Hallo und guten Tag
Weniger Insekten, mehr Pollen für den Wind?

Hallo liebe Leserinnen und Leser, haben Sie sich auch so über den einsetzenden Regen gefreut wie mein Frauchen? Sie war schon etwas verzweifelt, der Hausfrauenstolz nagte an ihr … An den Fenstern, auf den Möbeln, auf unseren schwarzen Fliesen – überall war er zu sehen. Pollenstaub. Beim Staubsaugen wirbelte es nur so … wenn es draußen windig wurde, kamen einem ganze Wolken davon entgegengeflogen. Viele Menschen mit roten Augen und dauerschniefender Nase waren zu sehen. Zum Glück hab ich ein kurzes Fell, wenn mein Frauchen sich die Haare gebürstet hat, habe ich niesend das Weite gesucht. Aber warum ist denn das in diesem Jahr so heftig? Ich kann mich gar nicht erinnern, dass es im letzten Jahr auch so schlimm war. Nun, es kommen wohl verschiedene Faktoren zusammen. Durch den milden Winter haben viele Bäume schon ganz früh zu blühen angefangen. Pappel, Weide, Haselnuss und Esche sorgten für den ersten Pollenstaub. Es regnete wenig. Pollen werden normalerweise aus der Luft gewaschen und ins Erdreich geschwemmt, fallen unter Umständen gar nicht so auf, doch der Regen fehlte. Durch die frostigen Temperaturen Anfang März verzögerte sich die Birkenblüte, als diese einsetzten sorgte sie schließlich zusammen mit Gräser- und Blütenpollen für opulente Pollenwolken, die wie ein Sandsturm über uns hinwegfegten bzw. in die Häuser eindrangen. Doktor Einstein hat mir erklärt, dass die Bäume nicht jedes Jahr blühen. Das kostet Kraft. In diesem Jahr ist aber ein sogenanntes Mastjahr bei den Bäumen und das bedeutet, dass zum Beispiel die Birken blühen. Dazu kam ein traumhaftes Wetter mit einem leichten Wind. Pollen sind wichtig für unsere Pflanzenwelt. Sichern sie schließlich den Fortbestand der einzelnen Arten. Der Staub, die männlichen Zellen, stammen von Pflanzen, die sich hauptsächlich über Windbestäubung vermehren. Es gibt da auch noch Pflanzen, die sich per Wasserbestäubung – oder eben die bekannteste Form, durch die Bestäubung von Insekten vermehren. Die herumfliegenden Pollen möchten auf die Blüten geweht werden, um dann so den Nachwuchs zu sichern. Ganz schön clever eingefädelt von der Natur. Wahrscheinlich wünschen sich inzwischen viel mehr Pflanzen eine Bestäubung durch den Wind – gehen doch die Zahlen der Bestäuber in Insektenform drastisch zurück. Als meine Kollegen aus dem Hunderudel und ich vor kurzem im Gras lagen, fiel uns auf, dass immer weniger Bienen, Schmetterlinge und andere Brumselwumselflieger unterwegs sind. Woher das wohl kommt? Hat der Mensch da auch seine Hand im Spiel? Gegen die Windbestäuber kann er jedenfalls nicht viel ausrichten, die kitzeln den Menschen in der Nase – oder reiben in den Augen … ein Zeichen der Erinnerung vielleicht, dass die Natur doch stärker ist wie vom Menschen angenommen? Wir werden unsere Spürnasen mal einsetzen und schauen wo die kleinen fliegenden nektarsuchenden Elfen alle hingekommen sind. Ich wünsche euch eine schöne Woche, genießt die frisch gewaschene Luft, eure Priscilla.

Autor:

Redaktion aus Singen

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