Die 5. Vesperkirche lädt bis zum 26. Januar jedermann in die Lutherkirche ein
Not sehen und handeln

Vesperkirche Singen | Foto: Voll besetzt waren die weiß gedeckten Tische der 5. Singener Vesperkirche. swb-Bild: stm
  • Vesperkirche Singen
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Singen. »An Gottes Tisch soll die Spaltung der Gesellschaft keine Rolle spielen«, wünschte sich Pfarrerin Andrea Fink am Sonntag beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst. Und wenn Jung und Alt, arm und reich, Christ, Moslem oder Atheist an den weiß gedeckten Tischen der Lutherkirche Platz nehmen, die wie am Dienstag voll besetzt waren, dann wird dieser Wunsch dank der 600 Helfer wirklich.

Zaubermittel der Vesperkirche ist, sie ist ein Ort zum Auftanken, ein Ort, an dem man an Lebensgeschichten anderer teilhaben kann – und wahrlich eine Stärkung an Leib und Seele erfährt, da die Willkommensatmosphäre zumindest für die 14 Tage ihrer Dauer ansteckend ist.

Die Vesperkirche ist zudem Ausdruck dessen, was Dekan Matthias Zimmermann in seiner Predigt am Sonntag »Not sehen und handeln« angesprochen hat. Denn ausgehend von dem Gemälde Karl Weiser »Gott im Menschen«, wo hinter der Maske des Harlekins, der gekreuzigte Christus erscheint, ist jedem das Antlitz Gottes zu erkennen. Laut Zimmermann wolle Gott nicht den »religiösen Hochleistungssport«, sondern dass Menschen füreinander da seien. Die Frage lautet deshalb: »Wo ist mein Platz und wo kann ich mich einbringen« und »wie kann ich dadurch Werkzeug des wirkenden Gottes werden«. Denn wie Edward Burke schon sagte: »Für den Triumph des Bösen reicht es schon, wenn die Guten nichts tun«.

Anpacken und helfen wie bei der Vesperkirche, die keine Armenspeisung sei, sondern Ort für menschliche Begegnung. Möglich machen dies täglich 65 Helfer, erklärte Silke Kaiser gemeinsam mit Joachim Hager für die Tagesleitung der Vesperkirche zuständig. Dabei sei es toll, wie sich das jeden Tag aus Auszubildenden, Gruppen, Privatleuten zusammensetzende Helferteam innerhalb kurzer Zeit zur Gemeinschaft werde, so Kaiser. Jedem der Helfer sei die Vorfreude schon beim Einrichten der Lutherkirche in der Woche zuvor anzusehen und das Strahlen sei auch während der Vesperkirche in ihren Gesichtern zu erkennen. Zum Mittagessen ist jeder von 11.30 bis 14 Uhr herzlich eingeladen.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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