Hallo und guten Tag
Mut tut gut ...

Und egal wie alt man ist, man erinnert sich, was die Eltern oder Großeltern vorgelesen haben, wie die Helden in diesen Geschichten gefeiert wurden. Meine kleinen Zweibeiner spielen das, was sie vorgelesen bekommen, gerne nach und es ist interessant, wie die Handlung ausgelegt wird und der Inhalt verstanden wurde. Sie werden zu Helden wie Spiderman, Robin Hood oder zur Prinzessin. Im Spiel kommt es dann oft zu spontanen und kuriosen Auslegungen, ganz wie sie es haben möchten. Der Drache wird zum Freund und die Ritter kämpfen gegeneinander, obwohl sie eigentlich Freunde sind. Sie suchen sich heraus was gefällt und machen daraus ihre eigene, neue und vielleicht komplett anders ausgeführte Geschichte. Bei den Zweibeinern scheint es sich mit fortschreitender Größe nicht zu ändern, dass sie sich aus Geschichten heraussuchen, was gefällt. Anders lässt es sich für mich nicht erklären, dass von ein paar wenigen versucht wird, einen Teil »der Geschichte« wieder nachzuspielen. Viele Kanäle werden genutzt um Mitspieler zu finden. Einer gibt die Regeln vor, man einigt sich wer gut und wer böse ist – und schon geht es los. Einfach wird es für den Spielemacher, wenn aktuelle Ereignisse die Regeln und Ausführungen »untermauern«. Die Zweibeiner neigen dazu, gerne schaurige und schlechte Meldungen hören zu wollen. Wenn man Nachrichten auf dem heimischen Sofa verfolgt, erscheinen Krieg, Katastrophen und Zerstörung auch nicht grausam oder furchtbar, sondern werden als Ereignisse in einem fernen Land als Randnotiz wahrgenommen. Ihr Zweibeiner habt eine Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Seit über 70 Jahren leben die Menschen hier in Frieden – und zunehmendem Wohlstand. Und vielleicht sollte der ein oder andere etwas genauer nachlesen und hinterfragen, was vor diesen 70 Jahren genau passierte. Wir Vierbeiner, so unterschiedlich wir in Aussehen, Charakter und unseren Eigenschaften sind – tolerieren einander. Klar kommt es auch einmal zum Knurren, Beschnuppern und argwöhnischem Beobachten, dennoch haben wir alle den Wolf im Herzen. Wir unterscheiden nicht in besser oder schlechter – wir sehen die Vorzüge in unserer Vielfältigkeit. Bei euch Zweibeinern ist das doch eigentlich genauso. Ein Ursprung, viele Varianten – aus denen Vorzüge und Vielfältigkeit entstanden sind. Wenn unterschiedliche Kulturen und Charaktere aufeinandertreffen, ist auf allen Seiten Sensibilität gefragt. Wenn ich mit meinem Herrchen die Nachrichten schaue, möchte ich mich am liebsten manchmal nur in mein Körbchen verkriechen. Kein Tier ist so grausam wie der Mensch, nebenbei bemerkt. Und mal ehrlich, welches Niveau hat beispielsweise jemand, der nachts Hauswände mit Zeichen und Parolen beschmiert?Bewundernswert und mutig, wie Zweibeiner sich inzwischen bewusst gegen diese Aktionen stellen und präsentieren, obwohl keiner weiß, aus welcher Richtung der Wind in ein paar Jahren weht. Es war an der Zeit und sie müssen lauter werden. Die Stimmen und Rufe nach Solidarität und Frieden. Die Schlagzeilen zu positiven Entwicklungen und neutrale Berichterstattung. Denn nur so können Spielemacher keine kopflosen Mitspieler gewinnen. Wer die eigentlichen Helden der Geschichte vergessen hat, sollte die Novemberzeit nutzen, um diese jetzt in Ruhe noch einmal durchzulesen. Euer Dr. Einstein.

Autor:

Redaktion aus Singen

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