Hallo und guten Tag
Wieviel Bio ist in Bio überhaupt noch drin?

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Zunächst belle ich Ihnen, liebe WOCHENBLATT – Leserinnen und – Leser ein herzliches Dankeschön, weil Sie sich Sorgen um mich machten und weil Sie mich vermisst haben. Die netten Damen vom WOCHENBLATT informierten Sie über mein Missgeschick. Tja, es gibt Zweibeiner mit Verstand, die nicht daran denken was so eine achtlos liegengelassene Scherbe alles anrichten kann. Es hätte ja auch ein kleines Kind treffen können! Wegen meiner verletzten Pfote war ich mehr oder weniger an mein Körbchen gebunden und hatte alle Zeit der Welt um die bunten Prospekte, die wöchentlich verteilt werden, mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Angebot weckte sofort mein Interesse; Hackfleisch gemischt – davon 60 % Rindfleisch – 100 Gramm für sage und schreibe 0,44 Euro. Kann man bei solchen Preisen Tiere – egal ob Rind oder Schwein – artgerecht halten? Aus meiner unmaßgeblichen Sicht auf vier Pfoten wohl kaum. Das Fleisch kommt doch bestimmt aus diesen ekelhaften Großmastereien, die längst verboten gehören. Dieses Hackfleisch möchte ich als Vierbeiner ohne Verstand nicht vorgesetzt bekommen. Was da wohl alles und wie oft durch den Fleischwolf ging? In einem anderen Prospekt wurde es BioBio bunt. Paprika, Gurken, Aprikosen und Rispentomaten aus Spanien, Italien oder den Niederlanden alles Bio – natürlich. Der angebotene Bio-Knoblauch kommt aus Spanien oder Argentinien. Klasse, einmal um die halbe Welt! Egal, ob mit dem Schiff oder dem Flugzeug mit Bio hat das allein schon wegen des weiten Transports überhaupt nichts mehr zu tun. Noch unbegreiflicher die Speisefrühkartoffeln aus Israel. Ja, gibt es bei uns in der Region keine Kartoffeln? Ist Deutschland nicht Kartoffelland? Was sollen diese dämlichen und überhaupt nicht biologischen Angebote? Diese Angebote sind eine reine Augenwischerei; man könnte auch sagen trickreiche Schönfärberei. Der Kunde wird mit Bio gelockt und getäuscht; es geht nur darum mit vermeintlichem Bio gute Umsätze zu machen. Doch Knoblauch aus Argentinien und Kartoffeln aus Israel sind alles außer Bio. Handelt es sich bei dieser Art von Reklame um Rosstäuschertricks oder darf man das nicht fragen? Oder versteht man das unter Bauernfängerei? Müsste bei Bio-Produkten mit solchen Transportwegen nicht auch der Kerosin- oder Dieselverbrauch angegeben werden? Dann wäre das nach meiner Meinung eine korrekte Verbraucherinformation oder sehe ich das falsch? Oder müssen die Käufer den Anbietern unmissverständlich klar machen, dass sie sich durch diese Art Werbung getäuscht fühlen? Wie wäre wohl die Reaktion des Handels bei einem Boykott der Käufer? In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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