1.034 Gottmadinger setzen ein deutliches Zeichen gegen Rechts
Nicht wegschauen - sondern handeln

Unterschriften | Foto: Unterschriften

Gottmadingen (mu). »Das ist eine überwältigende Solidaritätsbekundung«, betonte Bürgermeister Dr. Michael Klinger, als er die lange Liste mit 1.034 Unterschriften von Bürgern, die in Gottmadingen leben und arbeiten, vor sich liegen hatte. Und nicht nur das: Klinger sieht in der spontanen Aktion nach den rassistischen Schmierereien an dem Haus einer Gottmadinger Familie die Chance, dass »sich die Menschen mit dem zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft auseinandersetzen und klar Position dagegen beziehen«.
Dies tut auch das WOCHENBLATT indem es eine komplette Seite in der akutellen Ausgabe zur Verfügung stellt, auf der die Unterschriften von über tausend Gottmadinger Bürgern veröffentlicht werden. »Es kann nicht sein, dass Menschen bei uns in Angst leben müssen. Der Schutz des Rechtsstaates muss für alle gleichermaßen gelten die hier leben« begründet WOCHENBLATT-Geschäftsführerin Carmen Frese-Kroll die Unterstützung der Aktion. WOCHENBLATT-Verlagsleiter Anatol Hennig ergänzt: »Wir möchten all denen, die mit ihrem Namen deutlich signalisieren, dass sie bei solchen Straftaten nicht wegschauen, ganz bewusst eine Bühne geben«. Die gesparten Kosten für die Unterschriftenseite im WOCHENBLATT sollen einem Präventionsprojekt gegen Rechtsradikalismus an Gottmadinger Schulen zufließen.
Für Bürgermeister Klinger ist es besonders beeindruckend, dass die Bürger selbst aktiv wurden, ins Gespräch kamen und die Aktion unterstützten. Auch das Haus der betroffenen Familie wurde dank einer Spende binnen kürzester Zeit von den Parolen gereinigt und frisch gestrichen. Bürger, die Schriftstellerin Ulrike Blatter, der Sozialkreis, Vereine, Organisationen und Kirchen verurteilten diese »entsetzliche Tat« aufs Schärfste, sammelten Unterschriften und zeigten sich mit der Familie solidarisch. Bürger, die die Unterschriftenaktion mit Spenden unterstützen wollen, können diese im Gottmadinger Rathaus abgeben. Sollte mehr Geld zusammenkommen, fließt dies ebenfalls in das Präventionsprojekt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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