Färbe feiert mit vielen Gästen Saisonauftakt »fast wie früher«
Das Jahr der nachgeholten Premieren beginnt

Färbe Hämmerle | Foto: Klaus Hemmerle stellte das erste Stück der neuen Färbe-Saison, den »Trafikant«, mit lebhaften Worten beim Theaterfest im Theater am Sonntag vor. swb-Bild: of
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  • Foto: Klaus Hemmerle stellte das erste Stück der neuen Färbe-Saison, den »Trafikant«, mit lebhaften Worten beim Theaterfest im Theater am Sonntag vor. swb-Bild: of
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Singen. Mit dem traditionellen Theaterfest feierte das Singener Theater »Die Färbe« am Sonntag seinen Saisonauftakt. »Das ist fast schon wie früher«, freute sich Intendantin und Eigentümerin Cornelia Hentschel angesichts des großen Zustroms von Interessierten in den Theaterraum. Die Gäste mussten sich freilich mit 3G ausweisen und mit der Luca-App registrieren. Nach dem letzten Saisonauftakt konnte nur ein Stück mit »Kunst« auf die Bühne gebracht werden, dann gab es erst mal einen Lockdown über sieben Monate für das Theater, das in guter Hoffnung noch das nächste Stück »Cyrano de Bergerac« vorbereitet hatte und danach gleich in die Kurzarbeit wechseln musste, wie Cornelia Hentschel in ihrer Vorschau berichtete. Deshalb wird diese Saison eine der nachgeholten Premieren sein, wie sie in ihrer ausführlichen Vorschau auf diese Spielzeit ankündigte. Start wird am 1. Oktober mit »Der Trafikant« sein, für den die Färbe mit einem recht stattlichen und vor allem prominent besetzten Ensemble in die Saison gehen wird. Unter der Regie von Klaus Hemmerle werden dort Dina Roos, Milena Weber, Ralf Beckord, Marcus Calvin, Elmar F. Kühling, Daniel Leers und Reyniel Ostermann mit dem Drama von Robert Seetaler über Sigmund Freud in der Zeit der Nazi-Besetzung Österreichs auftreten, wie der Regisseur ankündigte. Das Stück wird in der Basilika aufgeführt.

Fast genau ein Jahr nach dem geplanten Termin kommt denn der »Cyrano de Bergerac« auf die Bühne, für den Andreas von Studnitz die Regie führen wird. Man habe die Proben zu Ende geführt, jetzt werde sich zeigen, wofür das gut gewesen sei, meinte er bei seiner Vorstellung. Für den ehemaligen Intendanten aus Ulm ist dies die vierte Inszenierung des Stücks.

Ein Teil des neuen Konzepts ist auch, verschiedene Gastspiele in die Färbe zu holen, kündigte Cornelia Hentschel an. So wird es schon am Freitag, 17. September, 20.30 Uhr eine Buchpräsenation von Waltraud Liebl und Siegmund Kopitziki mit ihrem Buch über »Überlingen« geben, an dem sich viele namhafte Autoren mit ihren »Spaziergängen« beteiligt haben. Als Gastleser ist unter anderem Büchner-Preisträger Arnold Stadler angekündigt. Und vom 27. bis 30. Oktober wird das Zahner-Stück »Max Maddalena« aufgeführt, das im Sommer seine Uraufführung unter freiem Himmel in der Harsenstraße feierte. Geplant sei auch, dass das Ein-Personen-Stück »Die Eisbärin« mit Milena Weber nun doch in die Schulen kommen könne. Nur zwei Auftritte gab es, dann machten im letzten Herbst die Schulen dicht. Es gebe viele Anfragen dazu von den Schulen, und die Hoffnung, dass es nun nicht nochmals einen Schul-Lockdown gebe.

Glückwünsche gab es zum Auftakt eine ganze Menge. Denn nachdem im letzten Jahr Cornelia Hentschel die Färbe übernommen hatte, hat der Gemeinderat im März ja die Entscheidung getroffen, das zwischenzeitlich von der Stadt Singen erworbene Gebäude nicht nur an Cornelia Hentschel zu vermieten, sondern auch, ihr die Intendanz für die nächsten Jahre zu geben. »Das bedeutet auch, dass das Theater die städtischen und Landeszuschüsse weiter bekommen kann«, freute sich die Vorsitzende des Fördervereins, Veronika Netzhammer, die auch für die Leiterin der Ballettschule, Ines Kuhlicke, einen Blumenstrauß parat hatte, um ihr ebenfalls zum Neustart der einst von Milly van Lit gegründeten Tanzschule zu gratulieren. Auch diese nutzte die Zwangspause um sich neu aufzustellen. Es sei ein gutes Gefühl gewesen, wie viel Rückhalt sie in dieser Zeit von Eltern wie SchülerInnen bekommen habe. In die Gratulanten reihte sich auch Catharina Scheufele vom Singener Kulturbüro ein. Es habe ein sehr hochqualifiziertes Bewerberfeld gegeben, Cornelia Hentschel und ihr Team hätten mit ihrem zukunftsweisenden und kreativen Konzept überzeugt. OB Bernd Häusler zeigte sich froh, dass hier nun das kulturelle Erbe von Färbe-Begründer Peter Simon weitergeführt und fortentwickelt werde.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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