Hallo und guten Tag
Wer zahlt da wem die Verteidigungsausgaben?

Letzte Woche war Baden-Baden der Nabel der Welt. Na ja, immerhin gaben sich die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 größten Industrienationen der Welt samt der dazugehörenden Entourage in der Stadt an der Oos ein Stelldichein. Die Kurstadt hatte sich für den hohen Besuch fein herausgeputzt. Für die Sicherheit der Besucher wurde auch alles getan. Man hätte bei so viel »Wohlfühlfaktor« auch ein entsprechendes Arbeitsergebnis erwarten dürfen. Doch weit gefehlt, der neue amerikanische Finanzminister
Mnuchin sorgte dafür, dass die Themen Klimaschutz und Agenda 2030 der Vereinten Nationen ersatzlos gestrichen wurden. Und das Ergebnis beim Thema Handel ist – um das mal ganz vorsichtig auszudrücken – mehr als dürftig. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten lief diese Veranstaltung unter dem Motto »außer Spesen nichts gewesen«. Das Treffen und die vielen Kosten hätte man sich sparen können oder will man im Gespräch bleiben bis sich die neue amerikanische Regierung »eingearbeitet« hat?
Dann war da noch die Reise der Bundeskanzlerin zum amerikanischen Präsidenten. Habe ich, der Vierbeiner ohne Verstand, das richtig kapiert, dann regiert Mister Trump am liebsten per Twitter. Dort verkündet er auch seine neuesten Erkenntnisse. So twitterte er laut Süddeutscher Zeitung: »Dennoch, Deutschland schuldet der Nato riesige Summen und die Vereinigten Staaten müssen mehr Geld erhalten für die starke – und sehr teure Verteidigung, die Deutschland zugute kommt«. Verteidigungsministerin von der Leyen wies dies zurück. Nach ihrer Aussage gibt es kein Schuldenkonto des Militärbündnisses und der frühere US-Botschafter bei der Nato klärte den Präsidenten via Twitter auf. Mir blieb die Spucke weg; weiß der amerikanische Präsident hier tatsächlich nicht Bescheid? Doch ich war neugierig geworden wie das mit der Finanzierung des US-Militärs in Deutschland so funktioniert. Also machte ich mich auf die Suche und wurde fündig. Auf dem Fliegerhorst Büchel werden 20 neue Nuklearwaffen stationiert; sie haben die Wirkung von 80 Hiroshima-Bomben. Ja und deshalb muss der Fliegerhorst modernisiert werden. Die Bundesrepublik bezahlt für diese Modernisierung 120 Millionen Euro. Ach ja, das neue Militärkrankenhaus in Ramstein wird den deutschen Steuerzahler voraussichtlich 130 Millionen Euro kosten. Das habe ich nicht geträumt, das ist nachzulesen im Plenarprotokoll 18/126 des deutschen Bundestages bundestag.de. Dann fand ich noch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung; danach beliefen sich die Ausgaben für die US-Streitkräfte im Bundeshaushalt von 2003 – 2012 auf ca. eine Milliarde € nachzulesen unter www.suedeut-sche.de politik/2.220geheimer-krieg. Kennt der neue Präsident diese Zahlen nicht?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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