25 Jahre Seehas-Jubiläum –Hoffnung für eine S-Bahn um den See

»Verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk«

Singen. Es muss ein bedeutsames Ereignis sein, wenn die drei Landräte Robert Maus, Frank Hämmerle und Zeno Danner sowie zahlreiche Bürgermeister der Region und MdB Andreas Jung und MdL Dorothea Wehinger am Samstagvormittag am Hegau-Tower in der Nähe des Singener Bahnhofs versammeln. 25 Jahre Seehas waren, da waren sich alle Festredner einig –wahrlich eine Erfolgsgeschichte. Die Fahrgastzahlen haben sich von knapp zehn Millionen auf knapp zwanzig Millionen gesteigert. Nicht nur für Patrick Altenburger, CEO von SBB Deutschland, die kürzlich den Vertrag bis 2027 verlängert hat, ist der Seehas »der pünklichste Zug Europas«.

Sogar die kostenlose Fahrradmitnahme und längere Züge sind ab der Vertragsverlängerung im Dezember 2020 vereinbart, kündigte Landrat Zeno Danner an. Derzeit müssten die Fahrgäste allerdings mit verkürzten Zügen Vorlieb nehmen, da eine umfassende Sanierung der 2006 in Betrieb genommen Flirt-Züge nötig sei, so Altenburger.

Als Vater des Seehas wurde Alt-Landrat Robert Maus gewürdigt. Zu dessen Ehren ist sogar ein »Mäuslein« auf dem auf »Singen (Hohentwiel)« getauften Seehas zu sehen. Zahlreiche Schaulustige ließen es sich auf Gleis 6 des Singener Bahnhofs nicht nehmen der Zugtaufe beizuwohnen. Auch die Möglichkeit an dem Jubiläumstag einmal in einem historischen Zug mitzufahren, wurde rege genutzt.

Der Seehas sei sogar ein Vorreiterprojekt gewesen, so Gerd Hickmann vom Verkehrsministerium. Sobald es die Kassenlage zulasse, wolle man auch den 30-Minuten-Takt am Abend realisieren, so Hickmann. Die Bahnhofsmodernisierungen seien langwierig, bedauerte er. In einem nächsten Modernisierungsstufe würde man die Bahnhöfe in Singen und Radolfzell angehen.

Möglich wurde der Seehas 1994 durch eine Kooperation mit der Mittel-Thurgau-Bahn um Peter Joos, der bei dem Jubiläum als zweiter Vater des Seehas gewürdigt wurde. Wie Zeno Danner weiter ausführte, sei durch den Seehas die Grenzregion zusammengewachsen. Diesen Geist wolle er fortführen, so der Landrat. »Der Seehas sei so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk auf deutschem Boden«. Auch diene es dem Klimaschutz, wenn es weniger Individualverkehr gebe, so Danner. Für den Wunsch vieler Beteiligter nach einer S-Bahn um den See wird der Bund allerdings die Finanzierung noch deutlich erhöhen müssen, erklärte Hickmann aus dem Verkehrsministerium des Landes.

- Stefan Mohr