Das WOCHENBLATT-Gespräch mit Bürgermeister Rainer Stolz (Teil 2).
Weitreichende Pläne für den Verkehr

Interview Rainer Stolz (Teil 2) | Foto: Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz arbeitet an umfangreichen Verkehrskonzepten für die Stadt. Aber auch im Tourismus soll die Bedeutung der Angebote gestärkt werden. swb-Bild: ml
  • Interview Rainer Stolz (Teil 2)
  • Foto: Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz arbeitet an umfangreichen Verkehrskonzepten für die Stadt. Aber auch im Tourismus soll die Bedeutung der Angebote gestärkt werden. swb-Bild: ml
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Stockach. Die Verkehrsentwicklung ist in Stockach ein Dauerthema mit Zukunftswirkung. Das WOCHENBLATT sprach mit Bürgermeister Rainer Stolz im zweiten Teil des Sommerinterviews über Veränderungspotenziale.

WOCHENBLATT: Die Stadt Stockach ist bei der Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn aktiv. Konnten Sie hier Vorgänge beeinflussen?
Rainer Stolz: Ich hatte mich beim dem Thema eingesetzt, so dass der Haltepunkt Espasingen in die Gespräche aufgenommen und nochmals geprüft wird. Das Land ist in diesem Fall auch im Boot, es geht uns darum, können wir einen weiteren Haltepunkt in diesem Zusammenhang bekommen und wie wird durchelektrifiziert.

WOCHENBLATT:
Wie sieht es beim Vorhaben, die Ablachtalbahn wiederzubeleben, aus?
Rainer Stolz: Die vier Gemeinden Meßkirch, Stockach, Mühlingen und Sauldorf haben auf Initiative des Bürgermeisters von Meßkirch mehrfach besprochen, wie wir damit umgehen, dass der Bahneigentümer nun verkaufen möchte. Wir haben eine grundsätzliche Sympathie dafür. Es muss allerdings möglich sein, dass eine Linienführung realisiert werden kann. Das setzt zum einen voraus, dass man die Strecke wiederertüchtigt, was eine enorme Investition darstellt.
Zum anderen ist die Strecke, wenn sie nur das Hinterland zwischen Stockach und Meßkirch sowie vielleicht bis Krauchenwies abdeckt, nach bisherigen Untersuchungen wohl nicht wirtschaftlich. Interessanter wird es, wenn die Strecke eine Verbindung von Stockach nach Stuttgart beziehungsweise Ulm ermöglicht. Das würde bedeuten, dass eine weitere Bahnverbindung von Krauchenwies nach Sigmaringen wieder aktiviert werden müsste. Das prüft das Land gerade.

WOCHENBLATT: Was ist Voraussetzung für das Vorhaben?
Rainer Stolz: Eine solche durchgehende Verbindung geht in und mit Stockach nur, wenn wir die Umfahrung der B 14/B 313 der Stockacher Innenstadt realisiert bekommen haben. Wir müssen die Fahrzeuge aus der Stadt herausbekommen, wenn wir zusätzliche Verkehre durch die Bahn erhalten.

WOCHENBLATT: Wie setzen Sie dies um?
Rainer Stolz: Zum einen durch die genannte Umfahrung der B 14/B 313, die der Bund initiiert. Hier gibt es Vorplanungen. Die Diskussion um eine Umfahrung im Osten der Stadt, die das Schulzentrum und die Innenstadt entlasten würden, haben wir durch ein Gutachten verkehrlich bewerten lassen. Nun wird es, was die Beeinträchtigung der Landschaft angeht, bewertet.
Dies ergibt eine Entlastung, mit der mehr Verkehr für Radfahrer, Fußgänger und Busse auf den dann vorhandenen Verkehrsflächen anderweitig verteilt werden kann.

WOCHENBLATT: Welche touristischen Konzepte weist Stockach vor?
Rainer Stolz: Wir haben in den letzten Jahren in das Thema »Kulturelles Angebot in Stockach« erheblich investiert. Wir werden dies, was das Museale angeht, noch stärken. Wir achten auch weiterhin darauf, die Innenstadt attraktiv, lebendig und lebenswert zu halten. Für uns ist interessant, wie für alle »Hinterlieger«, dass das Preisniveau ein anderes ist als direkt am See.
Und auch die Verkehrsbelastung ist nicht so tourismusdominant. Das tut einer Stadt, gut, wenn sie hier Infrastruktur für ihre Bürger anbieten kann. Und wir haben natürlich unsere Narretei hier als Höhepunkt. Daraus können wir ein Paket stricken, das wirklich ein Alleinstellungsmerkmal hat.

- Marius Lechler

Autor:

Redaktion aus Singen

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