Narrizella führt am Narrenspiegel Kommunalen Ordnungstrupp ein
Radolfzell kann sich wieder sicher fühlen

Narizella Narrenspiegel | Foto: Keine dicke Luft mehr im Radolfzeller Rathaus? Für die Narrizella-Gardisten leider nur ein Märchen, verpackt in die Geschichte von Bine Maja. swb-Bild: dh
  • Narizella Narrenspiegel
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Radolfzell. Ein grandioses Narrenspiegelwochenende hat die Narrizella Ratoldi hinter sich gebracht. Zur großen Freude von Zunftpräsident Martin Schäuble entwickelt sich auch die Vorstellung am Sonntagnachmittag zu einem echten Publikumsmagneten. Die Abschlussvorstellung am Montag war ebenfalls voll besetzt, und so gab es für die Akteure auch in der letzten Vorstellung nochmals reichlich Applaus und schallende Lachsalven. Etwa für Lothar Rapp, der in der Gestalt des Kappe-deschle eine scharf gewürzte Narrenschelte hielt. »Bloget isch mer scho in Zell. Im Rothaus lebt mer vom Duell«, stellte er unter anderem fest. Überhaupt musste Rathauschef Martin Staab beim diesjährigen Narrenspiegel ordentlich einstecken. Kaum eine Nummer ohne Seitenhiebe auf den OB.

Um die Sicherheit der Fastnacht zu gewährleisten, hatte die Narrizella eigens für den Narrenspiegel eine »Kommunale Ordnungstruppe«, kurz K.O.T., ins Leben gerufen. Von einem fernöstlichen Kampfsportexperten im Panda-Kostüm ausgebildet im Bierkrug-Stemmen und Fleischkäsebrötchen-Essen, waren die Jungs der K.O.T bereit, den Narrenspiegel vor allen möglichen Gefahren, wie beispielsweise der akuten Bedrohung durch Bären aus dem Wildpark Allensbach zu beschützen. Bei »Rares für Bares « versuchte OB Staab, das Christbaumloch auf dem Marktplatz zu versilbern - 30.000 Euro wollte er von den potenziellen Käufern haben. Mögliche Interessenten waren genügend vorhanden, beispielsweise die Froschen, die das Christbaumloch zum Stellen eines Narrenbaumes verwenden könnten, sobald sie wieder eine Holzer-Gruppe haben. Thomas Nöken bot für die Narrizella mit und Pfarrer Vogel für die Pfarrgemeinde, damit am Hausherrenfest im Christbaumloch ein großer Sonnenschirm aufgestellt werden kann. Nachdem aber niemand mehr als 6.000 Euro bot, überlegte der OB, ob er das Loch nicht doch behält: »Wer weiß, was oder wen man noch darin versenken kann.«

Ein Highlight des Abends war die Biene Maja auf der Mettnau, die gemeinsam mit ihren Freunden Willi und Flip herausfinden will, woher die dicke Luft in der Stadt kommt. Auf ihrem Weg begegnen sie dem herrischen Ameisen-Kommandanten Martin, der seine Truppe mit eiserner Faust herumkommandiert. Streng nach dem Motto »Jetzt wird mal umstrukturiert hier«. Seit fünf Jahren hat Ameisen-Kommandant Martin seine Truppe schon im Drill, »und es klappt noch immer nicht«, klagt er. Darum soll jetzt noch härter durchgegriffen werden. »Lohnt sich das jetzt überhaupt noch?«, fragte ihn Willi spitzzüngig und erntete dafür die Lacher aus dem Saal. Trotzdem endete die Nummer mit einem versöhnlichen Tanz, auch wenn am Ende doch alles nur ein Märchen ist.

Im Märchenwald klagte Räuber Hotzenplotz anschließend, dass er früher der einzige Räuber und Wegelagerer war. Nun mache ihm die Stadtverwaltung in dieser Branche aber gewaltig Konkurrenz. Zu ihm gesellten sich »Hänsel und Grätel« und die böse Hexe, die noch einige Vorschläge für die Stadt haben. So könnte der Haselbrunnsteg, »das rostige Ding«, durch eine Unterführung ersetzt werden. Es brauche dann halt nur 15 Jahre und einen Bürgerentscheid, bis diese gebaut werden könne. In der Konstanzer Straße solle zudem die dauerrote Ampel bleiben, so würde man sich den Flüsterasphalt sparen.

Die Seefunkgruppe hatte sich zum großen Finale die Piraten aus den Asterix- und Obelix-Comics als Thema ausgewählt. Vom See aus warfen sie einen kritischen Blick auf die Stadt und bemängelten allzu quadratische Neubauten und die unendliche Geschichte mit der Seetorquerung.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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