Brauereigelände, Torkel, Kreistag:
Vom großen und vom kleinen Glück

Johannes von und zu Bodman  | Foto: Johannes Baron von und zu Bodman möchte mehr Zeit für seine Familie haben. Auch darum, so gab er auf dem Neujahrsempfang des Gräflichen Hauses bekannt, werde er nicht mehr für ein CDU-Kreistagsmandat kandidieren.swb-Bild: sw
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  • Foto: Johannes Baron von und zu Bodman möchte mehr Zeit für seine Familie haben. Auch darum, so gab er auf dem Neujahrsempfang des Gräflichen Hauses bekannt, werde er nicht mehr für ein CDU-Kreistagsmandat kandidieren.swb-Bild: sw
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Bodman-Ludwigshafen. Diese Rede konnte gar nicht verloren gehen. Johannes Baron von und zu Bodman hatte das Manuskript vorsorglich unter der Zierdecke auf einer Kommode versteckt. Eine kleine Anekdote am Rande des Neujahresempfangs des Gräflichen Hauses in Bodman war dabei, dass ihm beim Herauskramen der Rede ein kleiner Zettel aus einem Glückskeks zu Boden fiel, der von Pressevertretern indiskreterweise gelesen wurde: »Mancher verschenkt das kleine Glück, während er vergeblich auf das große wartet«, stand darauf. Auf Johannes von Bodman trifft dieser Spruch nicht zu. Denn in seinem Statement zur Lage des gräflichen Hauses führte er einige Kleinigkeiten an, die prägend für das Gesamtbild sind. Seine wichtigsten Aussagen: Die Neugestaltung des ehemaligen Brauereigeländes in Espasingen ist auf einem guten Weg, die Umwandlung der Torkel in Bodman in ein Museum wird vorangebracht, und er wird bei der Kommunalwahl im Mai nicht mehr für einen Sitz im Kreistag kandidieren.

Lange war es ein Schandfleck am Ortsausgang von Espasingen gewesen - nun wird etwas getan. Kernpunkte der Umkonzeptionierung des Brauereiareals sind laut Johannes von Bodman der Wiederaufbau des Schlosses, der Abriss der Siloanlagen und des ehemaligen Getränkelagers, eine Neubebauung der Flächen. Die Häuser an der alten Mühle sollen ebenso wie Elektrizitätswerk und Scheune erhalten bleiben, der Eisweiher wird wieder belebt, und das am Weiher gelegene Bauerwartungsland wird mit kleinen, hölzernen Einfamilienhäusern gefüllt. Zum Erreichen dieser Ziele wurde einiges getan: »Im vergangenen Jahr ist der Bebauungsplan für das beschriebene Bauerwartungsland am Weiher auf den Weg gebracht worden, mit der Sielmann-Stiftung wurden konkrete Gespräche und Überlegungen bezüglich der Reaktivierung des Einweihers geführt, und in den nächsten Tagen wird der Bauantrag für die das Schloss umgebende Bebauung von uns eingereicht«, so Johannes von Bodman. Verkaufsverhandlungen mit Interessenten für das Gebäude der Schlossbrauerei seien weit gediehen, wobei Vertragsgrundlage die Renovierung des Schlosses zu Wohnzwecken sei. Spätestens im übernächsten Jahr könne gebaut werden, »sollten die Bebauungspläne und Bauanträge die notwendigen Genehmigungen erhalten«.

Neu belebt wird auch die alte Torkel in Bodman: In das Gebäude aus dem Jahr 1772 soll ein Ableger des Urweltmuseums in Holzmaden bei Göppingen einziehen. Sein Betrieb, so Johannes von Bodman, werde die äußere Hülle der Torkel renovieren, die Ausstellung soll unter der Leitung und Verantwortung von Elisabeth Kaiser und Rolf Hauff im nächsten Jahr eröffnen. Die Torkel ist eines der wichtigen beruflichen Projekte des Barons - eines von vielen. Daher und mit Blick auf seine Familie und die langsam flügge werdenden Kinder, so gab er bekannt, werde er bei der Kommunalwahl nicht mehr für ein CDU-Kreistagsmandat kandidieren. Er wolle mindestens eine Pause von einer Wahlperiode einlegen: »Auch ohne dieses Engagement wird die ehrenamtliche Arbeit immer noch mindestens 20 Prozent meiner Arbeitszeit einnehmen«. Und da war sie wieder - die Sache mit dem großen und dem kleinen Glück, frei nach dem Spruch aus dem Glückskeks.

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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