Fabian Schleich wechselt bei der HSG auf die Trainerbank
Den Torero-Jubel solls bald als Co-Trainer geben

Fabian Schleich | Foto: Fabian Schleich beim letzten Spiel gegen Dessau. swb-Bild: HSG/ Pisa
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Konstanz. Am 26. Juni wird er ihn wohl ein letztes Mal zelebrieren, den Torero-Jubel. Sich ein letztes Mal in der Defensive in seinen Gegenspieler verbeißen und seine Mitspieler mit seinem Einsatz und seiner emotionalen Art mitreißen. Nach acht Jahren bei der HSG Konstanz, unzähligen großen Erfolgen und einigen bitteren Niederlagen wird Linksaußen Fabian Schlaich seine aktive Karriere beenden und die Handball-Schuhe gegen die Taktiktafel eintauschen. Der Übergang erfolgt nahtlos zum Co-Trainer von Daniel Eblen.

Zweimal ist der inzwischen 29-Jährige mit der HSG in die 2. Bundesliga aufgestiegen, zweimal gelang ihm der Klassenerhalt. Im Juni soll Nummer drei folgen – am besten vor Fans. Denn nichts wäre schlimmer, als sich nach so vielen Jahren vor leerer Tribüne verabschieden zu müssen, so der Mann mit der Nummer 3. „Ich habe den großen Wunsch, noch einmal ein paar Leute in der Halle zu haben, die wichtig für mich sind und für die es wichtig wäre, mich auch noch einmal spielen zu sehen“, sagt Schlaich.

Es dürfte ein hochemotionaler Abschied werden. Aber dennoch einer, der wohl überlegt und mit Vorlauf kommen wird. Der gebürtige Balinger, der 2013 vom HBW Balingen-Weilstetten an den Bodensee gekommen war, hat vor ein paar Monaten sein Lehramts-Examen in Sport und Deutsch abgelegt und nun ein Referendariat am Ellenrieder-Gymnasium in Konstanz begonnen. So haben sich die Prioritäten langsam Richtung Beruf verschoben. Der B-Lizenz-Inhaber hatte zudem schon als Kapitän der Bundesligamannschaft und Co-Trainer des A-Jugend-Bundesligateams gewirkt sowie zuletzt als Trainer für die Außen der HSG Verantwortung übernommen. Zur neuen Saison wird er Co-Trainer der ersten Mannschaft und vor allem Cheftrainer Daniel Eblen unterstützen.

„Der Zeitpunkt hat sich“, so Schlaich, „jetzt richtig angefühlt. Ich bin acht Jahre bei der HSG und mir ist es wichtig, was hier passiert. Ich möchte gerne weiter etwas beitragen.“ Künftig möchte er verstärkt seine Erfahrung an die in der nächsten Saison extrem jung aufgestellte Mannschaft der HSG Konstanz weitergeben und für Entlastung bei Eblen sorgen. Diese Konstellation und Fabian Schlaich weiter im Verein zu binden war der Wunsch von André Melchert. „Fabi kam als junger Spieler aus Balingen und hat sich zügig zu unserem ersten Mann auf Linksaußen entwickelt“, erinnert sich der Sportchef. „Das ist er viele Jahre geblieben und immer vorweg gegangen. Fabi war und ist ein sehr wichtiger Führungsspieler, den wir weiter einbinden möchten.“ Im Training und bei den Spielen sollen fortan Daniel Eblen und Fabian Schlaich zusammen wirken. Der Reiz für Schlaich liegt dabei darin, mit sehr jungen, talentierten Spielern arbeiten zu können, die „wir formen und weiterbringen können.“ Dabei hilft das ausgesprochen gute und offene Verhältnis, das Eblen und Schlaich pflegen und auf viel gegenseitiger Wertschätzung beruht. Schlaich: „Wir schätzen uns sehr und wissen, was wir aneinander haben. Ohne Dani wäre ich kein Zweitliga-Spieler und hätte meine Karriere schon deutlich früher beendet. Auf die Zusammenarbeit freue ich mich sehr.“

Zuvor stehen jedoch noch andere Ziele im Fokus. Verletzungsfrei bleiben, die Klasse halten und „dazu beitragen, dass wir das große Ziel erreichen. Ich möchte mich mit dem Klassenverbleib verabschieden. Ich habe mit dem Aufstieg dazu beigetragen und möchte nicht, dass wir dies wieder verlieren.“ Schließlich waren vor allem der Aufstieg 2016 und der Klassenerhalt 2017 unvergessliche Momente für den 1,80-Meter-Mann. In der größten Stadt am Bodensee hat der Flügelspieler mit Paul Kaletsch, Matthias Stocker und Benjamin Schweda Freunde fürs Leben und seine langjährige Partnerin gefunden. Konstanz ist zu seiner zweiten Heimat geworden. „Es passt alles und dazu hat die HSG ihren Teil beigetragen. Hier ging der Traum 2. Bundesliga in Erfüllung und ich wurde in allen Lebenslagen unterstützt.“ Dabei bedankt er sich insbesondere bei zahlreichen Mitspielern, seinem Jugendförderer André Doster und seiner Familie. Die Großeltern und Eltern fieberten immer auf den Rängen mit. „Eine schöne und wichtige Unterstützung“, so der künftige Co-Trainer der HSG. Zumindest einmal noch sollen sie Fabian Schlaich auf dem Spielfeld erleben. Emotional, kämpferisch. Mit dem Torero-Jubel.

Damit werden Samuel Wendel und Aron Czako in der neuen Saison das junge, talentierte Duo auf Linksaußen bilden. „Die beiden haben unser vollstes Vertrauen“, sagt Melchert. Patrick Volz hingegen wird die HSG in Richtung Drittligateam des HBW Balingen-Weilstetten verlassen. „Wir hätten drei Spieler auf demselben Niveau gehabt“, so der Sportliche Leiter der HSG. Beim HBW II hingegen wurde Volz die Rolle als klare Nummer eins auf Linksaußen zugesagt, sodass er sich für die Aufgabe auf der Schwäbischen Alb entschied.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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