Kunstmuseum Singen kann große Ausstellung mit Schenkungen bestücken
Lebenslanger Wandel war die Kunst des René Acht

Kunstmuseum | Foto: Weiterer Neustart im Kunstmuseum mit der Würdigung des Malers René Acht. Im Bild bei der Eröffnung Rene Zechlin vom Wilhelm Hack Museum Ludwigshafen, katalog-Gestalterin Annett Frey, Bärbel Acht und Andreas H. H. Suberg vom Acht-Nachlass, Museumsleiter Ch
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  • Foto: Weiterer Neustart im Kunstmuseum mit der Würdigung des Malers René Acht. Im Bild bei der Eröffnung Rene Zechlin vom Wilhelm Hack Museum Ludwigshafen, katalog-Gestalterin Annett Frey, Bärbel Acht und Andreas H. H. Suberg vom Acht-Nachlass, Museumsleiter Ch
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Singen. Es ist eine nachgeholte Ausstellung, denn die Vorstellung des doch sehr spannenden Werkzyklus des schweizer Künstlers René Acht war schon im letzten Jahr vorgesehen, zum 100. Geburtstag eben, anlässlich dem auch das etwas vergessene Werk in einer Kooperation mit dem Kunsthaus Aargau wie dem Hack-Museum Ludwigshafen wieder in die Gegenwart transportiert werden sollte. Nun machte Singen am Sonntag den Anfang, den üppigen Katalog gibt es freilich für alle drei geplanten Ausstellungen, denn der Nachlass von Acht der schon 1959 auf der »Dokumenta 2« in Kassel vertreten war als Schweizer Künstler, der mit seiner Malerei wie viele seiner Kollegen den Ausbruch aus der "Geistigen Landesverteidigung" suchte, dem Gegenstück zur "Blut und Boden" Malerei im Nazi-Deutschland, ist beachtlich groß und wurde bewusst auch auf mehrer Museen verteilt zwischen Ingoldstadt und Basel.

Singens Ob hoffte in seiner Begrüßung sehr, dass diese Ausstellung auch nun ordentlich zuende gezeigt werden kann bis über den Jahreswechsel. Doch tief sitzt der Lockdwon im letzten Jahr im Gedächtnis, als im Kotber die Ausstellungen des Fotografen Meinrad Schrade und des Malers Thomas Kitziger eröffnet wurden, und eine Woche später das Museum schließen musste, bis auf einige Wochen im Frühling dann bis zum Juni. "Die Corona-Pandemie hatte auch für unsere Stadt weitreichende Auswirkungen", so Häusler, die nach dem Neustart gezeigte Ausstellung "Von den Höri-Künstlern bis heute" litt doch sehr unter einem sehr reduzierten Vermittlungsangebot. Doch nun soll auch alles wieder intensiver werden können: denn Vorstellen konnte Häusler in seiner Rede nie neue museumpädagogische Mitarbeiterin Cornelia Maser, die frisch ihre Arbeit aufgenommen hat.

Die Singener Ausstellung, das ist sehr beachtlich, konnte dabei zu sehr großen Teilen aus dem eigenen Archiv bestückt werden, durch Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers. Das macht auch deutlich, wie bedeutend die Schenkung an das Singener Museum aus dem Nachlass überhaupt gewesen ist, denn damit lassen sich mühelos die zwei Stockwerke des Museums bespielt werden.

Wer in die Ausstellung hineinschaut wird bald nicht mehr glauben wollen, dass es sich dabei um nur einen Künstler handelt. Denn René Acht hatte im Laufe seines Künstlerlebens einige Metamorphosen durchlaufen, genau die Veränderung war die »Marke« von Rene Acht, »psychische Seismographie« nannte Museumsleiter Christpoh Bauer diese. Angefangen mit dem in den 1950er vor allem in Frankreich modischen »Informel« verlässt Acht die malerischen Stilmittel bald wird immer geometrischer bis zum Schluss Scherenschnitte als seine malerischen Zeichen übgrig bleibe, kubische Körper, meist auch nur noch in Schwarz und gewiss keine Remnisenz an Mattisse, der schon Jahrzente zuvor mangels Sehkraft, zur Scheere gegriffen hatte.Für seine »Sprünge« erntete Acht immer wieder Kritik, weil er damit nicht die Kontinuität einer geistig-künstlerischen Achtung achtete, aber Kunst ist eben, dass sie andere Blickwinkel sucht als einen nur immer weiter verfeinern zu wollen. Das macht die Ausstellung spannend. Was Museumleister Christoph Bauer über diesen Künstler Denkt, und was man beim Sehen erfahren kann, wird am kommenden Sonntag, 17. bei einer öffentlichen Führung

Interessant ist, das auf keinem Bilder ein Mensch auftaucht, aber die Bilder sich den Menschen widmen wie Museumsleiter Christoph Bauer unterstreicht. Maler sei ihm ein »forschende Tun« oder ein andauernder »innerer Dialog« bei dem es auszuloten galt wie die Verbindungen zwischen »Leib Seele und Geist« stehen, was viele dieser Arbeiten an der Wand erzählen. Was Museumleister Christoph Bauer über diesen Künstler denkt, und was man beim Sehen erfahren kann, wird am kommenden Sonntag, 17. bei einer öffentlichen Führung ab 11 Uhr vermittelt. Wegen der begrenzten Kapazität und 3G-Regeln ist dazu vorab eine Anmeldung unter 97731 / 85 269 nötig.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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