Ärzte trainieren ihr Kommunikationsverhalten
Wie sag ich´s dem Patienten?

Kommunikationstraining | Foto: Das Bild zeigt Christine Neu vom Theaterverein Pralka in ihrer Rolle einer »unzufriedenen Patientin« mit einer Besiedlung mit einem multiresistenten Erreger (MRSA). Der Arzt (in Schutzausrüstung) hatte die Aufgabe trotz der Barrieren von Kittel, Handschuh
  • Kommunikationstraining
  • Foto: Das Bild zeigt Christine Neu vom Theaterverein Pralka in ihrer Rolle einer »unzufriedenen Patientin« mit einer Besiedlung mit einem multiresistenten Erreger (MRSA). Der Arzt (in Schutzausrüstung) hatte die Aufgabe trotz der Barrieren von Kittel, Handschuh
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell. Wie überbringe ich schlechte Nachrichten? Wie sag ich´s dem Patienten? Das waren die Themen, mit welchen die Teilnehmer am Interprofessionellen Kommunikationstraining, angeboten vom Institut für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) beschäftigten. Acht Teilnehmer aus unterschiedlichsten Professionen – vom Pfleger über den Arzt bis zur Hygienefachkraft und Operationstechnischen Assistenten – nahmen an dem sechsstündigen Kommunikationstraining teil, bei welchem Schauspielerinnen des Theatervereins Pralka die Rolle von Patientinnen übernahmen.

Je nach Beruf führten die Teilnehmenden allein oder im Zweier-Team die Übungsgespräche durch und erhielten danach das Feedback der übrigen Teilnehmer und der Schauspielerinnen in einer geschützten Lernumgebung. Zu den Lernzielen zählten vor allem die Verwendung einer patientengerechten Sprache in der Vermittlung von hygienerelevanten Wissens-Inhalten, aber auch die Beantwortung von Emotionen wie Wut, Angst, Traurigkeit und Ekel, die bisweilen mit der Diagnose multiresistenter Erreger einhergehen können. Empathische Deeskalation und das Überbringen schlechter Nachrichten standen im Zentrum des Kurses, teilt der Gesundheitsverbund mit.

Das Konzept des Simulationspatiententrainings wurde über sechs Monate mit medizindidaktischer Unterstützung des Schauspielpatientenprogramms des Universitätsklinikums Freiburg entwickelt, das diese Methode seit vielen Jahren in der Ausbildung von angehenden Ärzten einsetzt. Dr. Stefan Bushuven aus dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention entwickelte das Lehrformat, erstellte die Skripts und moderierte das Training, welches vor allem vom gegenseitigen berufsgruppenüberschreitenden Feedback der Teilnehmer und der Schauspielerinnen lebt.

Hintergrund:
Das Projekt ist eines von bisher vier im GLKN entwickelten und medizindidaktisch geprüften Modulen eines berufsgruppenübergreifenden Kleingruppentrainings für medizinisches Fachpersonal. In diesen wurden seit 2016 über 120 Personen aus dem GLKN und der Rettungsdienstgesellschaften des Landkreises Konstanz am Klinikum Radolfzell geschult. Alle Schulungen beziehen sich auf die Aspekte der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention. Hierzu zählen eine Schulung zu Teamdynamik, Feedback mit Übung des Infektionsschutzanzug, zum Antibiotic Stewardship und das infektiologische Risikomanagement. Die Schulungen werden von der Erika-und-Werner-Messmer-Stiftung sowie dem GLKN finanziell gefördert.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.