Hallo und guten Tag
Selbst ernannte Herren über Leben und Tod

Seit Aschermittwoch verzichtet meine Regierung - sehr zu meinem Leidwesen - auf Fleischspeisen jeglicher Art. Wie jedes Jahr fasten meine Leibköchin und mein Chef. Aus meiner Sicht auf vier Pfoten ist das so eine Art Frühjahrskur; ganz im Vertrauen: mein Alpharüde hat es dringend nötig, er hat über den Winter ganz schön Gewicht zugelegt. Ganz im Gegensatz zu meiner Chefin, sie ist rank und schlank wie ein Reh. Doch die allerbeste Ehefrau ist der Meinung, dass das Fasten den Geist stärkt. Ich verstehe zwar nicht so ganz was sie damit meint, doch wenn ich mir die Leistungen eini-ger Zweibeiner in den vergangenen Wochen so ansehe, würde denen so eine Fastenkur zur Stärkung des Geistes auch ganz gut tun.

Da haben Wissenschaftler in Österreich Schweine im Schnee eingegraben und in aller Seelenruhe zugeschaut wie die armen Ringelschwänzchen zu Grunde gehen. Die selbst ernannten Herren über Leben und Tod beobachteten wie die Vierbeiner in einer Lawine langsam krepierten; habe ich das richtig verstanden, studierten die feinen Leute die Veränderungen der Körperfunktionen. Leidensgenossen wurden bis zum Kopf eingegraben und dann wurde der Erfrierungsprozess beobachtet. Allerdings ist das Treiben dieser Herrschaften nicht ohne Resonanz geblieben und so brachen die Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck den Versuch erst einmal ab. Bereits seit zwanzig Jahren arbeiten Wissenschaftler auf internationaler Ebene in Sachen Lawinenmedizin zusammen.
Die Wissenschaftler begründen ihr Vorgehen damit, dass nur am lebenden Organismus erforscht werden könne wie sich das Zusammenspiel von Sauerstoffmangel und Kälte auf den Körper auswirkt. Experimente an unterkühlten Menschen sind verboten und deshalb hat man sich für die Versuchstiere entschieden.
Moment mal, habe ich das richtig verstanden? Wären Versuche mit unterkühlten Zweibeinern nicht verboten, dann hätten die Ringelschwänzchen nicht dran glauben müssen?
Kann das sein? Gibt es tatsächlich Wissenschaftler, die keine Hemmungen hätten, solche Versuche an Menschen zu machen, wenn sie ein Verbot nicht daran hindern würde? Offenbar sind Schweine derzeit als Versuchstiere in. Das zeigt ja auch die Sprengung lebender Schweine in England. Die armen Tiere ließ man nach der Sprengung ausbluten nur um zu sehen wie lange sie nach der Sprengung noch leben. Für was bitte sollte das denn gut sein? Ist es nicht ein ganz kleiner Schritt von sinnlosen Versuchen an Vierbeinern zu Versuchen an Zweibeinern? Wie schnell ist dieser Grat überschritten? Sollte man diesen Wissenschaftlern für sinnlose Versuche nicht auf die Pfoten - Entschuldigung auf die Finger - hauen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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