Kultusministerin Eisenmann tauscht per Videokonferenz mit Frauen-Union aus
"Wir geben nur den Rahmen vor"

Eisenmann | Foto: Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. swb-Bild: CDU/Archiv
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Kreis Konstanz. Die Frauen Union Südbaden hatte jüngst Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zu Gast in einer offenen Videokonferenz. „In unseren regelmäßigen Vorstandsbesprechungen sind in den letzten Wochen immer viele Fragen im Zusammenhang mit Schulen und Kindergärten aufgetaucht“, sagt die Bezirksvorsitzende der Frauen Union Südbaden, Helga Gund.

Also hat die Bezirksvorsitzende der Frauen Union die zuständige Ministerin, Susanne Eisenmann, zu einer Videokonferenz eingeladen und diese hat kurzfristig zugesagt. Bürgermeister, Eltern, Lehrer, Schüler, Kindergartenträger und Erzieher aus Südbaden waren zum Austausch mit der Ministerin eingeladen worden und konnten sich so aus erster Hand informieren.

Gute Nachrichten hatte die Ministerin für unter 10-­‐jährige Kinder mitgebracht. Diese sind laut einer Studie, die das Land Baden-­‐Württemberg in Auftrag gegeben hat, kaum am Infektionsgeschehen beteiligt. Die Studie wird in den kommenden zwei bis drei Wochen veröffentlicht. kündigte sie an. Doch schon jetzt stehe fest, dass Kindergärten und Grundschulen ab Ende Juni ihre Pforten wieder öffnen dürfen. Diese Zeit, erklärt Eisenmann, müsse man den Schulen und Trägern der Kindergärten einräumen, um sich für die Rückkehr der Kinder vorzubereiten. Abstandsregeln entfallen für die Grundschüler und Kindergartenkinder, allerdings sollen die Klassen und Gruppen nicht durchmischt werden. Sprich: Klassen beziehungsweise Kindergartengruppen sollen getrennt voneinander ihre Pausen verbringen, das will koordiniert sein. Auch Einsatzpläne für das Personal müssen der Situation angepasst werden.

Die Ministerin räumte ein, auch wenn das dann wieder „Normalbetrieb“ heiße, „von normal vor Corona sind wir noch weit entfernt“. Eisenmann sei sich bewusst, dass es trotz der Lockerung noch Einschränkungen geben werde, weil es vor Ort zu personellen oder räumlichen Engpässen kommen könne. Ziel sei es trotzdem, alle Kinder wieder zu betreuen.

Wichtig war der Ministerin zu betonen: „Wir geben den Rahmen vor, der Rest muss vor Ort geregelt werden.“ Kindergärten und Kindertagesstätten etwa seien in kommunaler oder kirchlicher Trägerschaft, betont die Ministerin. Diana Stöcker, Bürgermeisterin aus Rheinfelden, fragte die Ministerin, nach der Möglichkeit, weitere Räume in der Kommune für Kindergärten zu nutzen. Hier, so erklärt Eisenmann, befürworte sie Lösungen mit weiteren Räumen vor Ort, Entscheidungshoheit habe das Kultusministerium hier allerdings nicht. Eisenmann will das aber in Gespräche mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales einbringen. #

Auch der 14-­‐jährige Realschüler Louis war bei der Videokonferenz mit der Ministerin dabei. Er wollte wissen, wie Homeschooling benotet werden kann und ob bis zu den Sommerferien alle verpassten Klassenarbeiten nachgeholt werden müssen. Hier gibt die Ministerin Entwarnung. Klassenarbeiten seien keine Pflicht und werden nur teilweise nachgeholt, die Lehrer seien darauf hingewiesen worden, dass der Abschluss des Schuljahres in einzelnen Fächern auch ohne Noten möglich sei.

Eisenmann versicherte den interessierten Teilnehmern aus Südbaden, dass die Lehrpläne für die kommenden Jahre angepasst werden. Das wirke sich zum Beispiel auf die Abschlussprüfungen der kommenden Jahrgänge aus. Auf Nachfrage räumte die Ministerin ein, dass „wir bei der Digitalisierung noch aufholen müssen.“ Bis zum Ende des Jahres soll es für die Schulen in Baden-­‐Württemberg eine einheitliche, datenschutzkonforme Lernplattform geben. Dies ist auch abseits von Corona wichtig. Eisenmann wies darauf hin, dass der Bund und das Land je 65 Millionen Euro – also insgesamt 130 Millionen Euro – für digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler in Baden-­‐Württemberg sofort zur Verfügung stellen. Das seien umgerechnet rund 300.000 Laptops.

„Wir tun, was wir können“, versprach die Ministerin den interessierten Zuhörern aus Südbaden und machte deutlich, dass sie und ihre Mitarbeiter im Kultusministerium sich dafür einsetzen, möglichst gut aus dieser Krise zu kommen.

Die Bezirksvorsitzende der Frauen Union Südbaden, Helga Gund, bedankt sich bei Ministerin Eisenmann für deren enormen Einsatz in der Krise und für die Gelegenheit zum Austausch. Viele Zusammenhänge zwischen Kultusministerium, Schulen, Trägern und Kommunen seien in der Videokonferenz deutlich geworden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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