Steißlinger Gemeinderat genehmigt weiteren Kiesabbau am "Stockfeld"
Mit Fledermaus-Korridor und Haselmaus-Fluchtplan

Stockfeld | Foto: Im "Stockfeld" sind bereits Renaurierungsarbeiten im Gange, im Hintergrund soll es weiter gehen mit dem Kiesbaau bis zur B33 neu, die durch die jetzt vorgenommenen Baumfällungen schon sichtbar ist. swb-Bild: of
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Steißlingen. Das Thema hatte schon Ende letzten Jahres einmal die Gemüter im Steißlinger Gemeinderat bewegt, als es im eine vorgezogene Abbaugenehmigung für ein Teilgebiet für den Kiesbabbau an der B33 neu für das Kieswerk Schray ging, die durch ein langes Genehmigungsverfahren und nachzuholende Umweltverträglichkeitsprüfung aufgrund des Rohstoffbedarfs des Unternehmens gegeben werden musste: Nun ging es darum das Gesamtkonzept in dem Gremium vorzustellen, das dem zur Meiche & Mohr-Gruppe gehörenden Unternehmen dort die Kies- und Sandgewinnung für die nächsten acht Jahre sichern soll, wie Inhaber Oliver Mohr, der mit seinem Vater Rolf Mohr in die Sitzung gekommen, war, vorstellte. Das Kieswerk Schray gewinne dort in der Hauptsache aus dem zwischen sechs und 15 Meter mächtigen Kiesvorkommen Rohstoffe wie Kies und Sand zu Weiterverarbeitung, unter anderem im eigenen Betonwerk. 75 Prozent der Kieses werde im einem Umkreis von rund 30 Kilometern vermarktet, der Exportanteil liege schon aufgrund der Lage mit 10 bis 15 Prozent sehr gering. Zwischen 200.000 und 400.000 Tonnen Rohstoffe vermarkte man über das Kieswerk Schray hier von Steißlingen aus, wobei die großen Schwankungen der letzten Jahre durch die Folgen der Corona.Lockdowns verursacht worden seien. Das benachbarte Kieswerk von Meichle & Mohr im Radolfzeller Stadtwald bei Friedingen könne diese Mengen nicht auffangen, so Oliver Mohr in seiner Präsentation.

Das Verfahren für den Abbau hatte 2018 begonnen, als der Bedarf für das neue Abbaugebiet im Gemeinderat vorgestellt worden war - auf bestand der aktuellen Regionalplanungen, die diese Zone als Vorrganggebiet definiert hatten. Ein enormer Aufwand sei die Umweltveträglichkeitspüfung gewesen, die seit einigen Jahren auch für solche "temporäre" Waldnutzungen Plficht ist, und an der viele Behörden und Verbände beteiligt seien. Ergebnis ist, dass auf dem Gelände wegen 16 dort heimischer Fledermausarten ein regelrechter Flugkorriodor stehen bleiben muss, welcher die Abbaufläche freilich auch um rjund 5 Hektare reduziert. Zahlreiche Voglearten habe man im Auge und auch die Gelbbauchunke. Im Vorgriff auf die Genehmigungen wurde bereits im Februar mit den Baumfällungen im ersten Abschnitt des Plangebiets genommen, wo der vorgezogene Kiesabbau an der B33 neu voraussichtlich im Sommer beginnen könne. Die, weil ja nach dem 1. März keine Bäume mehr ohne Sondergenehmigung wegen des Vogelschutzes gefällt werden dürfen. Dies komme der Haselmaus zugute, dann nach der Beendigung ihrer Winterruhe durch das fehlen der Bäume einen Umzug in andere Waldgebiete vornehme, sogar Oliver Mohr. Das sehe auch der Naturschutz so. Der Waldverlust an dieser Stelle müsse durch die Sicherung eines Altholzbestands von 17,1 Hektaren ausgeglichen werden. Um das Gebiet insgesamt nicht so stark mit Muldenverkehr zu belasten, wolle man den Kies größtenteils mit Laufbändern befördern. Ein solches Laufband wird später laut den weiteren Plänen auch über die B33 geführt, wenn dann die Kiesvorkommen südlich der B33 in einigen Jahren in Angriff genommen werden.

Parlellel laufen derzeit schon Rekultivierungsarbeiten am Vorkommen "Stockfeld" entlang der B34. Dort werde man 30.000 Bäume pflanzen, so Oliver Mohr. Mit einer Enthaltung durch Hubert Wehinger wurde der Planung zugestimmt. Wehinger kritiserte, dass im dem Umweltgutachen zum Wetterdaten aus den 1950er Jahre zu finden seien.

Stockfeld | Foto: Im "Stockfeld" sind bereits Renaurierungsarbeiten im Gange, im Hintergrund soll es weiter gehen mit dem Kiesbaau bis zur B33 neu, die durch die jetzt vorgenommenen Baumfällungen schon sichtbar ist. swb-Bild: of
Korridor | Foto: Als grüne Fläche ist der Fledermaus-Korridor erkennbar, der vom Abbau ausgenommen werden soll. Insgesamt 16 Fledermausarten sind in dem Waldgebiet präsent laut den Voruntersuchungen. swb.Bild: Kieswerk Schray
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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