Regierungspräsidentin Schäfer besucht Weingut Vollmayer im Hegau und Obstbau Blanhof auf der Halbinsel Höri
Regionale Lebensmittel wichtiger denn je

Regierungspräsidentin Bärbeö Schäfer Weingut Vollmayer | Foto: Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer, BLHV-Präsident Werner Räpple, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und das Ehepaar Vollmayer im Weinberg in Hilzingen. 
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  • Regierungspräsidentin Bärbeö Schäfer Weingut Vollmayer
  • Foto: Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer, BLHV-Präsident Werner Räpple, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und das Ehepaar Vollmayer im Weinberg in Hilzingen.
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Hilzingen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die heimische Landwirtschaft sowie der Erhalt der biologischen Artenvielfalt standen am Mittwoch im Mittelpunkt des Besuchs von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer bei zwei landwirtschaftlichen Betrieben am Bodensee. In Begleitung von BLHV-Präsident Werner Räpple und BLHV-Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig informierte Schäfer sich auf dem Weingut Vollmayer in Hilzingen im Hegau und dem Obstbau Blanhof der Familie Löhle auf der Halbinsel Höri über die aktuelle Situation.

Zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten fanden die Termine im kleinen Kreis mit Gesichtsmaske und Abstandsregeln statt. „Die vergangenen Wochen der Corona-Pandemie haben deutlich gemacht, wie wichtig die Versorgung der Bevölkerung mit regional produzierten Lebensmitteln ist“, betonte Regierungspräsidentin Schäferund bedankte sich bei den Familien Vollmayer und Löhle für ihr Engagement in dieser außergewöhnlichen Zeit. Die Landwirte berichteten von den Herausforderungen der vergangenen Wochen. So schaffte es der Obstbau Blanhof „mit großem organisatorischen Aufwand“ seine polnischen Saisonarbeitskräfte für die Spargelernte durch heimisches Personal aus der kurzarbeitenden Gastrobranche zu ersetzen. Betriebsleiter Udo Löhle rechnet mit Einbußen zwischen 10 und 15 Prozent. „Wir sind auf Direktvermarktung angewiesen, deshalb waren die vergangenen Wochen sehr schwierig“, berichtete Beate Vollmayer. Weinverkostungen konnten nicht mehr stattfinden, das Gästehaus blieb geschlossen: „Wir mussten schmerzhafte Einbußen hinnehmen, rechnen für die Vermietung im Sommer aber mit guten Belegungszahlen.“

„Dass aufgrund der Grenzschließungen Saisonarbeitskräfte nur sehr eingeschränkt nach Deutschland einreisen konnten, hat unsere Sonderkulturbetriebe hart getroffen. Sie sind bei Ernte-und Pflegearbeiten auf gelernte Kräfte aus Osteuropa angewiesen. Glücklicherweise haben sich viele Erntehelfer aus Deutschland bei den Betrieben gemeldet, mit ihnen und dank der Sonderregelungen des Bundes konnten größere Ernteausfälle verhindert werden“, schilderte BLHV-Präsident Räpple die Situation der südbadischen Landwirtschaft. „Die Unterstützung der Bevölkerung ist ein großes Zeichen der Solidarität und das begrüßen wir sehr“, so Räpple.

Weiteres Thema auf den Höfen, die beide in Natur-und Landschaftsschutzgebieten wirtschaften, war der Natur-und Artenschutz in der Landwirtschaft. „Wie das Volksbegehren ‚Rettet die Biene‘ im vergangenen Jahr gezeigt hat, fordert die Öffentlichkeit eine umweltschonende und nachhaltige Produktion der heimischen Landwirtschaft“, betonte Schäfer. Dabei wären die im Volksbegehren geforderten Einschränkungen insbesondere für Betriebe mit Flächen in Schutzgebieten zur existenziellen Herausforderung geworden. Mit ihrer Initiative zum Biodiversitätsstärkungsgesetz habe die Landesregierung nun einen Weg gefunden, die Landwirtschaft natur-und umweltverträglicher zu gestalten,ohne sie dabei wirtschaftlich zu überfordern. Im Doppelhaushalt 2020/21 sollen dafür 62 Millionen Euro bereitgestellt werden.„Das bio-zertifizierte Weingut Vollmayer und der naturnah wirtschaftende Obstbau Blanhof machen jetzt schon vor, wie Landwirtschaft in Schutzgebieten nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden kann“, betonte die Regierungspräsidentin.Die Betriebsleiter stellten klar, dass ein Verbot konventioneller und biologischer Pflanzenschutzmittel im Zuge des neuen Gesetzes für sie existenzbedrohend wäre. Schäfer wies darauf hin, dass Ausnahmegenehmigungen vorgesehen seien und ihre Behörde die Betriebe praxisnah unterstützen werde.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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