»Brauchtumstag« an der »Weiherbachschule« mit närrischen Infos
So wurde die Fasnet geboren

Brauchtumstag an der Weiherbachschule | Foto: Beim »Brauchtumstag« an der »Weiherbachschule« wurden fasnächtliche Gruppen aus Mühlingen und Hohenfels vorgestellt.swb-Bild: sw
  • Brauchtumstag an der Weiherbachschule
  • Foto: Beim »Brauchtumstag« an der »Weiherbachschule« wurden fasnächtliche Gruppen aus Mühlingen und Hohenfels vorgestellt.swb-Bild: sw

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Stockach. Um Gottes Willen. Der Schreck fuhr den braven Bürgern mächtig in die Glieder. Da brannte es am Horizont. Flammen züngelten in den Himmel. Also schnappten sie sich Eimer, Schläuche, Wasser, Löschgerät und stürmten zum Brandherd. Wäre aber eigentlich nicht nötig gewesen! Denn es brannte keineswegs. Die untergehende Sonne spiegelte sich lediglich in Fensterscheiben. Das ist der Grund, warum sich die Narrenzunft in Mühlingen »Sunnelöscher« nennt. Und warum auf der Rückseite ihres Kostüms eine Fensterscheibe abgebildet ist. Ja, die Schülerinnen und Schüler der »Weiherbachschule« in Mühlingen-Zoznegg kennen sich nun aus im närrischen Brauchtum. Vor den Fasnetferien wurde an der in privater Trägerschaft stehenden Gemeinschaftsschule ein »Brachtumstag« in Leben gerufen, der ganz im Zeichen der Narretei stand.

Eine Schule ist keine Insel der Seligen, die einsam und allein im sozialen Ozean vor sich hintreibt. Eine Schule sollte in die örtliche Gemeinschaft, die Gemeinde, in der sie steht, das lokale Brauchtum und Vereinsleben mit eingebunden sein, erklärte Miriam Daferner, die Schulleiterin der »Weiherbachschule«, in ihrer kurzen Begrüßung. Darum hatten sich die Jungen und Mädchen der Klassen fünf und sechs im Deutschunterricht mit Sagen und Fabeln beschäftigt und dabei auch die Legenden aufgegriffen, auf denen die örtliche Fasnet fußt. Denn Geschichten wie die der »Sunnelöscher« waren Anlass und Anstoß für die Art der Narretei in einem Ort.

Das lernten auch die Schüler der »Weiherbachschule«. Im Zuge ihrer Projektarbeit beschäftigten sie sich gruppenweise mit fasnächtlichen Zünften ihres Heimatsortes und aus der Umgebung. Während des Brauchtumstags waren Vertreter der »Sunnelöscher« aus Mühlingen, der »Schneckenbürgler« aus Zoznegg, der »Hobixer« aus Mainwangen sowie der »Kuhsattler« aus Hohenfels gekommen, um sich in vollem Häs zu präsentieren. Parallel dazu trugen die Schüler vor, was sie über die Narrenzünfte recherchiert hatten - Narren-Ruf, Gruppen, Gliederungen, Anzahl, Gründungsjahr, Häs und eben auch die Legenden, auf denen das Brauchtum basiert.

Trotz verständlicher Nervosität ob des großen Publikums aus Lehrern, Eltern, Schulleitung und Öffentlichkeit machten die Vortragenden ihre Sache gut und ausgezeichnete Werbung für die Fasnet im Ort. Dazwischen trat der Schulchor auf und brachte die Schule zum Schunkeln – mit fasnächtlichen Gassenhauern. Die eben auch Teil des närrischen Brauchtums sind.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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