viel Abstand musste beim Gratulieren sein: die frisch gejürte SPD-Bundestagskandidatin Lina Seitzl mit dem Kreisvorsitzenden Tobias Volz im unteren Saal des Konzils am Donnerstag. swb-Bild: of
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Konstanz. Rund 50 Genossen aus dem Kreisverband der SPD waren am Donnerstagabend doch im Konzil zusammengekommen, um im zweiten Anlauf die Bundestagskandidatin für die Bundestagswahl zu küren. Der erste Anlauf war schon dem zweiten Lockdown zum Opfer gefallen nun musste in einer Präsenzveranstaltung gewählt werden. Ein kleinerer Anteil nahm in Zuschauerfunktion ohne Wahlmöglichkeit per Videoschalte teil.

Lina Seitzl (31) als vom Kreisvorstand vorgeschlagene Kandidatin hielt sich an die Adventsansprache von Bundespräsident Steinmeier „dass uns die Corona-Krise nicht die Zukunft nicht nimmt“. Man müsse freilich jetzt beginnen, über die Zukunft nach der Krise nachzudenken, weshalb sie sich hier bewerbe und ganz viel Lust auf den Wahlkampf habe. Ihre rund 20-minütige Rede wurde mit einem klaren Ergebnis honoriert. Von den 51 anwesenden Mitgliedern bekam die aktuelle Vorsitzende des Stadtverbands Konstanz 48 Stimmen bei drei Enthaltungen. Der Wahlkampf beginne für sie mit dieser Wahl, sie werde sich auch bald in den Hegau aufmachen, um die Menschen dort näher kennen zu lernen.

„Ohne uns sähe das Land ganz anders aus, aber uns trauen zu wenig Menschen zu, dass wir das Land in die Zukunft führen können“, analysierte sie in ihrer Rede. Aber: „Wir sind nicht am Ende der sozialdemokratischen Geschichte.“ Die großen Fragen der Zeit bräuchten sozialdemokratische Antworten, meinte Seitzl. Es gebe viele Menschen, die befürchten müssten, dass sie in einer neuen Arbeitswelt nicht mehr gebraucht würden. Die bewährten Instrumente des Sozialstaats würden nicht mehr alle auffangen.

Niemand wolle zum Mindestlohn arbeiten, jede und jeder die oder der arbeite schaffe dadurch Werte, daran sollten die Menschen teilhaben können. Moderne Arbeitsmarktpolitik ist eines ihrer Themen, denn zum Beispiel Soloselbständige arbeiteten oft in prekären Verhältnissen. Der Sozialstaat müsse agiler werden und schneller reagieren können, ist ihre Forderung. Auch müsse Politik ein lebenslanges Recht für Aus- und Weiterbildung gestalten. „Es gibt nur eine Partei, die sich um die Interessen der Arbeitenden Menschen kümmert, und das sind wir.“

„Wir investieren viel zu wenig in Bildung“ führte sie zudem an, das werde sich rächen. Auch werde nach ihrer Ansicht das Wissen der Hochschulen viel zu wenig in Verfahren und Produkte umgewandelt. Derzeit würden in Sachen Bildungschancen unglaubliche Potenziale verschwendet.e investiert.

Auch für das Thema Verkehr sieht sie großen Handlungsbedarf, bei der Bahn, für schnelles Internet gebe es keinen Plan. Wenn Klimaschutz als Verzichtsprogramm wahrgenommen werde, könne eine Kilmaprogramm nicht erfolgreich sein und werde auch nicht akzeptiert. Viele der Techniken seien vorhanden, nötig sei der Wille sie anzuwenden, sieht sie den politischen Handlungsbedarf.

„Zum ersten mal steht vor der Wahl fest, dass eine andere Frau oder ein anderer Mann an der Spitze der Führung des Landes stehen wird“, hob sie die historische Bedeutung dieser Wahl hervor. Wie ihre Kandidatur durch den Landesverband unterstützt wird, stellt sich am 24. Januar heraus, wenn der Listenparteitag zur Bundestagswahl in Göppingen stattfinden soll.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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