Historische Abhandlung im Milchwerk der Öffentlichkeit vorgestellt
Neue Stadtchronik krönt das Jubiläumsjahr

Stadtchronik Radolfzel  | Foto: Katharina Maier, Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte, Dr. Franz Götz, Oberbürgermeister Martin Staab präsentierten stolz die neu Stadtchronik. swb-Bild: gü
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Radolfzell. Schwere Kost - leicht lesbar, denn schwer ist sie mit 2,1 Kilogramm nur vom Gewicht her. Der Inhalt ist lebendig, informativ und ermöglicht einen Gesamtüberblick über die wechselvolle Geschichte der Stadt: die neue Stadtchronik von Radolfzell. Am vergangenen Sonntag wurde sie im Rahmen einer Feierstunde im bestens besuchten Milchwerk der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Jahr 826 gründet Radolf die Cella Ratoldi und gibt der Siedlung ihren Namen. Um 1100 wird Radolfzell zum Markt erhoben und 1267 erfolgt die Ernennung zur Stadt. Vom verliehenen Stadtrecht bis heute sind 750 Jahre vergangen. Die neue Chronik präsentiert die komplette Radolfzeller Stadtgeschichte - von den Anfängen der Besiedlung bis in die Gegenwart. Es ist das erste umfassende Werk seit der letzten Veröffentlichung zur Stadtgeschichte aus dem Jahr 1967. Dr. Franz Götz hatte sie zum damaligen Jubiläum erstellt. »Die neue Chronik ist keine Quellensammlung, sondern Lesestoff für Jedermann«, erklärte Katharina Maier, Leiterin der Abteilung Stadtgeschichte, die zusammen mit Hildegard Bibby, stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs, als Herausgeberin fungierte.
Wie Bibby im Gespräch mit dem WOCHENBLATT verriet, handelt es sich bei der neuen historischen Aufarbeitung um ein Autorenkollektiv verschiedener Fachmänner- und Frauen - und nicht, wie beispielsweise bei der Götzschen Fassung um eine Chronik, die aus einer Feder stammte. So werden in den Einzelbeiträgen der insgesamt acht Autoren, die sich auf elf Kapitel verteilen, die Themen Archäologie, Radolfzell im Mittelalter und der Frühen Neuzeit, 19. Jahrhundert mit der Industrieansiedlung und Verkehrsentwicklung sowie 20. und 21. Jahrhundert mit den beiden Weltkriegen und der Entwicklung der Stadt von den Nachkriegsjahren über die Gemeindereform bis ins Jahr 2016 dargestellt. »Es war an der Zeit, dass wir der Stadtchronik eine Frischzellenkur verpassten, denn in den vergangenen 50 Jahren ist doch einiges in Radolfzell passiert«, zeigte sich Bürgermeisterin Monika Laule über das neue Werk, das anlässlich des 750. Geburtstages der Stadt in einer Auflage von 3.000 Stück publiziert wurde, höchst erfreut. Sie hoffe, dass sich die Radolfzeller durch die neue Chronik noch mehr mit der Geschichte der Stadt identifizieren und auseinandersetzen.
Oberbürgermeister Martin Staab stimmte in die Lobeshymnen in seiner Rede mit ein: Er selbst habe bereits in der neuen Stadtchronik geschmökert - quasi ein Geschichtsfan der ersten Stunde, wie er in seiner Rede verriet. An die Autoren aber vor allem auch an die beiden Herausgeberinnen richtete er seinen besonderen Dank: »Sie geben der Stadt eine Stimme und machen die Geschichte Radolfzells erlebbar. Denn Radolfzell hat wahrlich etwas zu erzählen.«
Bei den Radolfzellern selbst schien die neue Chronik bestens anzukommen, wie die lange Warteschlange am Präsentationstand verdeutlichte. Das Buch ist im Stadlerverlag erschienen und kostet 29,95 Euro. Seit Montag ist die Chronik im Buchhandel erhältlich.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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