solarcomplex verdoppelt Erzeugung auf ehemaliger Deponie auf 1,3 Megawatt
Solarpark Langenried in Singen erweitert

Solarpark Langenried in Singen | Foto: solarcomplex verdoppelt Erzeugung auf der ehemaligen Singener Deponie Langenried auf 1,3 Megawatt.
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  • Solarpark Langenried in Singen
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Singen. Die solarcomplex AG hat die Leistung des Solarparks auf der Deponie Langenried bei Singen in den letzten Monaten um fast 750 Kilowatt auf rund 1,3 Megawatt Leistung ausgebaut. Die Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt Singen und liegt am Ortseingang direkt gegenüber des Einkaufszentrums EKZ. Mit dieser Freiland-Solarstromanlage leistet das Bürgerunternehmen direkt neben dem Singener Industriegebiet einen wichtigen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Mehr als 800.000 kWh klimaschonenden Solarstrom wird der zweite Bauabschnitt des Solarparks pro Jahr produzieren. Dies entspricht dem privaten Stromverbrauch von 800 Singener Bürgerinnen und Bürgern.

Schon im Jahr 2007 hatte solarcomplex auf der Deponie Langenried einen ersten Bauabschnitt des Solarparks mit 560 kW Leistung installiert. Jetzt ist es durch behutsame Planung gelungen die Deponiefläche noch besser für die Erzeugung von klimaschonendem Solarstrom zu nutzen. An diesem Park kann man auch den Fortschritt der Solartechnik im letzten Jahrzehnt ablesen. Haben die alten Module aus dem Jahr 2007 nur etwas mehr als 100 Watt Leistung, verfügt ein modernes Modul, das jetzt eingesetzt wird, mit rund 300 Watt über die dreifache Leistung. Nur deshalb kann auch auf so wenig zusätzlich in Anspruch genommener Fläche so viel Solarstrom erzeugt werden.

Eine Deponie ist für die Techniker kein leichter Untergrund. Die Rammpfähle, auf denen die Modultische aufliegen, dürfen nur 80 Zentimeter tief in den Boden gerammt werden, um die Abdichtung der Deponie zu schützen. Deshalb hat solarcomplex auf den kleinen Modultischen auch nur zwei Module hochkant übereinander gebaut. Im Solarpark Engen, der vor wenigen Monaten ans Netz gegangen ist, wurden dagegen sechs Module horizontal übereinander gebaut. Der landwirtschaftliche Boden hat dort eine viel tiefere Rammung zugelassen. Solarcomplex arbeitet daran, alle bereits genutzten Flächen in der Region zum Bau von Solarparks zu nutzen, um möglichst wenig landwirtschaftliche Fläche in Anspruch nehmen zu müssen.

Dennoch wird das Unternehmen in enger Kooperation mit den Landwirten auch zukünftig Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen entwickeln, bauen und betreiben, weil dort die Erzeugungskosten des Solarstroms deutlich niedriger sind als auf den Dächern. Zugleich setzt solarcomplex stärker denn je auf die solare Stromgewinnung durch Dachanlagen. Der Ausbau auf Dächern von landwirtschaftlichen Betrieben, Gewerbebetrieben oder Industrieanlagen, geht derzeit rasant voran und übersteigt die neu geschaffenen Kapazitäten im Freiland.

Die solarcomplex AG arbeitet im Rahmen der Solaroffensive Südbaden eng mit der Stadt Singen zusammen. Die Stadt ist Eigentümerin der Deponie Langenried und hat langfristige Pachtverträge mit dem Singer Bürgerunternehmen abgeschlossen. Auch auf einer Deponie in Moos, die sich ebenfalls im Eigentum der Stadt Singen befindet, entwickeln die Partner aktuell einen Solarpark. So leistet die Stadt Singen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur regionalen Wertschöpfung. Diese Kooperation wollen die beteiligten Partner in Zukunft fortsetzen. Dabei könnten Solaranlagen auf kommunalen Gebäuden aber auch Überdachungen von Parkplätzen neu entstehen. Vorbild ist die Solaranlage auf dem neuen Wertstoffhof der Singener Stadtwerke. Gemeinsam versucht man auf Bundes- und Landesebene die dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Denn der Bau weiterer Solaranlagen ist durch den 52-Gigawatt-Deckel in akuter Gefahr. Im Klimaschutzpaket hatte die Bundesregierung bereits im Oktober 2019 vereinbart, dass die Deckelung der Photovoltaikausbaus aufgehoben wird. Gesetzgeberisch ist diese Zusage bis heute nicht umgesetzt worden.

„Es ist keine gute Idee, in Corona-Zeiten den Ausbau erneuerbarer Energien und damit die Anstrengungen zum Klimaschutz herunter zu fahren,“, sagt Bene Müller, Vorstand von solarcomplex. „Die Corona-Krise wird irgendwann überwunden sein und dann werden wir feststellen, dass die Klimakrise nicht verschwunden ist.“ Deshalb müsse die Energiewende ohne Zögern fortgesetzt werden. „Die Erneuerbaren liefern auch in Krisenzeiten zuverlässig. Für uns ist klar: Wir sollten noch eine Schippe drauflegen. solarcomplex arbeitet daran."

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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