Singen feiert 70 Jahre Grundgesetz
Im Zeichen der Demokratie

Grundgesetz Singen | Foto: Zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes zeigten zahlreiche Institutionen ihre Wertschätzung. In seiner Rede verwies OB Bernd Häusler darauf, dass »Demokratie Teamsport sei«. swb-Bild: Stadt Singen
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  • Foto: Zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes zeigten zahlreiche Institutionen ihre Wertschätzung. In seiner Rede verwies OB Bernd Häusler darauf, dass »Demokratie Teamsport sei«. swb-Bild: Stadt Singen
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Singen. Über zehn Organisationen in Singen haben am 70. Geburtstag des Grundgesetzes in der Fußgängerzone gemeinsam ein Plädoyer für Menschlichkeit und Demokratie gesetzt.

»Demokratie ist ein Teamsport. Sie entfaltet ihre Wirkung am besten, wenn alle mitmachen. In jeder kleinen Idee, jeder noch so kleinen Tat, wohnt die Kraft inne, eine Gesellschaft zu schaffen, in der für Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Angst kein Platz ist und in der Freiheit und Respekt regieren«, betonte Oberbürgermeister Bernd Häusler in seiner Rede. Er dankte all jenen, die sich in Singen gegen Gewalt, Rassismus und Menschenfeindlichkeit einsetzten. Gemeinsam wurde mit 11./12. Klässlern des Hegaugymnasiums die Nationalhymne gesungen.

»Die Würde des Menschen ist unantastbar«, Artikel 1 des Grundgesetzes ist für die Helferorganisation Integration in Singen (Insi) oberste Handlungsmaxime. »Die Menschen sehnen sich nach Demokratie«, betont der 2. Vorsitzende, Bernhard Grunewald im Gepräch mit dem WOCHENBLATT. Deshalb seien etwa Menschen aus Portugal, Griechenland, Spanien und der Türkei in den siebziger Jahren, wo es Militärdiktaturen gab, nach Deutschland geflohen, so Grunewald. Wilhelm Waibel, der beim Seniorenrat aus seinem Buch »Warte auf mich, Babuschka« las, wird nach seinen eigenen Worten von seinen Kriegserlebnissen geprägt. Ob der politischen Gemengelage ist Singens Ehrenbürger sogar in Sorge, dass wieder so etwas kommen könne.

Ebenfalls die Erinnerungskultur wach hält die Initiative »Stolpersteine«. Mit einem Quiz konnten laut ihrem Vorsitzenden Hans-Peter Storz 60 bis 70 Schüler und Erwachsene am Tag des Grundgesetzes informiert werden. Wie Storz ankündigte, findet die nächste Verlegung der Stolpersteine am 3. Juli statt. Es wird an Erna, Esther und Ruth Schärf sowie Karl Möllinger und Hildegard Hansche erinnert.

Große Resonanz fand auch die Mitmachaktion zu 100 Jahre Frauenwahlrecht, die Petra Martin-Schweizer, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis, und Beatrix Gabele organisierten. Die vielen Plakate, warum gehe ich zur Europawahl deuteten die gute Wahlbeteiligung schon an. Beeindruckend auch die Aktion der Robert-Gerwig-Schule. Die Abiturienten der Abschlussklasse um Mirco Wally und dem Lehrer Marc Seiler erklärten in der Fußgängerzone prägnant die Vorzüge des Grundgesetzes, verteilten dieses wie die Singener Kriminalprävention in neun Sprachen und hatten auch ein Quiz hierzu vorbereitet.

Für Wolfgang Heintschel von der Caritas ist das Grundgesetz, »das Fundament für eine tolle Entwicklung in unserem Land vor allem in Bezug auf Gerechtigkeit und Menschenwürde.«

Die Aktion wurde seit Herbst vorbereitet und von »Demokratie leben« finanziell unterstützt. Teilnehmer waren die Diözesanstelle Erzbistum Freiburg/Arbeitnehmerseelsorge, Singener Kriminalprävention mit Demokratie leben!, Stolperstein-Initiative Singen, Singener Schulen, Ökumenisches Bündnis Singen, insi e.V.-Integration in Singen, DGB, IGM, Landratsamt Konstanz/Gleichstellungsbeauftragte, Dekanat Hegau, Caritas Singen, Kath. Pfarrgemeinde Herz-Jesu, Singen aktiv, Stadtseniorenrat Singen, Städtische Bibliotheken Singen und weitere.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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