Durch Rassismus-Aktion waren am Ende beide Gewinner
Die Punkte gehen an die Gäste

HSG gegen Rassismus | Foto: "Nationalität: Mensch." stand auf dem Banner geschrieben, dass die Teams aus Konstanz und Eisenach nach dem Spiel hochhielten, leider nach wie vor in einer zuschauerfreien Halle. swb-Bild: Pisa/HSG
  • HSG gegen Rassismus
  • Foto: "Nationalität: Mensch." stand auf dem Banner geschrieben, dass die Teams aus Konstanz und Eisenach nach dem Spiel hochhielten, leider nach wie vor in einer zuschauerfreien Halle. swb-Bild: Pisa/HSG
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Konstanz. Enttäuschung und Ernüchterung bei der HSG Konstanz: Waren die bisherigen Duelle zwischen der HSG und dem ThSV Eisenach bislang fast immer hochdramatisch, so war dieses Mal früh klar, dass die Thüringer souverän beide Punkte aus Konstanz mitnehmen würden (25:28). Am Ende waren jedoch alle Gewinner: Beide Mannschaften positionierten sich gemeinsam mit einem großen Banner eindeutig gegen Hass und Rassismus und für Vielfalt und Toleranz.

So war diese Botschaft nicht nur aus Konstanzer Sicht das beste und Wichtigste an diesem Abend, der ansonsten überaus unglücklich für die HSG verlief. Allzu viel fehlte den Gastgebern gegen einen an diesem Tag sehr starken ThSV Eisenach gar nicht, aber doch in allen Belangen das Bisschen, dass der Ex-Erstligist voraus hatte.

„Wir waren in diesem Spiel nicht stark genug, um alles, was krumm gelaufen ist, zu begradigen“, gestand Cheftrainer Daniel Eblen. Da waren die Ausfälle von Moritz Ebert, Samuel Wendel und Patrick Volz zu nennen. Die Blessuren bei Peter Schramm, Felix Jaeger und Tom Wolf, dem besten Torschützen. Und das Wurfpech bei zahlreichen unglücklichen Pfosten- und Lattentreffern. Aber auch zu viele völlig frei vergebene Torchancen vor dem prächtig aufgelegten ehemaligen slowenischen Nationaltorhüter Blaz Voncina, der mit elf Paraden und über 32 Fangquote die Konstanzer zur Verzweiflung trieb. Zudem konnten die Gelb-Blauen die hervorragende Deckungsleistung gegen Aue nicht wiederholen. Vor allem Rückraum-Shooter Daniel Hideg, neu aus der 1. Bundesliga von den Eulen Ludwigshafen gekommen, sowie der ebenfalls nachverpflichtete Peter Walz am Kreis fanden immer wieder die Lücke im Deckungsverbund.

Eblen erklärte, dass „man gesehen hat, dass es alles braucht, damit wir in der 2. Bundesliga gegen Teams wie Aue oder Eisenach gewinnen können. Gegen Eisenach waren allerdings nicht alle Elemente und Spieler auf Topniveau.“ So legten die Gäste von Beginn an vor und hatten sich nach 14 Minuten die erste Drei-Tore-Führung durch Hideg (7:4) erarbeitet.

Auf Konstanzer Seite machte sich das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Kapitän Tom Wolf bemerkbar, wenngleich sich Markus Dangers am Kreis erneut in Topform zeigte und die Gastgeber mit seiner Durchsetzungsstärke im Spiel hielt. Mit zwei Treffern durch Dangers und Schramm zum 12:14 hielt sich die HSG nach dem ersten Durchhang jedoch alle Optionen offen – und schien sie zu nutzen. Konstanz kam entschlossen und mit höchstem Tempo aus der Kabine und hatte mit Ballgewinnen und Gegenstößen – zuvor noch die Waffe des ThSV Eisenach – innerhalb von lediglich 100 Sekunden die Partie gedreht: 15:14.

Der eingewechselte Fabian Schlaich brachte, neben Maximilian Wolf mit zwei Siebenmeter-Paraden, mit seiner Körpersprache und Emotionalität spürbar frischen Wind in das Team und riss seine Mitspieler mit. Doch an diesem gebrachten Tag für die HSG war auch für Schlaich nach wenigen Minuten schon wieder Feierabend und er musste ebenfalls verletzt vom Spielfeld. So war so schnell alles für die HSG gewonnen war, vieles wieder zerronnen. Auf das 16:16 ließ Eisenach vier Tore in Serie folgen und setzte sich mit 20:16 ab. Diesem Rückstand liefen die Gelb-Blauen die ganze Partie hinterher, die beim Stand von 22:28 längst entschieden war. Mit einer offensiven Abwehr gelang nur noch ein wenig Ergebniskosmetik.

Vieles müsse für Siege passen, so Eblen, „Doch wir hatten im Angriff Probleme. Wir nutzen unsere freien Chancen nicht und geben ein paar Bälle zum Gegenstoß leichtfertig weg. Eisenach hat seine Klasse gezeigt, während bei uns leider viele nicht ihren besten Tag hatten.“ Weiter geht es für seine junge Mannschaft nun erst am Mittwoch, 31. März, im dritten Heimspiel in Folge gegen die SG BBM Bietigheim. Der HSG-Coach ist über die paar Tage mehr bis zur nächsten Aufgabe durchaus dankbar, denn „nun ist wirklich Zeit für ein bisschen Regeneration.“ Der Kräfteverschließ und zahlreiche Blessuren waren der HSG anzumerken.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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