Geschichte des Landkreises

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1930 Jahre nach Christus
Ein Lehrberuf ist ausgestorben

1948 entstand das bekannte "Blauband" mit Hauptsitz in Watterdingen. Das Unternehmen hatte Filialen in Tengen, Binningen, Riedöschingen, Riedböhringen, Geisingen, Leipferdingen und später im gesamten Bundesgebiet und beschäftigte über 600 Arbeitskräfte. Der Betrieb wurde 1976 geschlossen. Damals wurden die Zigarren und Stumpen noch komplett durch Handarbeit hergestellt. Die Tabak-Blätter mussten zugeschnitten und gewickelt werden. Das Trocknen dauerte ohne Trockenmaschinen entsprechend länger....

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1933 Jahre nach Christus II
Carl Diez kämpfte

Am 21. September 1933 haben ihn die Nazis in "Schutzhaft" genommen. Er war ein Mahnmal für das Zentrum und die neue Weimarer Demokratie: Carl Diez. Nach der ersten Festnahme stand er am Grab seiner Eltern in Öhningen. Es sollten mehrere werden. Radolfzell war kein "fideles Gefängnis", aber durchlässig für Hilfen. So konnte auch seine Tochter den Reichstagsabgeordneten der ersten deutschen Republik "versorgen". Die Zelle teilte Carl Diez, der Vater des späteren Singener Oberbürgermeisters, mit...

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1932 Jahre nach Christus
Wie die »braunen Paradiesvögel» die Macht übernahmen

Gegen 11 Uhr dann trat Adolf Hitler ans Rednerpult im Stadion. Inhalte soll es wenig gegeben haben, entnimmt man einer Ausgabe der »Freien Stimme« vom 1. August, die Begeisterung habe sich ebenfalls in Grenzen gehalten. Die NSDAP hatte es in ganz Baden nicht leicht: Die katholische Mehrheit vor Ort und die NSDAP, das waren zwei Systeme, die naturgemäß nicht zueinanderpassten. Die Zentrumspartei hatte 1932 in Baden mit 32,1 Prozent einen doppelt so hohen Stimmenanteil wie in ganz Deutschland. Im...

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1943 Jahre nach Christus I
Flucht aus der SS-Kaserne in Radolfzell

So bekannt dürfte die Geschichte nicht sein, auch nicht in Radolfzell: Leonhard Oesterle wurde 1935 von der Gestapo verhaftet, nachdem er sich im Alter von 20 Jahren in eine kommunistische Funktionärin verliebt hatte. Die Strafe für angebliche Vorbereitung zum Hochverrat: 5 Jahre Zuchthaus mit anschließender Schutzhaft. Die letzten Jahre seiner Gefangenschaft verbrachte Oesterle im Außenlager Radolfzell des Konzentrationslagers Dachau. Am Bahnhof kam Oesterle in Radolfzell zusammen mit weiteren...

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1940 Jahre nach Christus
Entstehung, Blüte und gewaltsames Ende der Gailinger Judengemeinde

Im Jahre 1657 trafen mit Zustimmung der Freifrauen von Reinach zu Randegg und Gailingen die ersten jüdischen Familien, die wahrscheinlich aus dem Vorarlbergischen stammten, in Gailingen ein. Die Familiennamen der ersten Gailinger Juden lauteten Neuburger, Ullmann und Dreifuß. Ein Schutzbrief sicherte den Juden zu, daß sie sowohl privat als auch öffentlich ihre Zeremonien abhalten konnten. Eine vielfache Besteuerung zwang sie dazu, umsichtig Handel zu treiben, um diese beträchtlichen Abgaben...

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1945 Jahre nach Christus I
Von der Euthanasie zur Eliteschule: Die Napola Reichenau 1941-45

In der neuen Eliteschule trugen Schüler ( = Jungmannen) und Lehrer ( = Erzieher) Uniform. Auf eine Aufnahmeprüfung folgte eine halbjährige Probezeit. Stets waren Klassen ( = Züge) aus der Napola Rottweil da, um den Aufbau der neuen Napola zu begleiten, die mit 10-12jährigen Schülern begann. Zum Schulunterricht nach dem Lehrplan der Oberschulen kamen ein breites Sportangebot, Geländespiele, vormilitärische Erziehung, aber auch Werken, musi-sche Fächer, Fahrten. Reichenau sollte sich in der...

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1943 Jahre nach Christus II
Von der Organisation Todt zur französischen Exilregierung

Die Mainau war 1930 im Erbgang über die badische Prinzessin Victoria, Ehefrau des schwedi-schen Königs, an deren Sohn Prinz Wilhelm übergegangen, der sie 1932 seinem Sohn Lennart zur Nutzung überließ. Die Insel nahm im 3. Reich einen touristischen Aufschwung, der auch durch neue Freizeitorganisationen wie "Kraft durch Freude" begünstigt wurde. In der Kriegs-zeit hielt sich die Familie Bernadotte in Schweden auf. Nach dem Krieg gab Lennart Bernadotte andere Erklärungen für diese Verpachtung, so...

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1945 Jahre nach Christus II
Deportation mit Ziel Singen - Frucht der Versöhnung

Zu dieser Gruppe gehörten auch tausende deutscher Landsleute, die ab 1945 nach dem Einmarsch der Roten Armee aus den deutschen Ostgebieten vertrieben wurden und die in Singen eine Bleibe fanden. Darüberhinaus hatten sich viele auch durch Flucht vor der Rache der sowjetischen Besatzer auf den Weg nach Westen gemacht und kamen dann per Zufall in die Stadt am Hohentwiel. Diese Flüchtlinge und Heimatvertriebenen wurden auch in Singen und Umgebung selten mit offenen Armen aufgenommen: Ihre...

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1944 Jahre nach Christus I
Mein Jahrzehnt: Wilhelm Josef Waibel

Es war für mich und meinen gleichaltrigen Freund Bernhard.so eine Art "Kriegsspiel". Doch am 25. Dezember 1944 war es anders. Dieser Tag sollte uns den Schrecken des Kriegs beibringen. Zum Weihnachtsfest gab es trotz der Lebensmittelknappheit ein kleines Festessen. Um 14 Uhr fingen die Sirenen an ihre Todesmelodie zu singen: Fliegeralarm. Oma schimpfte noch über die Störung am Heiligen Tag. Sie konnte es nicht begreifen. Wir runter in den Keller. Vater raste in die Maggi. Die Nachbarn kamen bei...

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1944 Jahre nach Christus II
Statt Frieden auf Erden - Bomben auf Singen

So galt also auch der stärkste Angriff auf Singen - ausgeführt am 1. Weihnachtsfeiertag 1944 - ganz eindeutig dem Eisenbahnknotenpunkt Singen und nicht der Singener Industrie. Aus dem vorliegenden "endgültigen Einsatzrapport Nr. 436 der 320. US-Bombergruppe" geht hervor, daß an diesem 25. Dezember 1944 um 12.23 Uhr 38 amerikanische Bomber des Typs B 26 von ihrem Stützpunkt Dijon in Frankreich gestartet waren mit dem klaren Auftrag, die "Eisenbahnbrücke Singen" (gemeint ist die Brücke über die...

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1944 Jahre nach Christus III
Die Kunst des Überlebens

Aus allem alten Holz wurden Hasenställe gebaut und kein Nagel wurde nicht nochmal verwendet. Das Futter musste freilich "organisiert" werden. "Wir bekamen damals Feldwege zugeteilt, an denen wir Gras abschneiden durften. Doch das reichte nicht. Dann ging es in einigem Abstand in die Wiesen. Immer mit der Angst, erwischt zu werden." Ausflüge zur Nahrungsbeschaffung waren damals üblich: Oft gingen der junge Friedhelm Möhrle zu Fuß bis zum Böhringer See oder Bodensee. Ein Tagesmarsch. Und auch...

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1945 Jahre nach Christus III
Der April 1945: Zusammenbruch und Besatzung

Als die Franzosen bereits über Offenburg hinaus weit nach Süden vorgedrungen waren, war am 20. April die letzte Rede des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels in vielen Zeitungen abgedruckt: »Deutschland wird nach diesem Kriege in wenigen Jahren aufblühen wie nie zuvor«, versprach er. Und: »Setzen die Feindmächte Ihren Willen durch, die Menschheit würde in einem Meer von Blut und Tränen versinken.« Der westliche Teil von Deutschland sollte später wirklich aufblühen, nur eben mit dem Willen...

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1946 Jahre nach Christus
Gailinger Kibbuzim als Durchgangslager für Palästina-Auswanderer

Die Verwaltung der Lager erfolgte durch die UNRRA, einer Hilfsorganisation der Vereinten Nationen. Bis zum Sommer 1946 schwoll der Flüchtlingstrom jüdischer DPs in Gailingen an. Weitere sogenannte "Kibbuzim" wurden eröffnet. Zum 1.7.1946 registrierte der Polizeiposten Gailingen vier Unterbringsstellen mit insgesamt 276 jüdischen DPs: Im Friedrichsheim, Kibbuz "Hachschara" (Vorbereitung), im ehemaligen jüdischen Krankenhaus, Kibbuz " Moledeth" (Heimat), in Schloß Rheinburg , Kibbuz "Dror"...

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1996 Jahre nach Christus
Nach 50 Jahren: Ein unverhofftes Wiedersehen

Miletij Kastriza gehörte zu jenen russischen Zwangsarbeitern, die die Willkürherrschaft des Hitlerregimes mitten im Krieg weg vom eigenen Feld hin zum Arbeitseinsatz bei deutschen Bauern beorderte. Den jungen Weißrussen verschlug es nach Bankholzen, hier blieb er vom Juni 1942 bis zum September 1945, fand beim Bauern Gnädinger gute Aufnahme und schließlich in der Tochter des Nachbarn, Theresia Pfeifer, seine erste große Liebe. Unmittelbar nach Kriegsende entstand aus dieser Liebesbeziehung ein...

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1945 Jahre nach Christus IV
Erholung für KZ-Häftlinge auf Reichenau und Mainau

Von einem Tag auf den anderen requirierte die französische Armee unter General de Lattre de Tassigny die Inseln Mainau und Reichenau, um dort französische KZ-Häftlinge aus Dachau unterzubringen. Da im Lager Dachau Typhus ausgebrochen war, mußten die Häftlinge nach der Befreiung noch dableiben, die Franzosen kamen zur Quarantäne bzw. Behandlung auf die beiden Inseln. Am Zugang zu den Inseln wurden Sperren errichtet. Jeder, der die Inseln betrat oder verließ, mußte durch eine DDT-Puderdusche,...

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1969 Jahre nach Christus
Abgeordnete meist "schwarz"

Der berühmteste Farbtupfer war Professor Ralph Dahrendorf, der von 1969 bis 1972 für die FDP im Bundestag saß. Das war die Sensation dieses Wechseljahres: CDU-Bundestagsabgeordneter Hermann Biechele (1961 bis 1980) hatte plötzlich zwei Kollegen aus dem Kreis, denn der Konstanzer Staatsanwalt Fritz-Joachim Gnädinger schaffte es ebenso über die Landesliste. Ein intellektueller Politik-Streit begann. Gnädinger schied 1976 aus, kam aber noch einmal 1980 wieder. Seit 1984 hofft die SPD auf ein...

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1949 Jahre nach Christus II
Tierarzt wollte er werden, über 1000 Arbeitsplätze schuf er

Gerade 15 Jahre alt war Werner Messmer, als er 1943 als Flakhelfer nach Friedrichshafen-Bunkhofen kam. Fast nächtlich sei Friedrichshafen bombardiert worden. Und die ersten Kriegserlebnisse waren für den jungen Messmer schlimm: Die Fallschirme der abgeschossenen Piloten wurden von Granatsplittern zumeist durchlöchert, viele Piloten krachten einfach auf den Boden. Der 15jährige wurde mit dem Tod konfrontiert. Messmer kam zum Reicharbeitsdienst, wurde Kurier, und wollte schließlich Veterinär...

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1952 Jahre nach Christus
Die Genossenschaft schaffte Wohnraum

Sräga nutzte die Gunst der Stunde. Er nahm Kontakt zu den Großbetrieben auf. Der Lebensmittelhändler mit der Bierniederlassung wurde zum Häuserplaner. Die erste Richtkrone stand am Schnaidholz schon 1950. Bis zur Genossenschaftsgründung dauerte es noch bis zum 14. Dezember 1952 im Singener "Scheffelhof", damals gegenüber dem Bahnhof. Sräga wurde Vorsitzender, eine Erfolgsgeschichte begann. Auch 1950 stand der erste Richtbaum bei der "Neuen Heimat" in Radolfzell, der heutigen Familienheim. Das...

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1947 Jahre nach Christus II
Ab 1947: Eine Viertelmillion Fragen an eine Nation

Der wirkliche Startschuss für das wohl renommierteste Umfrageinstitut der Republik dürfte in Ludwigshafen gefallen sein: Die französische Besatzungsmacht wollte im Frühjahr 1947 eine Umfrage über die Meinung der Jugend und beauftragte Dr. Elisabeth Noelle-Neumann. Und so fand in der Ludwigshafener Volksschule die erste wissenschaftliche und statistisch fundierte Befragung der Öffentlichen Meinung in Deutschland statt. Mit der Währungsreform kamen die Schwierigkeiten: 40000 Reichsmark Kapital...

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1948 Jahre nach Christus
Künstler werden zu Nachbarn

Wie Künstler hier Nachbarn wurden, hat die Kunsthistoriker stets fasziniert. Natürlich war die Höri attraktiv: Kurzer Weg zur Schweiz! Wer 1936 als "Entarteter" ausgesondet war, der musste um seine Existenz, sein Leben fürchten. Otto Dix baute sich sein Haus in Hemmenhofen. Die innere Emigration ist in seinem Werk spürbar. Brüche erlebten viele Künstler. Umso bedeutender ist die Singener Kunstausstellung, die es erstmals 1948 gab (die Überlinger waren schneller). Die Kunstausstellung 1955 macht...

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1949 Jahre nach Christus I
Zu Fuß in eine neue Heimat gelaufen

Die deutschen Besatzer, die hier 1941 einmarschierten, planen zwar die Rückführung der Donauschwaben zurück ins Deutsche Reich, doch der Vormarsch der gegnerischen Armeen lässt es nicht mehr dazu kommen, obwohl die Pferdefuhrwerke für den Abtransport schon bereitstanden. Eine Odyssee begann für die Familie Ziwey. Im November übergaben die Russen die politische und militärische Macht des Gebiets an Jugoslawien, mit einem Sondergesetz wurden den hier lebenden Donauschwaben alle staatsbürgerlichen...

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1954 Jahre nach Christus
Die Fußballweltmeister und das "Wirtschaftswunder"

3:2 für Deutschland! « Mit diesen Worten übermittelte Radioreporter Herbert Zimmermann der (west-)deutschen Nation die entscheidende Szene des Endspiels um die Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Der Außenseiter Bundesrepublik Deutschland schlug im Berner Wankdorf-Stadion die seit Jahren unbesiegten Ungarn nach einem frühen 0:2-Rückstand 3:2. Noch in der Vorrunde fegten die Ungarn denselben Gegner in Basel mit 8:3 vom Platz! Das "8. Weltwunder" war geschehen, wußte die Illustrierte...

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