Annegret Kramp-Karrenbauer ist die Beklagte 2019 vor dem Stockacher Narrengericht
Muttis Tochter oder ein Original?

AKK  | Foto: Annegret Kramp-Karrenbauer ist die Beklagte 2019 vor dem Stockacher Narrengericht.swb-Bild: CDU/Laurence Chaperon
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Stockach. Geschätzt, aber oft auch unterschätzt. Manche halten sie für eine Kopie, eine Blaupause, eine Neuauflage von Angela Merkel. Nun kann sie beweisen, dass sie ein Original ist! Annegret Kramp-Karrenbauer, ob ihres Namens der Schrecken aller Journalisten, ehemalige CDU-Generalsekretärin und seit Dezember Bundesvorsitzende der Christdemokraten, ist die Beklagte 2019 vor dem Stockacher Narrengericht. Die 1962 geborene Politologin und Juristin, Mutter dreier erwachsener Kinder und Ex-Ministerpräsidentin des Saarlandes muss sich am »Schmotzigen Dunschdig«, 28. Februar, um 17 Uhr in der Stockacher Jahnhalle dem Urteil von Narrenrichter Jürgen Koterzyna und seinen Gerichtsnarren stellen. Karten für die Narrengerichtsverhandlung, die zugleich auch das Debüt von Neukläger Wolfgang Reuther ist, gibt es laut Narrengericht ab Samstag, 19. Januar, um 10 Uhr im Kulturzentrum »Altes Forstamt« in der Salmannsweilerstraße 1 in Stockach oder online unter www.narrengericht.de .

Wie originell das Original ist, wird sich beim Auftritt am »Schmotzigen Dunschdig« vor dem Narrengericht weisen. Angela Merkel war 2001 als Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende zu anderthalb Eimern Wein österreichischen Maßes verurteilt worden. Hinzu kam ein weiterer Eimer, weil die Strafe zu spät eingelöst wurde. Nun kann Annegret Kramp-Karrenbauer zeigen, ob sie als »Muttis Tochter« das Urteil ihrer Mentorin toppen kann. Erfahrungsgemäß tut sich die Männerriege des Stockacher Narrengerichts, das keine Frauen aufnimmt, ihnen Orden und den Laufnarrenschlag verweigert, schwer, mit »taffen Emanzen«, wie Narrenrichter Jürgen Koterzyna »AKK« im Pressetext tituliert.

Das kleine Saarland war unter der großen Liste der Stockacher Beklagten bisher gut vertreten. Der ehemalige Ministerpräsident und jetzige Verfassungsrichter Peter Müller war 2005 als einziger Beklagter in der Geschichte des Narrengerichts frei gesprochen worden. Wirtschaftsminister Peter Altmaier, 1958 in Ensdorf an der Saar geboren, war 2015 zu einem Eimer Rotwein verknackt worden. Und nun steht die ehemalige Ministerpräsidentin des kleinen Landes vor den Schranken des Narrengerichts. »Als aktuelle Parteivorsitzende der Bundes-CDU hat sie sich gegen zwei Männer durchsetzen können. Am Schmotzigen in Stockach in der Verhandlung muss sie sich gegen 21 Männer – ziehen wir den Fürsprech ab - immerhin noch gegen 20 Männer durchsetzen«, so Jürgen Koterzyna.

Drei Anklagepunkte wird Wolfgang Reuther als neuer Kläger des Narrengerichts gegen »AKK« aus dem Hut zaubern. Verteidigt wird die CDU-Frau nach der Klageschrift zunächst von ihrem Fürsprech Michael Nadig und dann von sich selbst. Das Urteil wird in Eimern Wein österreichischen Maßes, die etwa 60 Litern entsprechen, ausgesprochen. Der Beklagte des letzten Jahres, Landesinnenminister Thomas Strobl, hatte einen Sonderstatus erhalten – nach einer brillanten Verteidigungsrede maßen seine sechs Strafeimer jeweils nur 41 Liter. Mit einem Freispruch kann Annegret Kramp-Karrenbauer jebenfalls wohl nicht rechnen, nachdem sie bei der Wahl um den CDU-Vorsitz mit Stehaufmännchen Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zwei Männer ausgeschaltet hat. Am »Schnotzigen Dunschdig« kann sie nun beweisen, dass sie ein Original ist und nicht nur Muttis politische Tochter.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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