Anzahl der Straftaten und Aufklärungsquote in Raumschaft gestiegen
Weder Seligkeit noch Brennpunkt

Kriminalitätsstatistik  | Foto: Gestiegene Aufklärungsquote: Revierleiter Gerhard Buchstab und sein Stellvertreter Achim Staudenmaier (links).swb-Bild: sw
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Raum Stockach. Der Raum Stockach ist keine idyllische, straftatenfreie Insel der Seligen, die Region ist aber auch kein krimineller Brennpunkt. Den Anstieg der Verbrechen um 10,6 Prozent von 1.355 Fällen 2016 auf 1.499 Vergehen 2017 kann Revierleiter Gerhard Buchstab bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik plausibel erklären: Im Bereich der illegalen Suchtmittel seien die Zahlen angestiegen, so dass eine dreiköpfige Ermittlungsgruppe gebildet wurde, die verstärkt Kontrollen durchführte und Rauschgiftdelikte aufklärte. Gerade in diesem Bereich seien die Chancen auf ein Feststellen der Täter sehr hoch. Zudem hat die Jugendbande »Die Stockacher« die Zahl der Straftaten erhöht. Erhöht hat sich allerdings auch die Zahl der aufgeklärten Fälle: Die Quote liegt bei 62,4 Prozent und entspricht damit exakt dem landesweiten Durchschnitt. 935 Fälle wurden im Vorjahr gelöst, 2016 waren es 912 gewesen.

Entgegen landes- und kreisweiter Schlagzeilen haben Wohnungseinbrüche die Polizei in der Verwaltungsgemeinschaft Stockach weniger in Atem gehalten: 33 Fälle konnten laut dem stellvertretenden Revierleiter Achim Staudenmaier im Vorjahr registriert werden, 2016 wurden 32 Einbrüche in der Raumschaft gezählt - bei einer von 43,8 auf 57,6 Prozent gestiegenen Aufklärungsquote. Zum Vergleich: Im gesamten Landkreis Konstanz schlugen Langfinger in Wohnungen im Vorjahr 221 mal, 2016 234 mal zu. Ruhig ist nach Darstellung der beiden Polizeibeamten die Fasnet verlaufen: Nur ein Fall wurde in der Saison 2018 bekannt, als ein Besucher des Narrentreffens in Orsingen grundlos einen Passanten schlug. Die Polizei habe in der närrischen Zeit verstärkt Präsenz gezeigt, und auch die Narrenvereine würden etwa durch das Verpflichten von mehr Security gegensteuern, so Gerhard Buchstab.

Weniger ruhig waren dagegen die »Stockacher«, eine Jugendgang aus 15- bis 17-Jährigen, zu deren hartem Kern 21 Jugendliche gehören - plus Gelegenheitstäter, so die Polizei. Derzeit würden sich die Teenager ruhig verhalten, denn die Durchsuchungen und Ermittlungen der Mitglieder haben Wirkung gezeigt, so Gerhard Buchstab. Ein Täter sitze in Haft, die Verfahren gegen andere Verdächtige seien noch offen. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Beteiligten wieder zusammenfinden und erneut auffällig werden, ergänzt Achim Staudenmaier. Allerdings seien die Namen der möglichen Mitglieder nun bekannt, die Polizei würde sie im Blick behalten und könne bei Bedarf sofort reagieren. Es würde sich um Deutsche mit Migrationshintergrund handeln, auch junge Frauen seien darunter, und ein »Gewaltpotenzial von erheblichem Maße« sei in der Gruppe gegeben.

Das Verhalten der »Stockacher« schlägt sich auch in der Struktur der Tatverdächtigen nieder: Unter den 711 Personen sind 93 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren - ein Plus von 45,3 Prozent. Ebenfalls zugenommen hat die Zahl der Kinder bis 14 Jahre - 33 Verdächtige, ein Zuwachs um 50 Prozent, wurden hier ermittelt

- Simone Weiß

Autor:

Redaktion aus Singen

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