Kreishandwerkerschaft ehrt 58 Handwerker mit der Goldenen-Meister-Urkunde

„Meister ist ein Qualitätssiegel“

Volkertshausen. Vier Jahrzehnte nach bestandener Meisterprüfung blicken 58 Handwerksmeister auf ihr Berufsleben zurück. Die Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee hat sie in die Alte Kirche in Volkertshausen eingeladen. Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner und Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender überreichen die Urkunden „Goldener Meister“ und erinnern daran, was die Ausgezeichneten in ihrem Berufsleben für die Gesellschaft geleistet haben.

Mit Genugtuung verweist Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender auf die Kehrtwende in Berlin. Die baldige Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Gewerken beweise für ihn die Notwendigkeit dieser Qualifizierungsstufe. „Der Meistertitel ist ein Qualitätssiegel für die Öffentlichkeit. Er steht für Ausbildung, ausgezeichnete Dienstleistung und Verbraucherschutz“, fasst Hansjörg Blender die Bedeutung zusammen. Gerade im Bereich der dualen Ausbildung erfüllen Meister eine wichtige Aufgabe. Sie begleiten Berufsanfänger und leiten sie als Arbeitskräfte an. Damit übernähmen Handwerksmeister neben ihrem Engagement als Unternehmer auch Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Handwerkskammer-Präsident Gotthard Reiner geht in der Feierstunde auf den Gründergeist der Geehrten ein, die sich vor 40 Jahren zumeist selbstständig gemacht hatten und ein eigenes Unternehmen führten. „Sie haben als Meister alle Spuren hinterlassen“, lobt er die Handwerksmeister und stellt ihre Rolle beim Aufbau des Wirtschaftsstandortes Südwestdeutschland dar. Trotz dieses Erfolges und stetiger Anpassung an technische Neuerungen stehe die Handwerkerschaft nun vor einer großen Herausforderung: Der Sicherung der Gewerke durch genügend Fachkräfte. „Das ist ein Überlebensthema unserer Branche“, sagt Gotthard Reiner in Volkertshausen.

„Das Land braucht gute Handwerker“, betont auch Volkertshausens Bürgermeister Marcus Röwer und weist auf die gesellschaftliche Bedeutung der Handwerker hin. Als Gastgeber im Kulturzentrum Alte Kirche war er zugleich Kellner und servierte routiniert den Handwerksmeistern und ihren Gästen Kaffee und Kuchen.