20. Neujahrsempfang der Gemeinde Gaienhofen
Wegkreuz-Pfleger erhalten Bürgerpreis

Neujahrsempfang Wegkreuze | Foto: Sie pflegen die Jahrhunderte alten Wegkreuze in der Gemarkung Gaienhofen. Mit dem Bürgerpreis wurde ihr Engagement gewürdigt. v.li.: Johanna Dettlang, Laudator Klaus Sturm, Herta Haug, Ima Feurer, Bürgermeister Uwe Eisch, Wilfriede Asch,Gabriele Kohlhof-M
  • Neujahrsempfang Wegkreuze
  • Foto: Sie pflegen die Jahrhunderte alten Wegkreuze in der Gemarkung Gaienhofen. Mit dem Bürgerpreis wurde ihr Engagement gewürdigt. v.li.: Johanna Dettlang, Laudator Klaus Sturm, Herta Haug, Ima Feurer, Bürgermeister Uwe Eisch, Wilfriede Asch,Gabriele Kohlhof-M
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Gaienhofen. Beim 20. traditionellen Neujahrsempfang verlieh die Gemeinde Gaienhofen den diesjährigen Bürgerpreis einer Gruppe von knapp 15 Ehrenamtlichen, die sich unabhängig voneinander, der Erhaltung und Pflege zahlreicher Klein-Denkmäler innerhalb der Gemarkung annehmen. Vorwiegend Wegkreuze, teils mehrere hundert Jahre alt, schütze die Gruppe vor dem Verfall. Die stummen Zeitzeugen am Wegesrand seien seltene Objekte von großem Denkmalwert, so Gemeinderat Klaus Sturm in seiner Laudatio. Dennoch prägten sie die Kulturlandschaft mit, und entstammen den katholischen Wurzeln der Höri. Früh hätten Benediktiner, Zisterzienser und Augustiner in der Region Klöster gegründet. Auf Schritt und Tritt seien die Menschen durch Bildstöcke und Wegkreuze an das Wort Gottes und das Christentum erinnert worden.

In der Gegenwart bewahren die Ehrenamtlichen die christlichen Symbole vor der Vergessenheit. Anonym, ohne namentlich zu wissen, wer zur Gruppe gehört, pflegen und schmücken sie seit Jahrzehnten, was ihnen am Herzen liegt. »Ich habe die Namen der anderen Beteiligten erst an der Verleihung des Bürgerpreises erfahren«, sagt Ima Feurer aus Hemmenhofen, die sich die Pflege eines Wegkreuzes mit einer zweiten Person teilt. Alle würden still vor sich hin und im Verborgenen arbeiten. Die ehrenamtliche Tätigkeit müsse öffentlich und transparent gemacht werden, so Feurers Appell. Dann hätten auch andere Interessierte die Möglichkeit sich der Gruppe anzuschließen und mitzuhelfen. In diesem Zusammenhang und ganz allgemein sei eine Anlaufstelle nötig, um sich über die verschiedenen Ehrenamtsstellen am Ort zu informieren. Eine wachsende Ehrenamtsgemeinschaft halte die Gemeinde lebendig.

Auf die Wichtigkeit einer funktionierenden Infrastruktur für Gaienhofen wies Bürgermeister Uwe Eisch in seiner Ansprache hin. Lebensqualität, Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit als Wohnstandort hingen unter anderem davon ab. Wie im Fall der Gas- und Breitband-Erschließung müsse die Gemeinde die Sache selbst in die Hand nehmen, um vorwärts zu kommen, auch wenn diese Projekte eigentlich Aufgabe von Land und Bund seien. Zu den wichtigen Standortfaktoren einer Kommune gehörten auch Kitas und Schulen, sowie bezahlbare Wohnungen und ein attraktives Freizeitangebot, sagt Bürgermeister Eisch.

Neben der Investition in Kultur, Sport, Kinderbetreuung und Infrastruktur seien auch der Wohnungsbau und die Baulandentwicklung vorrangige Themen der nächsten Jahre. Aufgrund der Unterschutzstellung von 89 Prozent der Gemarkungsfläche sei die Baulandentwicklung nach außen nur sehr eingeschränkt möglich. Bei der künftigen Gemeindeentwicklung sei Gaienhofen auf eine vernünftige Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern angewiesen. In seinem Schlusswort dankte Bürgermeisterstellvertreter Bernd Sutter der Jugendmusikschule Höri unter Leitung von Karin Berger für die musikalische Untermalung mit den Worten: »Das war bärenstark«. Sein Dank galt auch allen Mitarbeitern der Verwaltung, sowie allen Ehrenamtlichen für ihren Beitrag zum Wohl der Dorfgemeinschaft.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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