Stockacher Stadtchef mit 66,59 Prozent wieder gewählt/31,98 Prozent für Peter Adrian Gäng
Stolz verspricht »mehr Nähe und Wärme«

Rainer Stolz  | Foto: Rainer Stolz (auf dem Foto mit Ehefrau Katja Stolz) verfolgte gespannt die Ergebnisse bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 24. September, in Stockach: Am Ende hatte er mit 66,6 Prozent die Nase vorn. Doch Herausforderer Peter Adrian Gang kam auf 32 Proze
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  • Foto: Rainer Stolz (auf dem Foto mit Ehefrau Katja Stolz) verfolgte gespannt die Ergebnisse bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 24. September, in Stockach: Am Ende hatte er mit 66,6 Prozent die Nase vorn. Doch Herausforderer Peter Adrian Gang kam auf 32 Proze
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Stockach. Als 18 von 20 Wahlbezirken ausgezählt gewesen waren, begannen schon die Gratulationen: Rainer Stolz wurde im Bürgerhaus »Adler Post« zum Sieger der Bürgermeisterwahl in Stockach am Sonntag, 24. September, erklärt. Dabei dauerte es noch, bis alle Ergebnisse vorlagen - Stockach war somit seiner Zeit voraus.

Am Ende stand dann aber fest: Der Stadtchef, der seit 24 Jahren, also drei Amtsperioden, der Hans-Kuony-Stadt vorsteht, wurde mit 66,59 Prozent oder 5.749 Stimmen im Amt bestätigt. Vor ihm liegt nun eine weitere achtjährige Wahlperiode. Bei der Wahl 2025 kann der 61-Jährige aus Altersgründen nicht mehr antreten. Der einzige Gegenkandidat von Rainer Stolz, Peter Adrian Gäng, kam auf beachtliche 31,98 Prozent oder 2.761 Stimmen. Auf »Sonstige« entfielen 1,44 Prozent oder 124 Stimmen. Die Stadt habe durch seine Kandidatur gewonnen, erklärte Peter Adrian Gäng im Gespräch mit dem WOCHENBLATT, denn durch ihn seien Themen aufgekommen, die sonst nicht angesprochen worden wären: »Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.« Die Wahlbeteiligung lag bei 67,23 Prozent. 373 ungültige Stimmen wurden abgegeben. Von den 13.397 Wahlberechtigten waren somit 9.007 zur Urne gegangen, und die Zahl der Briefwähler gibt Wahlleiter Thorsten Keller mit 2,340 an.

Einen besonders großen Erfolg erzielte Peter Adrian Gäng in Wahlwies, wo er 40,68 Prozent der Stimmen erhielt. In diesem Ortsteil kam der Herausforderer auf sein bestes Ergebnis: 42,92 Prozent im Wahlbezirk im Rathaus, 37,97 Prozent Wahlbezirk in der Roßberghalle. Doch auch in den anderen Ortsteilen errang Peter Adrian Gäng Werte von um die 30 Prozent - in Zizenhausen waren es sogar 32,35 Prozent. Aber auch in der Kernstadt konnte der Mann aus Singen Achtungserfolge erzielen: Im Wahlbezirk der Grundschule kam er auf 32,14 Prozent, im Schulverbund Nellenburg auf 32,21 Prozent, im Kindergarten St. Marien auf 35,78 Prozent und im Bezirk Rathaus auf 34,38 Prozent. Insgesamt votierten in der Kernstadt 32,60 Prozent der Wähler für Peter Adrian Gäng, für Rainer Stolz 66,24 Prozent. Unterm Strich erreichte Rainer Stolz somit ohne Briefwahl 4.477 Stimmen oder 67,24 Prozent, bei der Briefwahl 1.272 Stimmen oder 64,37 Prozent. Peter Adrian Gäng konnte ohne Briefwahl 31.54 Prozent oder 2.100 Stimmen, nur bei der Briefwahl 661 Stimmen oder 33,45 Prozent auf sich verbuchen.

»Sie haben mich gewählt. Sie müssen mit mir leben«, witzelte Rainer Stolz in seinem Statement zum Wahlausgang. Er werde weiterhin konsequent an den Aufgaben der Stadt arbeiten. Und »den Erfolg fortsetzen«. Dazu zählte er die Wirtschaftspolitik, die gelungene Schulpolitik und die gute Kinderbetreuung. Angesichts von über einem Drittel der Wähler, die sich nicht für ihn entschieden hatten, war aber auch Selbstkritik angebracht. In den einzelnen Ortsteilen müsse die erfolgreiche Politik, die der Gemeinderat und damit auch er leisten würden, noch besser verständlich gemacht werden: »Hier haben wir Nachholbedarf.« Und er werde künftig mehr »Nähe und Wärme« herstellen und deutlich machen, dass er die Menschen mitnehmen wolle: »Ich werde mit Feuer und Leidenschaft Ihr Bürgermeister sein.«

Peter Adrian Gäng zeigte sich mit dem Ergebnis von fast 32 Prozent hochzufrieden: Stockach habe durch ihn gewonnen. Für ihn sei es eine wunderbare Geschichte gewesen, die sein Leben geprägt habe. Er habe viele tolle Menschen kennengelernt und von der Kandidatur auch in persönlicher Hinsicht profitiert. Durch ihn seien Themen aufgekommen, die sonst nicht im Fokus gestanden hätten. Und er würde sich an Stelle des Amtsinhabers Gedanken über dieses Ergebnis machen.

Landrat Frank Hämmerle attestierte dem Herausforderer, er habe den Wahlkampf mit Leben gefüllt und er habe den Stockachern eine Wahlalternative geboten. Aber er müsse noch die Frage aller Fragen stellen: »Herr Stolz, nehmen Sie die Wahl an?« Das tat der Gefragte natürlich. Manfred Jüppner, der Bürgermeister von Mühlingen, gratulierte im Namen der Verwaltungsgemeinschaft Stockach zum Wahlsieg: Die fachliche Kompetenz von Rainer Stolz habe sich durchgesetzt. Das Ergebnis spiegele wider, wie die Stockacher die Arbeit des Bürgermeisters sehen würden. Und: Rainer Stolz habe Macken und Kanten. Aber: »Wir mögen ihn trotzdem. Durch Reibung entsteht schließlich Wärme.« Gemeinsam werde man die anstehenden Aufgaben anpacken.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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