Hallo und guten Tag
Über Macht und Skandale …

Werte Damen und Herren, nachdem mein Kollege Schnauze in der letzten Woche vom »liebsten Kind« berichtete, möchte ich nun auf die Verdauungsbeschwerden, die bei manch einem durch die Meldungen zum Thema Dieselskandal vielleicht ausgelöst werden, eingehen.Menschen glauben gerne das, was sie glauben wollen. Seien es die Komplimente der Freunde, die Gerüchte über die Nachbarschaft, Ergebnisse von fragwürdigen Tests, zweifelhaften Posts oder Pressemitteilungen. Dass über Jahre hinweg, mit dem Wissen der Vorgesetzen, die Gutgläubigkeit von Menschen getäuscht wurde – ist ein wirklicher Skandal. Muss man sich doch einerseits über die menschliche Intelligenz wundern, die solche Dinge über einen so langen Zeitraum vertuschen kann und gezielt und ohne Skrupel, aus Geldgier, sämtliche andere Grundsätze missachtet. Meine Zweibeiner hatten sich auch einen neuen Wagen gekauft – vor drei Jahren. Und nun? Fahrverbote in vielen deutschen Städten drohen. Wenn man bedenkt, dass beispielsweise in Hamburg Dieselfahrverbote ausgesprochen werden, aber gleichzeitig im Hafen riesige Schwerlastkähne, welche mit Schweröl angetrieben werden, anlegen. Das alleine ist doch schon ein Widerspruch in sich, zeugt von einem Tunnelblick auf einen kleinen Teil des großen Ganzen. Europäische Metropolen machen es vor. Paris möchte generell alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bis 2030 verbannen. In Athen gilt schon seit Jahrzehnten eine wechselseitige Fahrerlaubnis aufgrund der smoggeplagten Einwohner. Auch in Rom oder Madrid – und Großstädten in China – gelten an bestimmten Tagen absolute Fahrverbote. Der Mensch, die intelligenteste der durch die Evolution erschaffenen Spezies, schafft es, sich durch Geldgier und Machtgehabe sein eigenes Grab zu schaufeln. Lösungsansätze und Ideen für Alternativen wären schon seit Jahren, teilweise seit Jahrzehnten, vorhanden. Hier zeigt sich aber deutlich, wer Geld hat, der hat die Macht. Die Automobillobby hat zweifelsohne einen großen Einfluss auf die Politik – und somit auf wichtige Entscheidungen.Da das Eis immer dünner und es vorhersehbar war, dass Alternativen nötig werden, entstand der Trend zur E-Mobilität. Und mit dem Gedanken »Ich schone die Umwelt« schwingt sich manch einer in sein Hybridfahrzeug oder auf das liebgewordene E-Bike. Welche Ressourcen die Akkuherstellung auffrisst, welche Einschnitte in die Umwelt dafür entstehen oder woher die Energie kommt, um diese »alternativen« Antriebsquellen aufzuladen, fragen sich wohl die wenigsten. Was mit den Akkus nach der Betriebsdauer passiert und wie die Entsorgung aussehen soll, darüber macht man sich wohl erst Gedanken, wenn das »Kind« hier in den Brunnen fällt.Vielleicht wäre ein generelles Fahrverbot in allen Innenstädten die richtige Lösung? Sieht man in vielen Autos oft nur einen Zweibeiner sitzen. Dafür müssten dann aber bessere Angebote im ÖPNV geschaffen werden. Also, mehr Busse, Züge oder Straßenbahnen fahren. Eine Herausforderung für die Zweibeiner, liebgewordene Bequemlichkeit und Rettung der Umwelt unter einen Hut zu bekommen. Auf dem Land gibt es kaum Alternativen zum eigenen Auto, in Stadtgebieten viele Diskussionen um es allen recht zu machen. Keiner darf sich ausgegrenzt oder benachteiligt fühlen. Es bleibt spannend, was sich jetzt, offen gesagt viel zu zäh, entwickelt. Im Entwickeln von »Dieselumtauschprämien« überbieten sich inzwischen die ersten kreativen Köpfe. Wer drauflegt ist schlussendlich derjenige am hinteren Ende der Geldkette – der Autofahrer selbst. Wir werden das »von unten« beobachten. Ihr Dr. Einstein

Autor:

Redaktion aus Singen

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