Hallo und guten Tag
Zweibeiner ganz ohne Verstand

Oder wie soll man die in Diskussion gebrachte Erhöhung von Mehrwertsteuer auf Fleisch sonst betrachten? Gibt es nicht schon genug Wirrwarr im Anhang des Umsatzsteuerparagraphen? Die Zweibeiner neigen zum Perfektionismus und aus einer klaren Sache wird schnell ein utopisches Riesengewächs aus Paragraphen, Verordnungen und Unterteilungen mit Kategorien. So auch bei der besagten Mehrwertsteuer. Oder soll ich besser sagen »Märchensteuer«? Denn nicht nur hinter den Bergen bei den sieben Zwergen gibt es viele Schätze zu bergen, auch mit einem Thema, das vielen Menschen am Herzen liegt, könnte man die Staatskasse wieder etwas füllen. Überarbeitet doch erst einmal den Katalog der Ungereimtheiten eurer Umsatzsteuer.

Jeder Zweibeiner, der sich damit befasst, kann nur noch Kopf schüttelnd hinnehmen, was dort geschrieben steht. Für alle, die sich vielleicht nicht so auskennen, habe ich etwas rumgeschnüffelt. Herausgefunden habe ich, dass Grundnahrungsmittel wie z. B. Milch, Brot, Eier, Obst, Fleisch mit 7 % besteuert werden. Allerdings zählen auch Gummibärchen, Chips und Tiernahrung, wie meine Hundekekse, sowie die Anschaffung eines Pferdes – das man im Notfall schließlich essen könnte, zu den Grundnahrungsmitteln. Den höheren Steuersatz haben dann alle Luxusgüter wie z. B. Wasser, Säfte, Babynahrung und Hygieneartikel. Die Mehrwertsteuer zählt zu der zweitwichtigsten Einnahmequelle des Staates und es kann doch keiner im Ernst glauben, man könne mit den Einnahmen über diese Steuer ernsthaft etwas für das Tierwohl tun?

Ich weiß gar nicht, wie laut wir eigentlich noch bellen und uns bemerkbar machen sollen. Es fängt doch auch hier wieder bei jedem Einzelnen im Kleinen an. Wer sich beim Discounter das Fleisch aus der Truhe holt, kann sich um das Wohl unserer vierbeinigen Artgenossen keine Gedanken gemacht haben. Auch für denjenigen, der jeden Tag Fleisch auf dem Teller haben möchte, würde eine Erhöhung der Steuer sicher kein Umdenken herbeiführen. Eine Erhöhung würde genau die Zweibeiner treffen, welche sich ohnehin schon Gedanken machen und zum Biofleisch greifen. Denn ihnen ist es wichtig, woher die Tiere stammen und sie sind bereit einen höheren Preis zu bezahlen. Solange »All-you-can-eat« bei manchen Zweibeinern hoch im Kurs steht und der Landwirt von nebenan aufgrund der Auflagen und Kosten zur Aufgabe der Viehhaltung gezwungen wird, da Subventionen nur an große Betriebe fließen, so lange wird sich für unsere Artgenossen in den Ställen auch mit höheren Steuerzahlungen nichts ändern. Die Einnahmen verschwinden im großen Topf und finden ihren Weg sicher nicht in die Förderung für bessere Bedingungen in den Ställen.

Im Tierschutzgesetz habt ihr doch die wichtigsten Dinge bereits erfasst und der Grundsatz, dass niemand einem Tier ohne Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen darf, müsste doch selbstverständlich sein. Es ist nicht richtig, wenn mit Lebewesen schlecht umgegangen wird, welche letztlich als Grundnahrungsmittel deklariert auf dem Teller liegen. Ein höherer Preis, welcher an den »Erzeuger« geht, damit er direkt etwas für die Tiere tun kann, ist nur gerechtfertigt, schließlich bezahlen Schnitzel, Steak und Hähnchenkeule mit ihrem Leben.

Euer Schnauze.

Autor:

Redaktion aus Singen

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