1969 Jahre nach Christus
Abgeordnete meist "schwarz"

Der berühmteste Farbtupfer war Professor Ralph Dahrendorf, der von 1969 bis 1972 für die FDP im Bundestag saß. Das war die Sensation dieses Wechseljahres: CDU-Bundestagsabgeordneter Hermann Biechele (1961 bis 1980) hatte plötzlich zwei Kollegen aus dem Kreis, denn der Konstanzer Staatsanwalt Fritz-Joachim Gnädinger schaffte es ebenso über die Landesliste. Ein intellektueller Politik-Streit begann.

Gnädinger schied 1976 aus, kam aber noch einmal 1980 wieder. Seit 1984 hofft die SPD auf ein Mandat im Kreis. Die CDU hatte in der ganzen Zeit nur drei Bundestagsabgeordnete. Josef Schüttler aus Singen war der Mann der ersten Stunde. 1960 wurde er Arbeitsminister in Stuttgart. Biechele (Gaienhofen) folgte. In einer dramatischen Mitgliederabstimmung löste ihn 1980 Hans-Peter Repnik (Markelfingen) ab.

Er war von 1989 bis 1994 Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungshilfe-Ministerium, anschließend stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion und heute deren Fraktionsgeschäftsführer an Dr. Wolfgang Schäubles Seite. Repniks Schwiegervater war von 1960 bis 1976 Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Konstanz-Radolfzell: Hermann Viellieber. Er folgte auf den Konstanzer Bürgermeister Hermann Schneider. Nachfolger beider ist bis heute Klaus von Trotha, der Wissenschaftsminister. Repniks Bruder Friedhelm ist Sozialminister des Landes. In Singen herrschte der Löwe des Hegaus, Theopont Diez bis 1972. Als Oberbürgermeister und Landtagsabgeordneter war er gerade auf dem Land eine Respektsperson. Dr. Robert Maus (Gottmadingen) wurde sein Nachfolger. 24 Jahre war er Repräsentant der Landschaft, jetzt ist dies seit 1996 Veronika Netzhammer aus Singen. Sie hat ein Grünes Pendant aus Konstanz. Dr. Günther Schäfer ist der erste seiner Partei, der hier den Sprung 1996 geschafft hat.

Die FDP muss weiter zurückgreifen. Paul Weber aus Bodman war ihr Vertreter im Badischen Landtag. Und mit Staatssekretär Dr. Frank aus Hilzingen war sie auch in Bonn sozialliberal vertreten. Aber auch der Wahlkreis Stockach hatte sich prominent positioniert gehabt. Von 1965 bis 1984 war Dr. Hans-Jörg Häfele (Ludwigshafen) ihr Bundestagsabgeordneter, bevor der durch die Wahlkreisreform nach Villingen wechselte. Er war Staatssekretär unter Stoltenberg im Finanzministerium und galt als bester Kontaktmann zu Franz-Josef Strauss.

Hans Paul Lichtwald

Autor:

Redaktion aus Singen

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