Laienspielgruppe »Szenenwechsel« erfreut durch konfrontativ- lebendige Spielweise
Ab durch die Mitte...

Theatergruppe Szenenwechsel | Foto: Glückliche Gesichter bei der Theatergruppe Szenenwechsel nach der gelungenen Premiere ihres neusten Stücks »Ab durch die Mitte«. swb-Bild: Lessing
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  • Foto: Glückliche Gesichter bei der Theatergruppe Szenenwechsel nach der gelungenen Premiere ihres neusten Stücks »Ab durch die Mitte«. swb-Bild: Lessing
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Radolfzell. »Freude und Entspannung«, so lautete das Premieren-Credo der Besucher des Theaterstückes »Ab durch die Mitte« von Autor Markus Winzer, das die Schauspielgruppe »Szenenwechsel« im gut gefüllten Milchwerk jüngst aufführte. Nicht nur Einheimische aus der Radolfzeller Region, sondern auch Touristen, wie Olaf Lüken aus Düsseldorf, bildeten ein erwartungsfrohes Publikum. Sie hatten im WOCHENBLATT die Veranstaltungsankündigung gelesen. Ulrike Stinger gehört zu den echten Fans der Laienbühne »Szenenwechsel«. Sie brachte – wie auch Lüken aus Düsseldorf – bereits große Vorfreude mit. Bereits nach dem 2. Akt bestätigte sich ihre Vorfreude auf einen lustigen, entspannten Abend.
Die Protagonisten des Lustspiels akklamierten die klassischen Voreingenommenheiten der Frauen, als da sind Naturverbundenheit, ausgeprägte Emotionalität, psychologisch-kommunikative Tiefgründigkeit, aber auch ein wenig organisatorisch-technische Unzulänglichkeit, wie auch die Männer, allerdings auf anderen Ebenen. Die Spannung des Abends wurde perfekt inszeniert von einer Frauengruppe, bunt zusammen gewürfelt aus einer Polizistin, einer Versicherungsangestellten, einer Hausfrau, sowie Yogafanatikerinnen, die eine Waldwanderung unternimmt und dann natürlich auf eine männliche Wandergruppe trifft.
Männerfantasie dominierte neben perfekter technischer Ausrüstung für eine Wanderung in die Natur eines dunklen Waldes, wobei die Damengruppe sich schlecht in der Orientierung, dem Kartenlesen, präsentierte. Auch bei der Aufstellung des Zeltes, zur Übernachtung in freier Natur, gab es große Probleme, man »jammerte« nach einem technisch begabten Mann. Allerdings hielt sich die Ängstlichkeit in der Damengruppe – wie aber auch angstlose Souveränität – die Waage.
Die Herren der Schöpfung wie gehabt: vom Kompass bis zur Bierkiste, alles vorhanden, nur eben ein wenig emotionsloser und rationeller als bei den Damen ging es in der Männergruppe zu. Nun traf die Damengruppe – in ihrer dokumentierten Hilflosigkeit – allerdings auf eine Frau, die sich als Aussteigerin im Wald lebend, bestens auskannte, sich bestens zurechtfand und die nachhaltig bewies, dass Frauen durchaus in der Lage sind, sich in der Wildnis zurecht zu finden, ohne Kompass.
Last but not least - die nichts voneinander wissenden, losmarschierten Gruppen »stolperten« quasi auf einem Rastplatz im Walde übereinander und nun begann ein rasantes, wechselndes, klassisches Rollenspiel nach klassischen Denkmustern.
Ach ja, die individuellen Charaktere dokumentierten sich klassisch an einem zufällig entdeckten Schatzfund, einem Schminkkoffer, der allerdings außer ein paar Schminkutensilien, einen sehr, sehr großem Geldbetrag beinhaltet. Der Fund des geldgefüllten Schminkkoffers erweckte persönliche Träume, Fantasien, es wurden realistische Möglichkeiten für ein sorgenfreies Leben gesponnen.
Nun aber sollen die Pointen des abendfüllenden Theaterstückes nicht bis ins Detail verraten werden, denn die Auflösung der Verwicklungen ist überraschend und raffiniert. Dem Zuschauer wurden mit aller Überzeugungskraft die Erfahrungen mitten aus unserem Leben als ein wunderbares Schauspiel geboten. Der Schauspielgruppe unter der Leitung von Renate Müller sei gedankt für die gelungene Darstellung.
Wer diesen entspannend, lustigen Abend erleben möchte: Am 17. November tritt die Schauspieltruppe im Bürgerhaus in Moos auf und am 24. November wiederum im Milchwerk. Karten gibt es im Vorverkauf bei Buch Greuther, oder an den Abendkassen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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