Einweihung des Friedinger Pfarrgartens
»Wir sind noch lange nicht am Ende mit der Dorfentwicklung«

Bei der Erläuterung zum neuen »Corona-Kreuz« (im Hintergrund): Joachim Schwarz, Bildhauer Daniel Forster, Steinmetz Christoph Fischer und OB Bernd Häusler. | Foto: Uwe Johnen
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  • Bei der Erläuterung zum neuen »Corona-Kreuz« (im Hintergrund): Joachim Schwarz, Bildhauer Daniel Forster, Steinmetz Christoph Fischer und OB Bernd Häusler.
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Friedingen. Es war ein gelungenes Fest, welches am Sonntag stattgefunden hat. Die Eröffnung des neuen Pfarrgartens im Singener Stadtteil Friedingen holte das Dorf in die neue Mitte. Zum allerersten Mal durften sich die Bewohner in ihrem Park, direkt neben der Dorfkirche St. Leodegar, zu ihrem ersten Stelldichein treffen.

Auch Oberbürgermeister Bernd Häusler war mit seiner Gattin zur Eröffnung angeradelt. Das schöne Wetter tat das Übrige, um alle zum neu entstanden Dorfzentrum zu locken. Die Besucher durften sich gleich über zwei gute Nachrichten freuen. Zum einen wurde der Park feierlich eröffnet, zum anderen konnte ein im Park aufgestelltes Feldkreuz, das »Corona-Kreuz«, gesegnet werden. Nach dem gut besuchten Gottesdienst, gehalten von Pfarrer Werner Mühlherr, strömten die Besucher in den neuen Pfarrgarten. Pfarrer Mühlherr freute sich bei der Begrüßung sichtlich darüber, dieses herrliche Kreuz an einem der »schönsten Plätze, die Singen zu bieten habe«, segnen zu dürfen.

Da »Corona« ein Begriff ist, der in der heutigen Zeit fast ausschließlich mit der Virus-Pandemie in Zusammenhang gebracht werden dürfte, erzählte er zunächst kurz die Geschichte der »Heiligen Corona«, die rund 160 n.Chr. in Ägypten geboren worden sein dürfte. 17-jährig musste sie als Märtyrerin sterben. »Das Kreuz soll uns daran erinnern, dass wir in schwierigen Zeiten nie alleine sind. Dieser Platz soll nun mit Leben gefüllt werden; das Kreuz die Gemeinschaft pflegen, es ist ein Kleinod in unserer Gemeinde«, lobte er.

Ortsvorsteher Roland Mayer erinnerte in seiner Begrüßung daran, wie langwierig teilweise die Verhandlungen gingen, zumal der Pfarrgarten Teil des Dorfentwicklungskonzeptes sei. »Ich erinnere mich, dass vor ungefähr zwei Jahren die Finanzierung bei der Haushaltsplanung mit einem Mal auf der Kippe stand«, sagte er und dankte im selben Atemzug Oberbürgermeister Bernd Häusler, der sich damals im Krankenhaus befunden und sich aus dem Krankenhaus heraus dafür stark gemacht habe, dass es hier weitergehen konnte. Roland Mayer betonte, dass die Umgestaltung des Pfarrgartens erst der Anfang sei, die nächsten Jahre werde man Schritt für Schritt die Pläne weiter umsetzen. »Wir sind noch lange nicht am Ende«, betonte er im Hinblick auf weitere geplante Maßnahmen.

Die Umbaukosten auf die neue Parkanlage beliefen sich auf rund 190.000 Euro. So zeigte Oberbürgermeister Häusler sich in seinem Grußwort von der Ausgestaltung beeindruckt. »Wir sind glücklich, dass wir für die Platzgestaltung Geld ausgeben durften, sagte er, um auf die große Bedeutung des Dorfentwicklungskonzepts näher einzugehen. »Es galt, eine Verbindung zwischen dem Oberdorf und dem Unterdorf zu schaffen. Dieser Platz schafft diese Verbindung», war er überzeugt. Die nächsten Schritte, die angegangen würden, seien die Gestaltung eines kleinen Platzes hinter dem Rathaus sowie die Gestaltung rund um das Feuerwehrdepot. »Das Dorfentwicklungskonzept ist kein Plan für die Schublade. Es geht weiter«, betonte er.

Großen Dank von allen gab es an die Firma W. Schwarz Grabmale GmbH aus Singen, die mit großem Engagement von Steinmetz Christoph Fischer und Bildhauer Daniel Forster, zusammen mit Geschäftsführer Joachim Schwarz das Kreuz entworfen und geschlagen hatten. 140 Stunden für Planung und Ausführung hätten sie gebraucht, erzählte in einer kurzen Ansprache Christoph Fischer.

»Steinmetze haben schon immer nach Pandemien Feldkreuze erstellt, das ist Tradition. Daher haben wir nach der Corona-Pandemie dieses Kreuz errichtet«, sagte er - in der Hoffnung, dass sie nun auch wirklich »um« ist. Bildhauer Daniel Forster, der im Sockel des Kreuzes aus Seedorfer Sandstein ein Relief gestaltete, welches die Heilige Corona kurz vor ihrem Tod darstellt: mit den Armen an zwei herunter gebeugten Palmen festgebunden, da sie zuvor einen zum Tode verurteilten Soldaten getröstet hatte, erklärte der Bildhauer.

Einen tollen Abschluss gab es dadurch, dass Getränke und Essen frei waren, beziehungsweise gegen eine Spende abgegeben wurden und so ein geselliges Beisammensein ermöglichte. Musikalisch und feierlich untermalt wurde die Feierlichkeit durch den Friedinger Musikverein.

Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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