MS Vorarlberg als "Hackerschiff" warb für Projekt »Bodenseemittelstand 4.0«
Erster Hackathon auf dem See von Erfolg gekrönt

Hackatron | Foto: Eine Impression von der Arbeit auf dem Hackerschiff MS Vorarlberg am Wochenende. swb-Bild: BSM
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Konstanz. Auch wenn das Wetter zu Anfang noch etwas wackelig schien – die rund 200 Hacker des ersten „Hackerschiffs“ MS Vorarlberg in der Vierländerregion Bodensee waren am vergangenen Freitag hartnäckig und ließen sich in ihrer ganz eigenen Mission nicht beirren: In 28 Stunden auf einem Schiff mit außergewöhnlichen Projekten einmal rund um den See schippern: von Bregenz nach Konstanz, Romanshorn und wieder zurück.

Von Schlaf? – konnte da vor lauter (An-)Spannung kaum eine Rede sein…Im Rahmen des interreg-geförderten Projektes „Bodenseemittelstand 4.0“ fand der erste Hackathon auf dem Bodensee "Umma Hüsla 2018“ – statt. Dabei packten alle Projektpartner (aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) gemeinsam mit den Digitalen Initiativen Vorarlberg – als Initiator der Veranstaltung – an. Das Ergebnis: International gemischte, funktionsübergreifende Gruppen erarbeiteten beeindruckende, innovative Konzepte mit prototypischen, digitalen Anwendungen.

Kaum fuhr das Schiff aus dem Bregenzer Hafen aus, da wurde geplaudert, gebastelt und gehackt – mit durchaus bemerkenswerten Ergebnissen. Beim großen Abschluss-Pitch an der HTL Bregenz konnte jede Gruppe in rund 30 Sekunden ihre Projektresultate präsentieren. Insgesamt 25 Projektgruppen zeigten Einblicke in ihre Arbeit. Von der Kaffeemaschine, die den Becher des Trinkers erkennt und das braune Getränk automatisch individuell nach dessen persönlichem Geschmack zubereitet – über einen Sudoku-Roboter – bis hin zur Musik, die rein übers Gehirn durch Neuronensteuerung zum Klingen gebracht wird. Es waren tatsächlich einige Dinge dabei, die im Lebensalltag Anwendung finden.

Beeindruckend war die Präsentation (passend zum Motto „ShipIT!“) eines Prototyps für einen Unterwasser-Roboter mit integrierter Kamera. Aber auch ein Lichtexperiment fand Anwendung, indem man mittels mehrerer „Freundschafts-Lampen“ auf Entfernung durch die Einstellung einer bestimmten Lichtfarbe miteinander kommunizieren und Stimmungen übermitteln kann. Und auch ein Projekt für die Stadtwerke Konstanz wurde in Angriff genommen: mittels eines Bildanalyse-Tools wurden Webcam-Daten der Stadtwerke am Fährsteg Meersburg-Staad ausgewertet und Warteschlangen, beziehungsweise Wartezeiten an diesem Fährsteg aufgezeigt; so könnte möglicherweise die Logistik und Fährplanung zukünftig besser im Blick behalten werden.

Beim parallel auf dem Schiff laufenden Kinderhackathon haben übrigens 15 Kids fleißig an einer Lösung gearbeitet, wie Boote aus Müll den Müll auf dem Wasser beseitigen können. Wer glaubt, dass es bei so einem Event nur „fachfremd“ zugeht, wenn die „Nerds“ sich zu einem Hackathon verabreden, der irrt sich also gewaltig.

„Das Event hat war ein voller Erfolg mit viel Aufmerksamkeitswirkung“, teilt Alexandra Boger (HTWG Konstanz, Bodenseezentrum Innovation 4.0, Projektleitung KMU Digital, Projektleitung Bodenseemittelstand 4.0) mit, die speziell für den Hafentreff Konstanz im Einsatz war und im Konstanzer Hafen auch offiziell einen der Teilnehmer, Marcus-Aurelius Stavrakakis, interviewte. Die Idee mit dem Schiff sei etwas ganz Neues, die die Teilnehmer und Unternehmen sofort begeistert habe, so Boger. In dieser Größenordnung und mit dieser Location, dem Schiff, sei es sogar für die DI Digitalen Initiativen Vorarlberg eine ganz neue Hausnummer gewesen. Daran wolle man möglicherweise in der weiteren Projektarbeit anknüpfen, um den Mittelstand in der Vierländerregion Bodensee auf das Projekt Bodenseemittelstand 4.0 aufmerksam – und für die Digitalisierung fit – zu machen.

Das Ziel des Bodenseehackathons: die Digitalisierung in der Vierländerregion Bodensee – besonders für kleinere und mittlere Unternehmen – greifbar machen, damit die Bodenseeregion international wettbewerbsfähig bleibt. Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenführen und das „Potenzial 4.0“ in der Bodenseeregion aufzeigen. Und das ist mehr als gelungen. Immerhin gibt es einige Unternehmen, die Projekte für den Hackathon eingereicht haben oder selbst Mitarbeiter zur „Kreativarbeit“ auf das Schiff entsendet haben

Details zum Bodensee-Hacktron gibt es unter https://uh18.diin.io/

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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