Gemeinderäte diskutieren über Visionen-Planungen-Realitäten für die Zukunft der Öhninger Ortsmitte
Städtebaulicher Rahmenplan zwischen Tradition und Moderne

Rahmenplan Ortsmitte | Foto: Der Öhninger Sportplatz im Zentrum der Ortschaft. swb-Bild: lewe
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Öhningen. Die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung beinhaltete sehr zukunftsträchtige, wie auch brisante Themen für Öhningen. Darunter die Präsentation des Städtebaulichen Rahmenplans. »Die Präsentation des Rahmenplanes, ist ein großer Strauß an Ideen«, so Bauamtsleiter Uwe Hirth im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. »Die Ideen zu realisieren, umzusetzen, zu bewältigen, bedeuten überlegte, planerische Priorisierungen«.

Dem Stimmentrend der einzelne Fraktionen war zu entnehmen, dass Konkretisierungen auf jeden Fall im Rahmen einer Zustimmung durch die Bürger Öhningens erfolgen sollte. So befinden sich im Besitz der Gemeinde renovierungs-, und ausbaufähige Gebäude, die für eine Sanierung reif sind, um den Verfall zu stoppen, aber auch Grundstücke, die einer neuen sinnvollen Nutzung zugeführt werden können, für ein schöneres, funktional geprägtes Dorfbild. Gemeint sind unter anderem die »Alte Metzgerei«, sowie die »Alte Bushalle«.

Der nun vorgestellte Rahmenplan wurde entwickelt, um die strukturellen und funktionalen Zusammenhänge besser bearbeiten zu können, sowie eine zusammenhängende, ganzheitliche Transparenz zu schaffen. Weiter strebt der Rahmenplan die Entwicklung gemeindeeigener Wohnpotentiale an. Flächen sollen für neue Lebensräume genutzt werden. So bietet sich das Gebäudeareal der »Alten Metzgerei« für eine Sanierung und für die Schaffung neuen Wohnraums an.

Ein weiteres Potential für die Schaffung von Wohnraum befindet sich ebenfalls im Ortskern, das Areal der »Bushalle«. In Einzelgesprächen mit Gemeinderatsmitgliedern kam zudem immer wieder die Forderung nach ökologisch- sozialverträglichem Bauen, denn es besteht ein zunehmender Wohnraumbedarf. Die Vergabe der Baupotentiale sollte zudem nicht Spekulanten zugängig sein.
Für Ende 2019 ist vorgesehen, dass Ziele und Grundlagen der beschriebenen Maßnahmen im Rahmenplan durch den Gemeinderat priorisiert werden.

Ein Schlüsselthema in Öhningen ist unter anderem immer wieder die Sportanlage des FC. Das WOCHENBLATT befragte einige Gemeinderatsmitglieder zu ihrer Sichtweise dazu.‎ Andrea Dix und Stefan Singer, beide vom »Netzwerk«, brachten Bedenken gegen die momentane Lage der Sportanlage vor. Sie merkten an, dass bei Sportveranstaltungen, aber auch bei der Pflege der Rasenflächen, erhebliche Lärmbelästigung entstehen. »Die Lautsprecheranlage und der Lärm beim Rasenmähen sind in ihrer Lautstärke sehr unangenehm«, so Dix und Singer.

Gemeinderat Frank Leiter vom »OBF« plädiert dagegen für den Erhalt der Sportanlage an seinem traditionellen Ort und argumentiert: »Wieviel Millionen würde eine Verlagerung der Sportanlage nördlich des Friedhofs kosten, direkt im Anschluss an das neue Baugebiet »Alter Garten?«. ‎Entscheidend aber ist für Leitner die »sozial-kommunikative Lage« der bestehenden Anlage, als Treffpunkt der Öhninger Bürger.
Wolfgang Menzer, Ortsvorsteher von Schienen, lehnte eine Verlagerung des Sportplatzes ebenfalls ab. Menzer geht es ebenso um eine sinnvolle, den Bürger ansprechende Ortsmitte. »Der Sportplatz ist auch ein bedeutender Bestandteil des sozialen Lebens in der Dorfmitte« so Menzer.

Claudia Späth, Präsidentin des FC Öhningen weist darauf hin, dass »über 300 Jugendliche, die aktiv im FC Öhningen Sport betreiben, dort einen sozial bedeutsamen ‎Treffpunkt haben«, weiter erinnerte sie »es ist belegt, dass die Verlagerung von innerörtlichen Sportstätten zur Verweisung der Neuanlagen führt«. Anlässlich einer Sportveranstaltung des FC Öhningen wenige Tage nach der Gemeinderatssitzung befragte das WOCHENBLATT die Zuschauer ‎eines Fußballspiels nach Ihrer Meinung. Durch alle Reihen hinweg wurde eine Verlagerung kritisch gesehen.

Infoveranstaltung für alle Bürger

Am 23. Oktober gibt es eine Informationsveranstaltung für alle Öhninger Bürgerinnen und Bürger, bei der es um den Dorfentwicklungsplan gehen soll. Im Juli 2017 hatten die Öhninger Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eigene Ideen zur Gestaltung ihrer Ortsmitte einzubringen. 2018 haben sich Studierende der Hochschule Biberach mit der Gestaltung der Ortsmitte beschäftigt und sind dazu mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch gekommen. Daraufhin beschloss der Gemeinderat dieses Jahr einen Dorfentwicklungsplan für Öhningen zu entwickeln.

Nun sind alle Interessierten herzlich zu einer Informationsveranstaltung über den Dorfentwicklungsplan für Öhningen eingeladen. Diese findet am Mittwoch, 23. Oktober von 19 bis 22 Uhr in der Sporthalle Öhningen, Poststr. 16 statt. Tina Mühleck und Lisa Frauhammer von »translake« werden den Dorfentwicklungsplan für Öhningen vorstellen. Dabei stehen das Klosterareal, die Grüne Mitte und die Potenzialflächen in der Ortsmitte im Fokus. Es wird außerdem natürlich auch ausreichend Zeit für Fragen geben. Zusätzlich sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich beim anschließenden Apéro miteinander auszutauschen.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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