Privatsammler hat neues Domizil für Großformat-Militaria gefunden
Panzer rollen in Fabrikhalle ein

Panzer Schlattingen | Foto: Gion Capuano vor seinem Schützenpanzer M113. Er wiegt zwölf Tonnen. Maximal elf Panzer-Grenadiere liessen sich in der engen Fahrgastkabine bei bis zu 60 Km/h durchschütteln. swb-Bild: Ritter
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  • Foto: Gion Capuano vor seinem Schützenpanzer M113. Er wiegt zwölf Tonnen. Maximal elf Panzer-Grenadiere liessen sich in der engen Fahrgastkabine bei bis zu 60 Km/h durchschütteln. swb-Bild: Ritter
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Diessenhofen/ Schlattingen. Ausgediente Panzer und Lastwagen der Schweizer Armee sind die neuen Bewohner der ehemaligen Zementwarenfabrik Munot in Schlattingen bei Diessenhofen.

Es ist die Privat-Sammlung von Gion Capuano aus Basadingen, die hier nun »einmarschieren« durfte. In der vor vierzig Jahren gebauten, 1600 Quadratmeter grossen Halle wird Capuano acht Raupenfahrzeuge und zwei Lastwagen einstellen, gab es nun bekannt.

Bei den Lastwagen handelt es sich um einen Unimog S und einen Henschel. Sie waren als fahrende Werkstätten mit Ersatzteilen unterwegs und wurden für die Reparatur von Panzern im Feld eingesetzt. Der Umzug der Fahrzeuge von den bisherigen Standorten im Ratihard und in Basadingen ist noch im Gang. Die riesigen Sammelobjekte, zum Beispiel einen 36 Tonnen schweren Panzer, lädt Capuano auf seinen fünfachsigen Anhänger, der bis zu 48 Tonnen tragen kann. Für solche Transporte braucht es jeweils eine Spezialbewilligung.

Ausrangierte Militärfahrzeuge könne er nur kaufen, weil ihn der Verband der Museen Schweiz als Sammler anerkennt, erklärte Capuano. Die Sammlung ist für die Öffentlichkeit vorerst nicht zugänglich. „Mir fehlt die Zeit, um meine Räume publikumstauglich zu machen“ bedauert er.

Als 23-jähriger trat Capuano bei der Heva in Diessenhofen eine Stelle an. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für grosse Fahrzeuge. »Je grösser desto besser« sagte er mit Begeisterung. Die militärische Funktion seiner Objekte interessiert ihn nicht. Er sammelt aus Interesse an der Technik. Sie sei ganz anders und komplizierter als bei Zivilfahrzeugen, erklärte er.

Seine Erfahrung stellt er auch in den Dienst des Vereins Museum Zeughaus Schaffhausen. Er hilft dort bei Anlässen und beim Ein- und Auswintern der Fahrzeuge. Capuano ist zusammen mit Florian Mascherin Inhaber der Cabema AG. Sie betreibt als Pächterin auf dem Gebiet der LafargeHolcim im Ratihard Diessenhofen eine Firma für Kies, Beton und Muldenbetrieb.

Für den Kauf der Halle in Schlattingen gründeten Capuano und Mascherin gemeinsam die Immobilienfirma immaca AG. VR-Präsident, ohne finanzielle Beteiligung, ist Daniel Rüttimann, ehemaliger Geschäftsleiter der Holcim Diessenhofen und Schaffhausen. Für Büros, Werkstatt und Nebenräume sucht die immaca AG vorerst keine Mieter. „Vielleicht richte ich mir ein Büro ein und die Werkstatt könnte auch für die Cabema nützlich sein, aber das ist noch völlig offen“ sagte Capuano. (von Dieter Ritter).

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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