Die prämierten Entwürfe des städtebaulichen Ideenwettbewerbs können im Rathaus besichtigt werden

Nächster Schritt für »Netzfeldwies«

Böhringen. Für das geplante Neubaugebiet im Bereich Untere Sooäcker/ Nezfeldwies in Böhringen hat die nächste Phase der Planung begonnen. Im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs waren zehn Planungsbüros eingeladen, Ideen für die bauliche Gestaltung des Gebiets einzureichen. Ausgelobt hatte den Wettbewerb Investor Dr. Jürgen Vogg vom Gut Weiherhof. Nachdem nun das Preisgericht über den fünf eingereichten Entwürfen getagt und drei davon prämiert hat, wurden die drei Siegerentwürfe im Rahmen eines Pressegesprächs im Böhringer Rathaus vorgestellt.

Der erste Preis ging an das Büro Lanz-Schwager aus Konstanz. »Dabei handelt es sich um den Entwurf mit der geringsten Dichte der Bebauung. Das schien uns für Böhringen am angemessensten, auch von der Aufteilung und der Qualität der Architektur her«, erklärte Investor Vogg. Engin Ersoy von der Stadtverwaltung betonte, dass alle eingereichten Entwürfe gewisse Vor- und Nachteile haben, aber der Siegerentwurf sei am flexibelsten um noch weiter entwickelt zu werden, so Ersoy. Ortsvorsteher Diehl kann das bestätigen. »Alle fünf eingereichten Entwürfe kamen in die zweite Runde. Das spiegelt die Qualität der Entwürfe wider«, so Diehl. Ein weiteres ausschlaggebendes Kriterium war die gelungene Einbindung des Mangesser Bächles, fügte Markus Toepfer von der Abteilung Stadtplanung der Stadt Radolfzell hinzu.

Der Fokus im Neubaugebiet wird auf Geschosswohnungsbau liegen. »Im Bereich von Mietwohnungen ist der Bedarf im Moment nämlich sehr hoch«, so Vogg. Entsprechend der baulandpolitischen Grundsätze werden hier auch 30 Prozent Sozialwohnungen umgesetzt. Die anderen Entwürfe setzen für die Umsetzung möglichst vieler Wohnungen auf teils große, langgezogene Baukörper, während der Siegerentwurf auf wesentlich kleinere, luftiger angeordneten Baukörper setzt. Aktuell sieht der Plan 91 Wohnungen mit insgesamt 7.000

Quadratmetern Wohnfläche vor. Die Siegerentwürfe können noch bis zum 30. Oktober. zu den Öffnungszeiten der Verwaltungsstelle im Böhringer Rathaus besichtigt werden. Als nächstes durchlaufen die Entwürfe noch die zuständigen Gremien wie Ortschafts- und Gemeinderat. Einige Änderungen, die noch eingebracht werden, liegen den Verantwortlichen bereits jetzt am Herzen. So soll das recht strenge Schachbrettmuster des Siegerentwurfs noch etwas aufgelockert werden, das oberirdische Parkkonzept muss nochmals überplant werden. Und die Verbindung über die Erzbergerstraße soll eventuell nur als Fahrrad-/ Fußgängerweg realisiert werden.

Angesprochen auf die Realisierungszeit, erklärt Jürgen Vogg, dass er auf einen Satzungsbeschluss im ersten Halbjahr 2020 hofft. Das bedeutet, dass die Erschließungsarbeiten im 2. Halbjahr 2020 ablaufen könnten. Baubeginn für die Wohnungen wäre dann 2021. »Der Bau der Wohnungen läuft dann nicht abschnittsweise, sondern erfolgt in einem Guss, sodass wir 2023 mit allem fertig sein könnten«, so Vogg.
Mit beteiligt am Siegerentwurf des Büros Lanz-Schwager war das Büro 365 Grad für die Landschaftsarchitektur. Als Prämie waren für den ersten Platz 15.000 Euro ausgelobt. Den zweiten Preis mit 9.000 Euro belegten die Büros Bäuerle aus Konstanz und Lenz aus Stuttgart und für den dritten Platz erhielt die »Project GmbH« aus Esslingen am Neckar 6.000 Euro.

- Dominique Hahn