Fachtagung „Energiesysteme im Wandel – Chancen für die Region“ auf der Mainau
Umweltpsychologie als Stellschraube beim Klimawandel

Mainau Energie | Foto: Veranstalter/innen und Referenten/innen der Fachtagung Energiesysteme im Wandel auf der Insel Mainau (v.l.): Jörg Dürr-Pucher – Bodensee-Stiftung, Bené Müller - solarcomplex, Boris Palmer – Oberbürgermeister Stadt Tübingen, Philipp Haug – Mainau GmbH, Anj
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Konstanz/ Mainau. Die zweitägige Fachtagung „Energiesysteme im Wandel – Chancen für die Region“ setzte in diesem Jahr die Schwerpunkte „Energiepolitik und Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels“ und „Umweltpsychologie als Stellschraube für mehr Akzeptanz“ sowie „Aktuelle Energietrends in unserer Region“. Im Fokus standen dabei nachahmenswerte praktische Beispiele zur Energiewende. Die Fachtagung richtete sich an alle interessierten Personen, insbesondere an Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Naturschutzverbänden sowie Multiplikatoren der Energie- und Wohnungswirtschaft aus der Bodensee-Region und ihrem Umland.

In seiner Begrüßung betonte Björn Graf Bernadotte, Geschäftsführer der Mainau GmbH, die Bedeutsamkeit der Energiepolitik in der heutigen Zeit: „Rund ein Drittel der CO2-Emissionen entstehen bei der Energie- und Wärmeerzeugung. Deswegen ist es überaus wichtig, BestPractice-Beispiele aufzuzeigen, die zur Nachahmung motivieren: Denn die Akteure vor Ort in den Gemeinden und Kommunen sind diejenigen, die die Energiewende umsetzen“, und Philipp Haug, der ökologische Berater der Insel Mainau, ergänzte: „Wir sollten uns bewusst werden, wie groß die Stellschraube ist, an der wir drehen können. So hat die Mainau dieses Jahr ihr erstes Energie- und Klimaschutzkonzept verabschiedet, mit dem erklärten Ziel, dass die komplette Energieversorgung bis 2030 klimaneutral erfolgt“.

Beispielhaft für eine gelungene Umsetzung ist auch die Stadt Tübingen, die Klimaschutz konkret vormacht. So hat Boris Palmer, der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, in seiner Stadt samstags kostenlosen ÖPNV eingeführt. Am ersten Tag der Fachtagung sagte er: „Maßstab ist nicht, wer die schlimmste Notstandsrhetorik hat, sondern derjenige, der tatsächlich am meisten umsetzt“.

Auch der Blick in die benachbarten Länder zeigt nachahmenswerte Beispiele. Matthias Stutz, Unternehmer und Gemeindepräsident aus Marthalen ZH, zeigte unter dem Motto „Geht nicht, gibts nicht“ am Veranstaltungsdonnerstag auf, wie Wärmeproduktion und Wärmenetz ökonomisch umgesetzt werden können.

Und Per Alex Soerensen von Planenergi Dänemark gab seinen Statusbericht zu Solarthermie, Wärmepumpen und Wasserspeichern auf dem Weg zu einer klimaneutralen Fernwärme. Am Veranstaltungsfreitag drehte sich alles um die Psychologie im Klimaschutz und um die Frage, wie Menschen dabei unterstützt werden können, umweltfreundlich zu handeln. Unter anderem sprach Noemi Mundhaas von Fridays for Future Konstanz über das erste Jahr des Klimanotstands in Konstanz, und warum es noch Symbolpolitik ist.

Bereits zum neunzehnten Mal treffen sich Fachleute und interessierte Bürgerinnen und Bürger zu diesem jährlichen Austausch auf der Insel Mainau. Veranstalter sind seit nunmehr zehn Jahren die Landesforstverwaltung BW, die Mainau GmbH, die solarcomplex AG und die BodenseeStiftung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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