Viele Fragen zu den Zu- und Abführungen bei der Vorstellung
Zwei neue Fahrradstraßen – als zweiter Anfang

Fahrradstraße | Foto: Zwei weitere Abschnitte von Fahrradstraßen sollen nun in Singen umgesetzt werden. Bezüglich der Zu- und Abführung der Vekehrsströme gab es viele Fragen bei der Vorstellung. swb-Bild: of
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Singen. Das Thema Fahrrad- und Fußgängerverkehr gilt als einer der Zukunftsschlüssel für die Städte der Zukunft, wenn sie den motorisierten Verkehr heraus- und dafür mehr Aufenthaltsqualität und Klimaschutz hineinbekommen wollen. Aber Radwegplanung ist komplex, wie sich jetzt auch wieder in Singen herausstellte.

Der Test mit dem Fahrrad durch Singen macht deutlich, dass hier in »kleinen Schritten« gedacht wird. Denn viele Radwege hören mal einfach auf, ändern ihr Profil, mal gehts mit den Fußgängern auf kombinierten Rad-/Gehwegen, mal wieder muss man auf einem Streifen auf der Straße fahren – oder sie sind recht eng und werden von vielen Ein- und Ausfahrten gequert, wie an der Rielasinger Straße.

In Konstanz wurde schon vor Jahren das Konzept der »Fahrradstraßen« rund um und in die Innenstadt umgesetzt, bei denen die Radler sozusagen die Oberhand haben, auch wenn dort teilweise noch Autos fahren dürfen. Der Erfolg dort ist beachtlich, die lange Strecke zwischen dem »Döbele« im Süden, über den Rhein mit einer eigenen Brücke bis zum Seerhein-Center wird laut Zählungen im satten fünfstelligen Bereich täglich genutzt. Die eigene Testfahrt macht deutlich, Saigon ist es zwar noch nicht, aber angesichts der Dichte an Radlern mit mehr oder weniger Übung im Spurhalten erfordert das doch gewaltig viel Aufmerksamkeit.

Neue Abschnitte in Singen

Singen sieht sich auch als Fahrradstadt, wenn es auch dort wie oben beschrieben nicht immer leicht ist durchzukommen. Schon vor zwei Jahren gab es ein erstes Stück Fahrradstraße in der Singener Nordstadt, das aber kürzlich in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen schlechte Noten von den Rätinnen und Räten bekam: es werde nämlich so gut wie gar nicht genutzt, weil die Verkehrsströme andere Wege gingen.

Nach längerer Planung wurden nun aber zwei neue Fahrradstraßen am Rand der Innenstadt vorgestellt, die für eine bessere Verbindung, ein besseres Vorwärtskommen sorgen und mehr Menschen animieren sollen, eben auf Rad oder E-Bike umzusteigen um in die Stadt zu kommen.

Die eine Fahrradstraße beginnt laut der Planung von Petra Jacobi, sie ist in der Stadtverwaltung in der Abteilung Straßenbau unter anderem für Rad- und Fußverkehr zuständig, an der Unterführung der Bahnlinie an der Rielasinger Straße, biegt dann erst in die Julius-Bührer-Straße ab, dann gleich wieder in die Maggistraße und über ein weiteres Eck über die Lange Straße in die Worblinger Straße, wo sie nach 1.600 Metern dann an der Feldstraße noch vor der Kreuzung zur Industriestraße aufhört. Fragen gab es dazu viele aus dem Kreis der Ratsmitglieder. Wie die Fahrradstraße dort dann endet und wie es dann weitergeht, zum Beispiel. Ob man etwa eine Querung einrichten wolle, was verneint wurde. Denn der nächste Knoten, an dem viele Wege zusammenkommen läge am Berliner Platz in einigen huntert Metern Entfernung. Auch zum Startpunkt gibt es doch viele Fragen, weil die Unterführung so groß auch nicht ist, damit da Radler dann in zwei Richtungen und Fußgänger gefahrlos aneinander vorbeikämen. Dort ist auch noch ein Bushaltepunkt.

Die zweite Fahrradstraße soll dann von der Schaffhauser Straße beim Hegau-Bodensee-Klinikum runter zur Schlachthaus-/Hauptstraße führen. Auch da ergaben sich viele Fragen zum Anfang und Ende. Die alte Straße, die für diesen Zweck schon vor zwei Jahren mit einem neuen Belag versehen wurde, wird ohnehin schon von vielen Radlern genutzt, als Schulweg wie von Touristen, die dann meist auf dem Aachweg weiterfahren oder von dort kommen. Die SchülerInnen strömen meist vom Hegau kommend durch das Wohngebiet Twielfeld zu diesem Punkt, müssen aber dafür erst die Bundesstraße queren, über Querungshilfen, also ziemlich mühsam bei der Verkehrsdichte auf der Straße und weil die Querungshilfen nicht an der Linie der RadlerInnen liegen. Auch zum anderen Ende der Fahrradstraße, die durch rote Markierungen kenntlich gemacht werden soll, gab es viele Fragen, denn sie mündet dann in die Hauptstraße, die man auf dem Weg in die Stadt queren müsste. Um zum anderen Stück Radstraße zu kommen, ginge es wiederum einige hundert Meter über die Hauptstraße – also eine Unterbrechung. »Sie werden befahren«, zeigte sich OB Bernd Häusler zuversichtlich. Nicht alle wurden in der Diskussion überzeugt, es blieb bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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