Psychologische Beratungsstelle feierte
Zeit des Umbruchs auch für die Kirche

Eheberatung | Foto: Bettina Zenner von der Diözesanverwaltung sprach die Festrede zum 50. Geburtstag der pychologischen Beratungsstelle Singen im St. Anna-Saal. swb-Bild: of
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Singen. 1968 war eine Zeit des Umbruchs, und ein Aufbruch in einer neue Zeit. Daran erinnerte die Diözesanbeauftragte Bettina Zenner in ihrer Festrede am Freitagabend im St. Anna-Saal in Singen zum 50. Geburtstag der Psychologischen Beratungsstelle der Kirchgemeinde Singen, die freilich seit den 1980 Jahren auch Außenstellen in Konstanz und Überlingen anbietet.

Während sich in den Zeiten der Studentenunruhen und des Protests unter anderem gegen den Vietnamkrieg sehr viele Menschen gefragt hätten, ob man so weitermachen könne wie bisher, wurde in Singen diese Beratungsstelle gegründet um damit auf die Menschen und ihre Probleme der Zeit zuzugehen, besonders wenn stabile Lebensbünde brüchig würden. „Uns verbindet alle der Wunsch nach einem guten, sinnerfüllten Leben, bei dem manchmal der Glaube auf der Strecke bleibt“, betonte Zenner. Um den Menschen eine Brücke anzubieten, sei damals ein hochprofessionelles Beratungsangebot gestartet worden. 15 solche Beratungsstellen gibt es seither in der Diözese Freiburg, eine „Flotte“ mit „großen und kleinen Boten“ und 120 Frauen und Männern an Bord: benutzte sie ein Bild. Singen sei dabei eines der Flaggschiffe. Der Verband sehe sich freilich auch gefordert den politische wie kirchlich Verantwortlichen deutlich zu machen, wie Rahmenbedingungen fürs Leben verbessert werden können.

Torsten Kalb, der als Vertreter der Stadt Singen zum Festakt gekommen war, lobte die gute und enge Zusammenarbeit, von der die Stadt auch profitiere, zum Beispiel durch Supervision für Flüchtlingshelfer in der Integrationsarbeit oder in der Kooperation mit dem „KiFa“-Projekt in den städtischen Kindertageseinrichtungen, bei dem auf frühe Hilfe gesetzt ebenso wie in der Zusammenarbeit mit den Jugendreferat. Wolfgang Heintschel, der für den Caritasverband sprach, hob heraus, dass hier Kirchen auf die Menschen zugehe die in Not seien und dass sie auch keine Unterschiede mache, denn rund 20 Prozent der Beratenen, so zitierte er aus dem letzten Jahresbericht, gehörten keiner christlichen Konfession. Und die Zahl werde wohl weiter steigen. „Kirche ist dort, wo sie dient“, brachte er es auf den Punkt.

Der Leiter der Beratungsstelle, Hans-Michael Jung, skizzierte die Entwicklung der Beratungsstelle. Vor allem durch seinen Vorgänger Ugarte sei die Zahl der Beratungen ab den 1980er Jahren stark angestiegen, im letzten auf über 4.400 Beratungsstunden mit dem Schwerpunkt in Singen. Während man in den ersten 14 Jahren ausschließlich mit Honorarkräften gearbeitet haben, fand Zug für Zug eine Umstellung auf fest angestellte Fachkräfte statt. Ab 2014 wurde dann die vollständige Umstellung begonnen, die 2017 abgeschlossen wurde. In der Beratungsstelle Singen mit ihren Filialen in Konstanz und Überlingen sind nun 10 hauptamtliche Kräfte auf 5,4 Stellen und 5 Sekretärinnen auf 1,4 Vollzeitstellen tätig. Mehr auch unter www.eheberatung-bodensee.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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