Treffen mit Gewerkschaftsvertretern im Wirtschaftsministerium
Noch Hoffnung für die Singener Karstadt-Mitarbeiter

Karstadt Singen | Foto: Die Kundgebung gegen die Schließung von Karstadt hat Wirkung erzielt. swb-Bild: of
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Singen/ Stuttgart. Es gibt weiter Hoffnung nach Treffen von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Martin Gross, ver.di-Landesbezirksleiter, für Galeria Karstadt Kaufhof in Singen am Donnerstag. Nach Informationen von ver.di Südbaden Schwarzwald laufen im Hintergrund die Gespräche über den Erhalt der 124 Arbeitsplätzen bei Karstadt Kaufhof am Standtort Singen weiter.

So ist die Senkung der Mietkosten eine zentrale Frage. Arbeitsministerin Hoffmeister-Kraut sagte dazu in Stuttgart beim Treffen mit den Arbeitnehmern: „Ziel muss es sein, die weiterhin bestehen Filialen zukunftssicher zu machen und soweit möglich, die von der Schließung bedrohten Häuser noch zu retten“. In einem Brief hatte Hoffmeister-Kraut kurz nach Bekanntwerden der Pläne bereits die Geschäftsleitung des Konzerns aufgefordert, die Schließungspläne der Standorte in Baden-Württemberg noch einmal zu überdenken. Darüber hinaus forderte sie sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten und ein Zukunftskonzept für die weiter bestehenden Warenhäuser.

ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross ergänzte beim Spitzentreffen: „Wenn alle Kräfte - Kommunen, Wirtschaftsministerium, Vermieter und Beschäftigte - zusammen nach Lösungen suchen, werden wir weitere Häuser retten können“

Karin Greuter, Betriebsratsvorsitzende bei Galeria Karstadt Kaufhof in Singen, die beim Treffen mit der Ministerin dabei war, ergänzte hierzu: „Viele unserer Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Jahrzehnten in ihren Häusern. Seit vielen Jahren mussten sie Einschnitte akzeptieren und Opfer bringen. Sie sind bitter enttäuscht, dass ihr Verzicht und ihr Engagement umsonst gewesen sein sollen.“

Unterstützung erhalten die Karstadt/ Kaufhof- Beschäftigten auch von den ver.di Ortsvereinen in Lörrach, Freiburg, Offenburg, Konstanz, Villingen-Schwenningen mit Rottweil und Tuttlingen. Bei einem Vernetzungstreffen wurde beschlossen: Wir stehen an der Seite der Kolleginnen und Kollegen, die von Schließungen der Galeria Karstadt/Kaufhof betroffen sind.

Bei einer Kundgebung vergangenen Freitag vor der Filiale in Singen, kam die Betroffenheit der Bürger und Kommunalpolitik der Stadt Singen deutlich zum Ausdruck. Ver.di betonte.

„Wir Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen sagen in aller Deutlichkeit, dass es unverantwortlich ist, dass die Beschäftigten bei Galeria Karstadt/Kaufhof die Konsequenzen von Missmanagement mit dem Verlust des Arbeitsplatzes tragen müssen! Ver.di fordert die Unternehmensspitze auf, über diese radikale Schließung eindringlich nachzudenken und nach alternativen Lösungen zu suchen, die den Beschäftigten eine Beschäftigungsperspektive in ihrer Filiale bietet.

Im Südwesten sollen fünf von 21 Filialen der Kaufhauskette mit rund 300 Beschäftigen geschlossen werden, diese sind in Stuttgart-Bad Cannstatt, Göppingen, Leonberg, Mannheim und Singen. Hinzu kommt eine Filiale von Karstadt Sports in Stuttgart mit weiteren 32 Beschäftigten. Die Kündigungen finden unter den Bedingungen der Insolvenz statt, das heißt mit minimalen Abfindungen und verkürzten Kündigungsfristen.

Mit der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit wurde jetzt auch erörtert, wie durch „job to job“-Vermittlung im Idealfall lückenlos eine neue Arbeit mit Perspektive gefunden werden kann und wie ggf. Transfergesellschaften mit einem zukunftsorientierten Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebot unterstützen könnten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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