Neue Wohn-, Arbeits- und Lebensformen sollen in Tengen entstehen
Von der Stadt ins KoDorf ?

KoDorf Tengen | Foto: So könnte das KoDorf neben dem Pflegeheim in der »Kalkgrube« in Tengen aussehen.
swb-Plan: Stadt Tengen
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  • hochgeladen von Ute Mucha

Tengen. Ein Trend entwickelt sich zum Wandel: Die Mehrheit der Stadtbevölkerung in Deutschland beabsichtigt laut einer Studie aufs Land ziehen zu wollen. Die Stadt Tengen möchte diese Chance zur Weiterentwicklung nutzen und stellt am Mittwoch, 27. Oktober, ihr Projekt »KoDorf« vor, das in der »Kalkgrube« in Tengen verwirklicht werden soll.

56 Prozent der Stadtbevölkerung möchte in den nächsten zwei Jahren in ein Dorf oder eine Kleinstadt im ländlichen Raum ziehen, zeigte Frederik Fischer, Initiator des »Summer of Pioneers« im Schloss Blumenfeld, anhand einer Studie der Vodafone Foundation auf. Gemeinsam mit Tengens Bürgermeister Marian Schreier entwickelte er ein Konzept, wie Kommunen im ländlichen Raum auf diese Entwicklung mit neuen Wohn-, Arbeits- und Lebensformen reagieren können – abgestimmt auf die Randenstadt.
»Wir erleben gerade einen großen Wandel, der eine riesige Chance für ländlich geprägte Kommunen wie Tengen bedeuten kann«, erklärte er.

Als mögliches Angebot für potentielle, stadtmüde Landbewohner stellte Frederik Fischer das KoDorf vor.
Bei diesem Begriff ist die sprachliche Nähe zu Kuhdorf mit einem Augenzwickern durchaus beabsichtigt. Doch dahinter steckt ein durchdachtes Projekt, das sich an Menschen richtet, die ortsunabhängig – zum Beispiel im Homeoffice – arbeiten können. Ein KoDorf soll ihnen »moderne, gemeinwohlorientierte und gemeinschaftliche Wohnmodelle bieten, die unter ökologischen Gesichtspunkten geschaffen werden und von denen die gesamte Stadtgemeinschaft profitiert«.
In Tengen ist als möglicher Standort für ein KoDorf das Gebiet »Kalkgrube« westlich des Pflegeheims angedacht, wo auf Baufeldern zwischen 160 und 210 Quadratmeter Größe 36 Wohneinheiten geplant sind. Zwei Gemeinschaftshäuser, ein großer Spielplatz, eventuell ein Dorfladen mit Café, eine Werkstatt, ein Fitnessraum und eine gemeinsame Küche sowie 49 Car-Sharing-Parkplätze sind ebenfalls geplant – alles natürlich unter ökologischen Aspekten, wie zum Beispiel begrünten Dächern.

Das Konzept soll vorerst den Bürgern vorgestellt und im Gemeinderat beraten werden. »Es soll wieder ein offener, gemeinsamer Entwicklungsprozess mit den Bürgern geben«, betont Marian Schreier.
Er sieht auch in der Verbindung zu Schloss Blumenfeld, wo 20 Pioniere des »Summer of Pioneers« seit gut vier Monaten das Schloss und den Ort mit einer Vielfalt von Angeboten von Co-Working-Bereichen bis zu Konzerten mit neuem Leben füllen, als eine langfristige Ankernutzung zu einem möglichen, nahe gelegenen KoDorf.
Bereits die Ausschreibung für den »Summer of Pioneers« zeigte, so Schreier, wie groß das Interesse am Leben und Arbeiten auf dem Lande ist: Für die 20 Pionier-Plätze im Schloss Blumenfeld gab es 80 Bewerbungen aus ganz Deutschland und aus dem Ausland.

Finanziert werden soll das KoDorf über eine Genossenschaft - ein Modell, das sich bereits beim Bau des Ärztehauses bewährt hat. Erste Informationen über das KoDorf gibt es für die Bürgerschaft am Mittwoch, 27. Oktober, 19 Uhr, in der Randenhalle in Tengen, dort wird das ungewöhnliche, innovative Projekt vorgestellt und der Beteiligungsprozess eingeläutet.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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