Studie aus den Niederlanden bestätigt: Lüften ist bester Infektionsschutz
Neues von den Flugzeiten der „Aerosole“

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Kreis Konstanz. Die Forschung geht der Frage, wie man sich nun mit dem Corona-Virus infizieren kann, und wie man einer Infektion durch Lufthygiene entgehen kann, immer mehr auf die Spur mit der Erkenntnis, das Lüften ein sehr guter Schutz ist.

Der ärztliche Leiter des Hegau-Bodensee-Klinikum Singen, prof. Frank Hinder, präsentierte dem Krisenstab des Konstanzer Landratsamt am Dienstag eine ganz neue Untersuchung von Forschern aus den Niederlanden, die diese am in der letzten Woche erst im Wissenschaftsportal www.thelancet.com unter unter dem Titel „Small droplet aerosols in poorly ventilatet spaces“ (in englisch) veröffentlichte.

Wie Prof. Hinder berichtete, wurde dort mit Lasertechnik zunächst gemessen, wie sich die größeren Tröpfchen wie die viel feineren Aerosole aufbereiten, wenn jemand niest, hustet oder auch spricht. Eine Erkenntnis daraus: Tröpfchen können zwar besonders beim Niesen 2 bis 7 Meter in der Sekunde schnell geschleudert werden, nach einer Sekunde sind sie aber meist schon am Boden gelandet. Bei Sprechen kommen fast nur Aerosole aus dem Mund (im Theater und beim Singen ist das jedoch anders), die brauchen laut dieser Untersuchung von 1,60 Metern Höhe aus ganze neun Minuten, bis sie am Boden sind, sagte Hinder.

Im zweiten Teil der Laser-Messungen wurden durch ein Maschine Aerosole aus 1,60 Metern Höhe in die Luft ausgestoßen als ob man sprechen würde. In einem unbelüfteten Raum, hätten die kleinen Partikel bis zu 14 Minuten benötigt, um endlich am Boden anzukommen. „Das erklärt das, was wohl in der Bar in Ischgl passiert ist (sie gilt als eine der Schlüsselauslöser für das Infektionsgeschehen von Deutschland bis Island) oder zuletzt in der Kirche in Frankfurt“, so Dr. Hinder.

In einer weiter Simulation war eine Klimaanlage/ Lüftung in dem Raum im Betrieb. Dann hätten die Aerosole immerhin auch noch bis zu fünf Minuten benötigt um am Boden anzukommen und damit ausgeschaltet zu sein, Wenn ein Raum nun zusätzlich zur Ventilation mit leicht geöffneten Türen und Fenstern mit Frischluft versorgt werde, dann seien die Aerosole schon nach 30 Sekunden auf dem Boden gelandet und damit außer Gefecht, informierte Hinder. „Die Studie erklärt, was wir eigentlich schon im Gefühl hatten. Nichts ist besser als Räume gut und vor allem immer wieder zu lüften“, zeigte sich Prof. Hinder bestätigt. Die Studie hatte der Hygienebeauftragte des Gesundheitsverbunds im Landkreis, Dr. Stefan Bushuven, letzte Woche frisch nach der Veröffentlichung verteilt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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