Stadt treibt Quatiersentwicklung voran
Stadtwerke wollen den Untertorplatz bis 2023 räumen

Stadtwerke Untertorplatz | Foto: Die Stadtwerke wollen den Untertorplatz verlassen und in der Herrenlandstraße neu bauen.swb-Bild: gü
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Radolfzell. Die Stadtwerke verlassen die Innenstadt - was sich auf den ersten Blick wie ein Hiobsbotschaft anmuten lässt, ist in Wahrheit eine weitreichende Entscheidung der SWR um ihren Geschäftsführer Andreas Reinhardt. Denn wie dieser im Gespräch mit dem WOCHENBLATT verdeutlichte, birgt der Wegzug der Stadtwerke in den geplanten Neubau in der Herrenlandstraße auch weitreichende Möglichkeiten auf dem Untertorplatz ein wichtiges innerstädtischen Signal zu setzen. Durch den Wegzug könnte der Bereich deutlich aufgewertet werden. 6.215 Quadratmeter stehe dafür zur Verfügung. »Das ist das letzte Areal, auf dem die Stadt kommunalen Einfluss geltend machen kann«, so Reinhardt. Die Schaffung von Wohnraum steht dabei an erster Stelle, wie Thomas Nöken, Leiter des Baudezernates beim kürzlich stattgefundenen Bürgerworkshop erklärte. 30 Prozent sollen unter die baulandpolitischen Grundsätze fallen, und als sozialer Wohnraum geschaffen werden. »Dies ist stringent einzuhalten«, machte Nöken deutlich. Durch die zentrale Lage zwischen Altstadt und Seeufer und neben dem Schützenareal ist der Standort auch für Einzelhandel oder Dienstleistungen interessant, so Nöken weiter. Soziale oder kulturelle Einrichtungen seien dort hingegen keine vorgesehen. »Es ist wichtig, dass dort auch das Thema Parken zum Tragen kommt« so Nöken. Derzeit stehen in der Tiefgarage 78 Plätze zur Verfügung.
Kritik am Vorhaben die Leistungsbereitschaft der SWR am Standort Herrenlandstraße zu zentrieren, lässt Reinhardt indes nicht aufkommen. Der Schritt sei der einzig richtige. Angelegt für 40 Mitarbeiter, arbeiten derzeit bei den SWR über 90 Angestellte. Dies ist allerdings nur die eine Seite der Problematik, denn Produkte wie etwa die neuen Fotovoltaikanlagen können derzeit im SWR-Gebäude nicht entsprechende präsentiert beziehungsweise gezeigt werden. Altlasten wie die 40 Jahre alte Wasseraufarbeitungsanlage, die dringend saniert werden müsste, kommen als »Altlast«, wie es Reinhardt bezeichnete, noch hinzu. Das Grundstück und die Gebäude gehören den Stadtwerken und der Stadt Radolfzell. Als finanzielle Grundlage für den Neubau in der Herrenlandstraße soll der Verkauf der Fläche am jetzigen Standort der SWR dienen. Reinhardt rechnet Verkaufserlösen zwischen fünf und sechs Millionen Euro, wie er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärte.
Spatenstich für den Neubau der SWR könnte bereits in zwei Jahren 2020 sein. Reinhardt rechnet indes mit einer Bauzeit für das neue SWR-Zuhause von einem Jahr. 2023 könnten sich die Stadtwerke dann vom Untertorplatz verabschieden. »In fünf Jahren kann hier etwas ganz Neues entstehen. Wir wollen aber die starken Stadtwerke für Radolfzell bleiben, wie bisher«, so Reinhardt weiter.
Die Radolfzeller Bürger haben klare Vorstellungen, wie beim Bürgerworkshop deutlich wurde: Ein mehrgliedriger Geschosswohnungsbau mit viel Grün sowie Freiflächen für eine hohe Aufenthaltsqualität, ein kleiner Spielplatz für Kinder, der reine Untertorplatz soll eine hohe Aufenthaltsqualität als Begegnungsstätte im Freien erhalten, der Brunnen sollte integriert sein zudem ein modernes Parkhaus mit Aufzug. Die wichtigste Botschaft überhaupt: Auf 60 bis 70 Prozent der Flächen soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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