Museumsnacht als Kult- und Kulturevent
Hegauer feierten die Nacht als großen Treffpunkt

Traumtänze in Schmetterlingen durch das Färbe-Ballett in einer Lichtinszenierung von Marcus Brunner. | Foto: Uwe Johnen
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  • Traumtänze in Schmetterlingen durch das Färbe-Ballett in einer Lichtinszenierung von Marcus Brunner.
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Singen. Am Samstag lud die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen grenzüberschreitend Kunstliebende ein. Gekommen waren alle, die Spaß hatten am Entdecken, sich inspirieren lassen oder einfach nur so. Allein in Singen gab es an über 19 Plätzen Ausstellungen, Attraktionen, Musik, Kultur, Kulinarisches. Kurzum: alles, was das Herz begehrt.

Um 17 Uhr eröffnete Oberbürgermeister Bernd Häusler am Rathausplatz die Museumsnacht in Singen. Gleich darauf wurden zehn Mitfahrgelegenheiten in einem der Oldtimer verlost, die beim Oldtimercorso mitfuhren. Das »Rollende Museum« war durchaus eines der zahlreichen Highlights dieses Abends. Um 18 Uhr startete der Corso und fuhr in einer kleinen Runde durch die Innenstadt. Am Hauserbrunnen moderierte vor begeisterten Zuschauern der Experte Christoph Karle die ankommenden Fahrzeuge und wusste reichlich Technisches zu berichten. Rund 70 Fahrzeuge erzeugten bei den älteren Zuschauern nostalgische Gefühle, die Jüngeren staunten. Es war inzwischen das neunte Mal, dass das Rollende Museum an der Museumsnacht teilgenommen hatte, wusste Stephie Karle, die Ehefrau von Christoph Karle, dem »WOCHENBLATT« zu berichten. Ihr Mann hatte damals die Aktion ins Leben gerufen.

Das Rathaus selbst beherbergte die Singener Maler und Gastaussteller. Wie immer war das ein Garant für Vielfältigkeit. Auch im Stadtgarten bewunderten zahlreiche Menschen die Freilichtausstellung der Singener Maler. Besonders angenommen wurde die Moderation von Nora Löbe, die es wusste, bei jedem Gemälde das Besondere herauszustellen. Der jüngste Gastbeitrag stammte von Laurin Noteisen, einem Schüler.

Singen leuchtet und zieht die Menschen zu Tausenden an

Es war so viel geboten, dass es für die Meisten unmöglich gewesen sein dürfte, alle Ausstellungsorte zu besuchen. Eingeladen hatten die Arbeiterwohlfahrt, die Galerie Vayhinger, die städtischen Bibliotheken, die Alt-Katholische St.-Thomas-Kirche, die Zunftschüür und das Hotel Trezor. Das archäologische Hegau-Museum bot mit alemannischen Mitmachaktionen viel Spaß und beherbergte auch den Fotoclub Hegau.

Natürlich ließen es sich viele nicht nehmen, kostenlos das MAC-Museum zu besuchen. Lediglich bei MAC 2 wurde ein kleiner Obolus  fällig, der aber gerne bezahlt wurde. Auch das Kunstmuseum mit seinen Führungen zur Ausstellung »Schaut her! Toni Schneiders« war gut besucht. Bei der Preisverleihung des Wettbewerbs »Schaut hin!«, moderiert durch Museumspädagogin Cornelia Maser, schien das Museum aus allen Nähten zu platzen, so groß war der Andrang. Den ersten Platz gewann Peter Teubner vom Fotoclub Singen.

Es waren auch die »kleinen« ruhigen Aktionen, die das Publikum anlockten, wie beispielsweise Birgit Brandys mit ihrer Ausstellung »Communicate« im Abgeordnetenbüro Hans-Peter Storz oder die tollen Orgelkonzerte in der St.-Peter-und Paul-Kirche. Die Tagesklinik lockte das Publikum durch eine Fotoausstellung in ihre Räumlichkeiten. Die außergewöhnlich inspirierende Ausstellung war durch acht PatientInnen entstanden. Diese hatten ausschließlich einfache Einwegkameras benutzt und mussten sich daher auf ihr zuvor geschärftes Perspektivenbewusstsein verlassen.

In stimmungsvollen Nächten dürfen Illuminationen nicht fehlen. Im Stadtpark war »Das große Flattern« von Markus Brenner zu sehen, zusammen mit der Modern Dance Performance Ballettschule »Die Färbe«. Zuschauer konnten sich auf großer Bühne selbst zu Schmetterlingen transformieren. »Die Schmetterlingsflügel sind fotografiert und anschließend über eine 3D-Software animiert. Hier flossen richtige Bewegungsstudien von Flügelschlägen ein«, erklärte der Künstler die große LED-Leinwand auf der Bühne.

Kultur wurde gefeiert und erlebt

Vor und in der Lutherkirche gab es eine phantastische illuminierte »Our Brain«-Installation von Axel Reinhard Böhme zu bewundern.
Über eine riesige Zustimmung durften sich die rund 30 AkteurInnen des Berufskollegs für Mode und Design auf den Stufen der Stadthalle Singen freuen. Äußerst gesellschaftskritisch ging dort im wahrsten Sinne des Wortes der »Punk« ab. Sie wollten provozieren, und das war ihnen auch gelungen. Themen über unser Konsumverhalten kamen genauso deutlich zur Sprache, wie auch sexuelle Gewalt an Kindern und Frauen.

Am späten Abend zeigte sich Bernd Häusler sehr zufrieden: „Wir hatten sehr viele tolle Locations, und die vielen Besucher hatten richtig Spaß. Es war ein rundum gelungenes Fest für alle.«

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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