HSG Konstanz vor großer Herausforderung - vielleicht mit etwas mehr Glück
Der harte Klassiker gegen Eisenach

Aron Czako | Foto: Sie würden gerne Jubeln gegen Eisenach: Aron Czako und Finn Beckmann. swb-Bild: Wolf/ HSG
  • Aron Czako
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Konstanz. Es kommt wieder einmal zum Klassiker: Gegen keine Mannschaft hat die HSG Konstanz in jüngerer Vergangenheit öfter gespielt als gegen den ThSV Eisenach. Stets waren die Duelle besonders emotional, meist zudem extrem dramatisch. Am Freitag, 20 Uhr, (ab 19.30 Uhr im kostenlosen Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream) kommt es zur Neuauflage im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga.

Und damit zum Duell zweier Clubs, deren Voraussetzungen nicht unterschiedlicher sein könnten. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich, wie sehr das Land und die Kommune hinter „ihrem“ Club stehen – oder aber nicht. Eisenach gilt hier als leuchtendes Positivbeispiel. Sowohl die Stadt als auch das Land Thüringen, das den ThSV großzügig mit 400 000 Euro in der Corona-Pandemie unterstützt, geben mit ihrer Förderung den nötigen Rückhalt in der für Vereine existenzbedrohenden Lage. Zusätzlich wird eine neue bundesligataugliche Halle für 4 000 Zuschauer in Eisenach geplant, die mit 13 Millionen Euro vom Bund und weiteren Mitteln von Land und Stadt realisiert werden soll. Kostenpunkt: über 26 Millionen Euro. Eisenach ist Sportstadt und erkennt den Wert, den der ThSV als wichtiger Botschafter und Sympathieträger in ganz Deutschland erbringt – und die eminent wichtige Jugendarbeit. Nicht nur damit sind Vereine der soziale Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. „Da steckt viel Arbeit dahinter“, bewundert Daniel Eblen die Förderung des ThSV Eisenach. „Die HSG und der ThSV waren vielleicht eine Zeit lang auf Augenhöhe, mit diesen Mitteln wird das sicher auseinandergehen. Das sind tolle Möglichkeiten, die sich Eisenach erarbeitet hat und ist Anerkennung dafür, dass man die Bevölkerung begeistert, sich um die Kleinen kümmert und vor allem Gemeinsamkeit schafft und zusammen etwas erreicht, wenn ich nur an Spendensammlungen für kranke Kinder denke. Das wird leider nicht überall gewürdigt. Ich zähle den ThSV mit diesen Möglichkeiten in den nächsten Jahren zu den Topadressen in der Liga.“

Aber auch aktuell schätzt der 46-Jährige den kommenden Gegner noch einmal deutlich stärker als in der Hinrunde ein. Damals musste die HSG trotz eines guten Spiels und vier Toren Führung in wirklich allerletzter Sekunde per Buzzerbeater den bitteren K.o.-Schlag zum 28:29 hinnehmen. Ein Jahr zuvor rammte Eisenach der HSG sogar nach einer Sieben-Tore-Führung ebenfalls mit einem Treffer mit der Schlusssirene eine Ein-Tor-Pleite mitten ins Herz. Nach den unglücklichen letzten Auftritten gegen die Thüringer soll nun im zweiten von drei Heimspielen in Folge möglichst weiter Boden gut gemacht werden. Doch Eisenach konnte den ohnehin schon gut bestückten Kader um die österreichischen Nationalspieler Thomas Eichberger und Daniel Dicker, den Slowaken Martin Potisk, der im Hinspiel ganz groß aufspielte, und die kroatische Flügelzange aus Ante Tokic und Ivan Snajder sowie viele international erfahrene Hochkaräter noch um drei Top-Nachverpflichtungen ergänzen. Daniel Hideg vom Erstligisten Eulen Ludwigshafen, Jannis Schneibel von den Rhein-Neckar Löwen und Peter Walz wurden vor wenigen Wochen unter Vertrag genommen. „Sie sind damit noch einmal auf einem anderen Level“, so Eblen, der gerade in Kreisläufer Peter Walz die wichtigste Verstärkung sieht, da dieser viel Emotion und Kampf mitbringe. „Wenn sie so zusammenbleiben, können sie einiges erreichen. Sie haben alles, was es für Erfolg braucht. Ich erwarte sie am Ende in der oberen Hälfte“, prognostiziert er.

Die HSG Konstanz hat allerdings mit einem wichtigen 28:26-Erfolg gegen Aue gezeigt, dass sie über eine charakterstarke Mannschaft verfügt, die sich auch unter Druck mit viel Herz und Leidenschaft befreien kann. Wie vor einer Woche werden Moritz Ebert und Samuel Wendel erneut fehlen, hinter den Einsätzen von Peter Schramm, Patrick Volz und Felix Jaeger steht weiter ein Fragezeichen. So wird es wieder darauf ankommen, dass die junge Mannschaft von Beginn an mit viel Emotion und der nötigen Körpersprache in die Begegnung startet. Dann könnte wieder einmal (noch) ein Spiel auf Augenhöhe mit Spannung bis zur letzten Sekunde bevorstehen.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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