Auch CDU lässt deutlich Federn
SPD ist der Verlierer der Europawahl im Landkreis

Europawahl | Foto: Symbolbild Wahlurne

Kreis Konstanz. Schon vor der Auszählung aller Wahlbezirke stand fest: auch im Landkreis ist die SPD der große Verlierer der Eurowahl. Die CDU verliert fast acht Prozent und fällt erstmals unter 30 Prozent. Der größte Gewinner sind freilich die Grünen, die von den WählerInnen im Landkreis von 16,05 auf nun 28,3 Prozent katapultiert wurden, das ist ein Plus von mehr als 12 Prozent - und am Schluss nur noch ein Prozent hinter dem CDU-Ergebnis. Gewinner ist auch die AfD, die in 2014 noch 6,93 Prozent der Stimmen holte und nun auf 8,1 Prozent kommt - und erstmals die Marke von 10.000 Stimmen überschreitet im Landkreis. Die FDP legt von 4,55 Prozent auf 6,7 Prozent da sogar noch mehr zu, die Linke verliert leicht von 3,84 auf 3,42 Prozent. Erfreulich ist da auf jeden Fall die Wahlbeteiligung die Kreisweit von 50,7 in 2014 auf nun 63,24 ansteigt.

Auf das Ergebnis für den Landkreis musste wegen Konstanz ziemlich lange gewartet werden. Erst gegen Mitternacht waren die Ergebnisse im Ergebnisdienst des Landratsamts zu finden.

In Singen jedenfalls kann die lokale Politik in einer Hinsicht aufatmen: dort kam die AfD im Gesamtergebnis auf 13,25 Prozent, was gegen vorgangangen Wahlen zum Landtag (20,2 Prozent) und Bundestag (16,5 Prozent) doch ein spürbarer Rückgang ist. Der Schock setzte ganz am Anfang der Auszählung ein, als nach sechs Wahlbezirken die AfD auf 18 Prozent kam, was sich im weiteren Verlauf relativierte. In der zweiten AfD-Hochburg des Landkreises, Rielasingen-Worblingen, holte die AfD 12,5 Prozent, das sind etwa 1,5 Prozent weniger als bei der letzten Bundestagswahl. In Volkertshausen wie Mühlhausen-Ehingen überspringt die Partei die Marke von 10 Prozent.

Die CDU kann bei ihrem Ergebnis auf den Stockacher Raum und den Hegau bauen, denn sie holte Mühlingen 40.8 Prozent, in Hohenfels 40,7 Prozent in Eigeltingen und Mühlhausen-Ehingen über 39 Prozent. Allerdings wiegen 28,9 Prozent in Radolfzell und 29,8 Prozent in Moos schwerer, so dass die CDU von 37,7 auf nun 33,3 Prozent absinkt.

Die Grünen konnten bei einer ersten Wahlparty im Kreis in Singen schon mal die Sektkorken knallen lassen, ihr Sprung von 16,05 Prozent auf 28,35 Prozent ist mit 12,3 Prozent der größte in der Wählergunst, und da hat es zum eigenen Wahlkampf in den letzten Wochen ja viele weitere Helfer gegeben, die diese Wahl zur Klimawahl gemacht sehen wollten. Die Spitzenergebnisse holte die Grünen in Konstanz, wo sie mit 38 Prozent auch die Klare Nummer 1 wurden, in Allensbach (30,4 Prozent), Moos (28.6 Prozent) und Öhningen 26,7 Prozent. Schlusslicht sind hier Tengen mit 17,7 und Mühlhausen Ehingen mit 17,3 Prozent.

Die SPD musste, wie schon bei der letzten Bundestagswahl in einer ganzen Reihe von Gemeinden Einstellige Wahlererbnisse hinnehmen: in Eigeltinge, Gaienhofen, Gailingen, Mühlingen, Öhningen, Hohenfels, und oft kamen die Sozialdemokraten gerade knapp über die 10 Prozent. Der Absturz von 22,35 Prozent auf 11,81 Prozent fällt wie im Bundestrend da schon fast historisch aus. Selbst in der Arbeiterstadt Singen kommt die SPD nur noch auf 13 Prozent. In Tengen gab es durch den Schreier-Bonus das "Spitzenergebnis von 14.1 Prozent.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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