Hallo und guten Tag
Oh Du schöne Lichterzeit

Ich war so stolz auf mein schönes, leuchtendes Halsband, dass mir mein Herrchen beim Gassigehen immer um den Hals bindet. Das leuchtende Rentier im Vorgarten der Nachbarn und die bunten Lichtpunkte an der Hauswand im Neubaugebiet, stehlen mir aber inzwischen mächtig die Show. Der abendliche Spaziergang durch den Ort lässt kaum einen Wunsch offen, was illuminierte Weihnachtsdekoration an Häusern oder in Vorgärten angeht. Dabei sollte bei den Zweibeinern durch die Diskussion um die Rettung des Klimas doch „Energieeinsparen« mit auf der Liste stehen. Viele schreien nach einer Energiewende, aber ich habe in diesem Jahr kaum neue Windräder entdecken können … »nicht vor unserer Haustüre«, »Verschandelung der Landschaft«, »Tote Vögel« … alles Argumente gegen diese riesengroßen Energieerzeuger. In den Offshore Windkraftanlagen im Norden Deutschlands werden beträchtliche Mengen Energie erzeugt. Schade nur, dass die Energie nicht zu uns hier in den Süden des Landes transportiert werden kann. Es fehlt an Stromleitungen, welche durchs ganze Land verlegt werden müssten. Leider ist es auch nicht möglich die Energie zu speichern. Wäre eigentlich ziemlich praktisch, große Akkus an die Windräder anzuhängen und die Energie dann dorthin zu bringen wo sie benötigt wird.
Eigentlich müsste jedes Haus Standardmäßig eine Photovoltaikanlage aufs Dach montiert bekommen. Dann könnten die dort wohnenden Zweibeiner ihren Strom selbst erzeugen und nach Bedarf verbrauchen. Blöd nur, dass es ausgerechnet in den Wintermonaten, in denen mehr Energie benötigt wird, bei uns im Wochenblatt-Land oft trüb und neblig bleibt. Die Anlagen können in dieser Zeit gar nicht die Leistung erbringen, welche benötigt werden würde. Zu allem Überfluss schlägt der Bürokratiewahnsinn bei »selbst erzeugtem Strom« wahre Saltos. Jeder Betreiber einer solchen Anlage kann ein Lied davon singen, welcher Zeit- und Nervenaufwand nötig ist, um seinen selbst erzeugten Strom ins Netz für jedermann einzuspeisen. Man könnte meinen, dass an solchen »Kleinunternehmern« der große Gewinn des Landes hängt.
Die großen Kraftwerke würden viele Zweibeiner am liebsten sofort abschalten oder herunterfahren. Kohleabbau zerstört Landschaften. Atomkraftwerke hinterlassen strahlende Abfälle für hunderte von Jahren. Mit Angst und Bangen werden die Gutachten der Forscher erwartet, welche in unserer Nähe die Standorte für Atommüllendlager untersuchen. Mögliche »Saubere« Energieanbieter gewinnen alternativ zu Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken die Energie aus Wind-, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse. Ein genaues Hinschauen bei der Wahl des Anbieters ist aber auch hier geboten. Denn mit Greenwashing möchten sich viele einen Platz auf der positiven Liste der Anbieter sichern. Vielleicht erschnüffeln Sie der Umwelt zuliebe in Ihrem Umfeld einen Energiefresser oder eine Möglichkeit zur Energieeinsparung. Ich jedenfalls hoffe, dass das leuchtende Rentier und die bunten Lichtpunkte an der Hauswand mit Ökostrom die Tristesse der dunklen Jahreszeit verzaubern.

Ihr Dr. Einstein.

Autor:

Redaktion aus Singen

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